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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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Schmelztiegel, ›sehr heiß‹, wie Cord gerade gesagt hat, und dann erhält man ein Material, das grau ist und sich sehr leicht bearbeiten lässt.«
    »Eisen«, bestätigte Targ. »Und?«
    »Das ist das, was wir ›Schmiedeeisen‹ nennen, und das ist wirklich fast reines Eisen. Eisen ist eines der Elemente – aus Elementen ist sämtliche Materie aufgebaut. Dieses Roheisen, euer ›Schwarzes Eisen‹ ist Eisen, das noch mit Kohlenstoff vermischt ist – Kohlenstoff ist das, woraus auch Holzkohle besteht.«
    »Und was ist mit Stahl?«, fragte jetzt T'Kal Vlan. »Und warum habe ich das Gefühl, dass jetzt ein Hüttenmeister anwesend sein sollte?«
    »Das kann dem jemand anderes später erklären«, meinte Roger lachend. »Das Wichtige hierbei ist, dass Eisen ein reines Element ist, und damit ist jedes Stück Eisen praktisch eine Art ›großes Molekül‹.
    Ist das so weit halbwegs klar?«
    »Ich höre die Worte«, erwiderte Targ, »aber ich verstehe ihren Sinn nicht.«
    »Das dürfte recht schwierig werden, wenn man euch nicht zuerst die Grundlagen der Chemie nahebringt«, warf jetzt Dobrescu ein.
    »Ihr werdet uns also einfach glauben müssen, was wir da sagen, und ich weiß noch nicht genau, wie viel ihr damit werdet anfangen können.«
    »Das Wichtige hier ist, dass ›Stahl‹ ebenfalls ›Eisen mit Kohlenstoff darin‹ ist«, fuhr jetzt Roger fort. »Aber weniger Kohlenstoff, und das Ganze auf viel höhere Temperaturen erhitzt.«
    »Soviel wissen unsere Schmiedemeister auch«, gab Targ zu bedenken und zuckte sehr menschenähnlich mit den Schultern. »Aber einfach nur stark Erhitzen und dann Härten führt nicht zu Wellenstahl.
    Selbst im Exil haben unsere Schmiede Waffen gefertigt, die denen der anderen Stadtstaaten weit überlegen waren, niemals aber dem Wellenstahl von Voitan.«
    »Nein, Stahl ist komplizierter«, gab Roger ihm Recht. »Vor allem dieser ›Wellenstahl‹ – wir nennen das ›Damaszener-Stahl‹. Wir waren – na eigentlich muss man sagen, ich war – sehr erstaunt darüber, dass ihr so etwas überhaupt besessen habt, und dann auch noch in dieser Qualität. Auf eurer technischen Entwicklungsstufe ist das sehr ungewöhnlich.«
    »Ich glaube, das ist eine Folge ihrer entwickelten Pumpenindustrie«. warf jetzt O'Casey ein. »Die besitzen recht fortschrittliche Technik, was ihre Pumpen betrifft. Sobald sich das erst einmal weiter verbreitet, können wir mit einer echten industriellen Revolution rechnen. Ich wünschte, die wären schon ein bisschen weiter. Wäre das der Fall, dann könnte ich denen Dampfmaschinen zeigen.«
    »Bleiben wir doch beim eigentlichen Thema, wenn es irgendwie möglich ist«, schlug jetzt Pahner vor und grinste amüsiert. »Und ihre Gesellschaft gestalten wir dann um, wenn wir ein vollständiges Regiment im Rücken haben. Einverstanden?«
    »Seine Hoheit hat Recht«, wandte sich Dobrescu jetzt wieder an Targ, und ignorierte die Amüsiertheit seines Vorgesetzten. »Normaler Stahl besteht aus bei hohen Temperaturen besonders geformtem Eisen, das ein wenig Kohlenstoff enthält, aber man braucht noch andere ›Verunreinigungen‹, wenn man guten Stahl haben möchte –und das erklärt die Klinge von Voitan. Das Erste, was man dazu wissen muss, ist, dass es sich bei dem hier vorliegenden Erz um
    ›Bändereisenerze‹ handelt.«
    »Ich weiß«, meinte Roger. »Geologie, Sie erinnern sich? Diese Erze entstehen durch die Einwirkung der ersten Sauerstoff produzierenden Organismen. Bevor die sich entwickelt haben, sind die Atmosphären junger Planeten meist eher reduzierend – und das heißt, dass Eisen an der Oberfläche nur in niedrig oxidierter, manchmal sogar in reiner, gediegener Form vorliegen kann. Aber sobald die ersten Grün- oder Blaualgen auftreten und anfangen, Sauerstoff freizusetzen, wird das Eisen oxidiert, und es liegt nur in höher oxidierter Form vor, sozusagen als ›Rost‹. Wenn sich der Sauerstoff im Laufe der Jahrmillionen so weit verbraucht, dass die Bedingungen nicht mehr ganz so oxidierend sind, dann gibt es wieder ein Band mit niedrigwertigem, nicht-verrosteten Eisen, dann wieder ein Band rosthaltiges Erz und so weiter. Richtig?«
    »Richtig«, stimmte der Warrant Officer ihm zu. »Und das ist dann so in etwa der beste Takonit, den man kriegen kann, und der ist auch relativ einfach zu bearbeiten. Aber noch besser ist, dass es mit Vanadium verunreinigt ist, und das gehört zu den Stoffen, die man als Härtungsmittel für Stahl nutzen kann. Andere wären

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