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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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Lieutenant?«
    »Prima … Sir«, reagierte Roger geistesabwesend und blickte immer noch über das dahingemordete Voitan hinweg. »Captain, darf ich etwas als ›Seine Hoheit‹ sagen und nicht als ›Lieutenant‹?«
    »Gewiss«, entgegnete Pahner lächelnd. »Euer Hoheit.«
    »Es wäre vielleicht eine gute Idee, einen einsatzfähigen Verband in unserem Rücken aufzustellen, der uns Deckung gibt – oder wie denken Sie darüber?«
    »Sie sprechen von den Kranolta?« Pahner warf einen Blick auf den Schädel.
    »Ja, Captain. Wie sieht es mit der Energie für die Panzeranzüge aus?«
    »Na ja«, verzog Pahner das Gesicht, »da wir ja nur vier davon haben, nicht allzu schlecht. Solange wir nur vier Stück haben, kommen wir mit der Energie mit Leichtigkeit mehrere Tage aus. Aber wir müssen auch die anderen noch zum Laufen bringen, wenn wir auch nur den Hauch einer Chance haben wollen, den Raumhafen einzunehmen.«
    »Aber wir haben genug, um die Verfolgung aufzunehmen, oder?«
    »Gewiss.« Pahner nickte. »Und Sie haben durchaus recht mit Ihrem Einwand, was das Zurücklassen eines einsatzfähigen Verbandes angeht. Ich möchte nicht einen Hinterhalt nach dem anderen abwehren müssen, von hier bis zum nächsten Stadtstaat.«
    »Gut.« Roger wandte sich um und schaute den Captain geradewegs an. »Ich glaube nicht, dass es der Entwicklung der Zivilisation auf dieser Welt zuträglich wäre, auch nur einen einzigen Kranolta am Leben zu lassen, Captain. Ich würde es vorziehen, wenn das nach dem morgigen Tag auch nicht mehr der Fall wäre.«
    Pahner schaute ihn nachdenklich, doch mit festem Blick an; dann nickte er.
    »Es geht mir genauso, Euer Hoheit. Es geht mir genauso. Ich denke, wir werden morgen ein Samadh errichten. Zu Ehren des Corps.«

Kapitel 40
    Roger blickte über die Außenmauer der Zitadelle hinweg, als das erste Sonnenlicht durch den Wolkenvorhang drang und sich durch die tote, vom Dschungel zerfressene Stadt stahl.
    Die Kompanie war bereits seit fast einer Stunde auf den Beinen; die Marines nahm ihr Frühstück ein und bereiteten sich auf diese ersten Stunden des Morgens vor. Diese Zeit, das Nautische Morgen-Zwielicht, wurde seit Jahrtausenden als die gefährlichste aller Zeiten angesehen. Diese Zeit wurde für den ›Angriff in der Morgendämmerung‹ bevorzugt, wenn halbverschlafene Wachposten gerade ihren absoluten Tiefpunkt hatten und die Angreifer sich im Schutze der Nacht ihrem Ziel näherten, dann aber in zunehmendem Licht angreifen konnten.
    Die Marines reagierten darauf, wie es Armeen seit Jahrhunderten getan hatten: schon lange vorher aufstehen und vollständig wach und einsatzbereit sein, wenn der Befehl ›Zu den Waffen!‹ kam. Natürlich gab es, ebenfalls wie seit Jahrhunderten, immer auch diejenigen, die sich darüber beschwerten.
    Roger gehörte nicht zu dieser Gruppe von Leuten. Er war in der Nacht noch stundenlang wach gewesen, hatte sein Vorgehen am Vortag immer und immer wieder durchdacht und machte sich Sorgen über das, was nun wohl kommen mochte. So sehr er sich auf diesem Kontinent bisher auch gegen Ungeheuer zur Wehr gesetzt und das eine oder andere Scharmützel oder den einen oder anderen Hinterhalt mitgemacht hatte, stand ihm doch jetzt die erste echte Schlacht bevor. An diesem Tag würden die Kranolta kommen, um die ganze Kompanie auszulöschen: Und eine Seite würde diese Schlacht verlieren, und die andere Seite würde diese Schlacht gewinnen. Auch wenn es wahrscheinlich war, dass die Verluste der Kompanie sich in Grenzen hielten, bestand doch ein gewisses Risiko. Es bestand sogar das Risiko, dass die Menschen die ganze Schlacht verlören, und dann würde die Meldung über den Verrat an Bord der DeGlopper niemals bis zur Erde gelangen. Als er an diesem Punkt seines Gedankenganges angekommen war, musste Roger schmunzeln. Es belustigte ihn regelrecht, dass er sich jetzt deutlich mehr Gedanken darüber machte, dass es möglich war, seine Mutter erhielte diesen wichtigen Bericht nie, und nicht darüber, dass er dann tot sein würde.
    Lautlos trat Sergeant Major Kosutic hinter ihn und stützte sich auf den Rand der Schießscharten neben ihm.
    »Immer noch alles ruhig«, sagte sie und schaute zu Cord hinüber, der reglos hinter Roger stand. Seit den Ereignissen des vergangenen Tages blieb der alte Schamane noch dichter bei seinem ›Meister‹ und entfernte sich nur noch selten mehr als fünf Meter von ihm.
    In der Nacht war der Sergeant Major immer wieder auf den Beinen gewesen. Nicht,

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