Das Bronze-Bataillon
erklärte Kostas ihr lächelnd.
Kapitel 35
»Sieht ganz so aus, als wären wir alleine, Pat«, meinte Roger und tätschelte das Lasttier genau unterhalb der Verbände, mit der ihre Flanken umwickelt waren.
Pahner hatte die drei schwerstverletzten Flar-ta abladen lassen und setzte sie jetzt in der Vorhut zum Bahnen des Weges ein. Die Reaktionen der Lasttiere auf den Hinterhalt waren höchst unterschiedlich ausgefallen. Einige von ihnen waren vor dem Feuer und dem Tumult, den dieser Angriff mit sich brachte, geflohen, doch zwei – das, auf dem Roger zufälligerweise geritten war, und eines im Sektor des Dritten Zuges – waren auf die angreifenden Kranolta zugestürmt.
Aus offensichtlichen Gründen gehörten diese beiden besonders aggressiven Tiere zur Vorhut.
Roger, der zu dem Schluss gekommen war, ganz in der Nähe eines Flar-ta sei der perfekte Ort, an dem man sich aufhalten sollte, falls es zu einem erneuten Hinterhalt käme, ging neben ›seinem‹ Tier her.
Sie erinnerte ihn an eine ›Patricia‹, die er aus dem Internat kannte, und den Name, den die Treiber ihr gegeben hatten, konnte man praktisch nicht aussprechen, Toot hin oder her. Also blieb es bei
›Pat‹.
Drei weitere Male war die Kompanie angegriffen worden, doch zum einen waren die Hinterhalte, die gelegt worden waren, deutlich kleiner dimensioniert, und zum anderen hatte der deutlich breitere Pfad, den das Lasttier-Trio bahnte, verhindert, dass die Mardukaner die Kompanie aus ähnlich kurzer Distanz überraschten, wie das beim ersten Hinterhalt der Fall gewesen war. Dank Pahners Entscheidung, die Vorhut zu vergrößern und einen größeren Abstand zur Kompanie selbst halten zu lassen, waren die Menschen den Angriffen unbeschadet entkommen.
Schön wäre es natürlich, wenn man sich darauf verlassen könnte, es bliebe jetzt auch so.
Laut Cord näherten sie sich inzwischen der Region, über die Voitan zu Lebzeiten seines Vaters geherrscht hatte. Bisher hatten sie keinerlei Anzeichen einer Zivilisation entdeckt, aber auch keine Anzeichen dafür, dass sich die Kranolta versammelten, um sie erneut anzugreifen, und die Kompanie war geneigt, das Gute ebenso hinzunehmen wie das Schlechte.
Roger sah, wie einer der Soldaten aus der Vorhut die Hand hob und sich sofort auf ein Knie sinken ließ. Daraufhin brachten die Treiber ihre Tiere sofort zum Stehen, und der Prinz trottete vor, während sich hinter ihm die Marschreihe zusammenschob.
Hundechs blickte von ihrem Sitzplatz auf Pattys Rücken auf. Die Hund-Echse hob den gestreiften Kopf, schnupperte und zischte dann. Matsugae kochte nicht, nirgends versuchte irgendetwas, irgendjemanden zu essen, also sprang sie vom Rücken des Reittieres herunter und folgte Roger.
Die Vorhut, Lance Corporal Kane vom Dritten Zug, war am Rand eines Sumpfgebietes stehen geblieben. Das Ufer war schmal, kaum ein Viertelmeter nackten Waldboden, dahinter lag nur noch überwuchertes Wasser.
Der Anblick, der sich dahinter bot, war alles andere als ermutigend. Der Sumpf erstickte regelrecht in umgestürzten Baumstämmen und abgestorbenen Ranken, und die Pflanzen, die noch erkennbar lebten, waren gräulich und sonderbar geformt, ganz anders als die Dschungelgewächse, die sie bisher gewohnt waren. Roger schaute sich um, dann ging er zu einem Schößling hinüber und fällte ihn mit dem Schwert, dass er inzwischen immer auf dem Rücken trug.
Mit seinem neu gewonnenen Stock untersuchte der Prinz den Morast, und Hundechs beschnupperte geringschätzig das Wasser, als plötzlich Pahner hinter ihnen auftauchte.
»Wie Ihr wisst, Euer Hoheit«, meinte der Captain trocken, »gibt es am Ufer solcher Gewässer gelegentlich Wesen, die einen auffressen .«
Der Marine schien Roger zumindest bedingt vergeben zu haben, dass er seine Kompanie mit Granaten beschossen hatte. Der Prinz aber versuchte immer noch, deutlich mehr als früher, seine Zunge im Zaum zu halten.
»Ja, das stimmt wohl«, pflichtete er ihm bei. »Und auf die meisten davon habe ich schon einmal Jagd gemacht. Seicht ist das hier nicht gerade«, fuhr er dann fort, als er den frisch geschlagenen Schößling aus dem Wasser zog, und betrachtete dann den klebrigen Schlamm, der den ersten Meter seiner Länge bedeckte. Eine Blase faulig riechenden Gases stieg an der Stelle auf, wo Roger den Stock hineingestoßen hatte.
»Oder auch nur fest«, ergänzte er dann und hustete würgend.
Die Kompanie hatte sich verteilt, und nachdem feststand, dass keine unmittelbare Gefahr
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