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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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die Wände einer Kabine an, die kleiner denn je geworden zu sein schien.
    Und er lauschte darauf, ob die Luftzirkulation wieder einsetzte.

Kapitel 5
    Prinz Roger ging langsam die Geduld aus.
    Fast ein ganzer Tag war bereits vergangen, seit der nur behelfsmä
    ßig reparierte, immer wieder erschaudernde Tunnelantrieb endgültig den Geist aufgegeben und der Phasenantrieb, der an sich nur für interplanetare Flüge eingesetzt wurde, die Arbeit aufgenommen hatte, und der Prinz hatte es satt, brav zu sein. Er saß in dieser Kabine fest, die Hälfte der Zeit auch noch in diesem schlecht sitzenden Raumanzug, und das jetzt insgesamt schon drei Wochen, während die Reparaturen voranschritten und das Schiff sich durch den Tunnelraum auf Marduk zu geschleppt hatte, und der Lärm und das Vibrieren der notdürftig zusammengeflickten Antriebe war nicht gerade dazu angetan, sich in einer winzigen Kabine sonderlich wohl zu fühlen.
    Der TA gab normalerweise nur ein sanftes, fast beruhigendes Hintergrundsummen von sich; doch die provisorischen Reparaturen hatten ihn nur in etwas verwandeln können, das heulte, zitterte und manchmal das ganze Schiff auseinander zu reißen drohte. Pahner und Captain Krasnitsky hatten bei ihren seltenen Besuchen, in denen sie ihn über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden hielten, sorgsam darauf geachtet, jegliche Probleme herunterzuspielen, doch die Reparaturen wurden mit kaum mehr als ›5k-Kabel und Kaugummi‹ durchgeführt, wie Matsugae zu berichten wusste, der sich mit einigen der Wachen angefreundet hatte. Aber es hatte alles gehalten, und diese schreckliche Reise war schon fast vorbei. Jetzt mussten sie nur noch auf Marduk landen, das erste mögliche Schiff des Imperiums requirieren und zur Erde zurückkehren. Vielleicht schaffte Roger es auf diese Weise sogar, seine Reise nach Leviathan gänzlich zu umgehen. Problem gelöst, Krise beseitigt, Gefahr vorbei.

    Also würde, bei Gott!, Roger, Prinz des Hauses der MacClintock, nicht weiter von der Außenwelt abgeschnitten in seiner stinkenden Kabine eingesperrt bleiben.
    Er strich sich das Haar glatt, legte einige besonders widerspenstige Strähnen zurecht, betätigte den Öffnungsmechanismus der Luke und trat auf den Korridor hinaus. Der Gestank war auf dem matt beleuchteten Gang noch schlimmer als in seiner Kabine, und einen Augenblick lang zog er ernstlich in Erwägung, seinen Helm aufzuziehen. Doch er war ganz offensichtlich sehr ungeschickt dabei, diesen Helm anzulegen oder abzunehmen, und er wollte diesen Myrmidonen ganz gewiss keinen Anlass liefern, sich auf seine Kosten zu amüsieren. Er wandte sich an eine der gepanzerten Wachen.
    »Bringen Sie mich auf die Brücke!«, befahl er mit seinem gebieterischsten Ton. Er wollte absolut deutlich zu verstehen geben, dass er damit fertig war, in seiner Kabine zu hocken.
    Im Inneren ihres Helms neigte Sergeant Nimashet Despreaux den Kopf zur Seite und betrachtete den Prinzen durch das Schutzschild ihres flackernden Visors hindurch. Das Helmsystem sollte, so jedenfalls war es angelegt, einen Betrachter dazu veranlassen, den Blick abzuwenden. Dies wiederum führte zu einer verstärkten Wirkung der Chamäleon-Tarnung, die sie alle trugen. Gleichzeitig jedoch verhinderte das Helmsystem, dass jemand, der den Helmträger anschaute, dessen Gesichtsausdruck zu erkennen vermochte. Also streckte Despreaux nach einer kurzen Pause dem Prinzen, der sich vor ihr aufgebaut hatte, die Zunge heraus und wandte sich dann der Brücke zu. Zudem sandte sie einen Biofeedback-Befehl an die Kommunikator-Steuerung und öffnete einen Kanal zu Captain Pahner.
    »Captain Pahner, hier ist Sergeant Despreaux. Seine Hoheit ist auf dem Weg zur Brücke«, meldete sie nur.
    »Roger«, lautete die knappe Antwort.
    Es wäre gewiss interessant, bei diesem Gespräch Mäuschen zu spielen.
    Endlich hatten sie das Doppel-Luftschleusensystem zur Brücke hinter sich gelassen, und Roger blickte sich um. Er hatte auf der Akademie eine allgemeine Einführung in Schiffe der Pull -Class erhalten, aber eine ihrer Brücken hatte er dennoch zuvor nie betreten. Die Sturmtransporter, die einer ganzen Kompanie Platz boten, stellten das Rückgrat der Corps-Logistik dar; und das bedeutete, dass sie auf der Akademie viel zu wenig behandelt wurden. Ein Absolvent der Academy wollte zu den Line- oder Screen-Forces versetzt werden, wo es echte Kampfeinsätze gab und man schnell befördert werden konnte, nicht auf einen Sturmtransporter. Dann konnte man

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