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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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berührte er seine Katana. »Die haben den Stahl in abgeschlossenen Lehmtiegeln geschmolzen, sodass das Eisen reichlich Kohlenstoff aufnehmen konnte.«
    »Ganz genauso gehen unsere Meister vor«, bestätigte Targ und schaute Roger mit zusammengekniffenen Augen an. »Das gehört zu den bestbewahrten Geheimnissen unserer Meister«, fuhr er fort, und Roger grinste.
    »Macht Euch keine Sorgen, Targ – ich habe nicht vor, dass irgendjemand anderem zu erzählen! Aber die Menschen, die diese Technik beherrschten, die haben etwas produziert, was als ›Wootzstahl‹ bezeichnet wird. Dieser Stahl weist zufälligerweise dank der zur Verfügung stehenden Erze genau die Art von Verunreinigungen auf, wie sie der Doc hier gerade eben erwähnt hat. Und wahrscheinlich hat er auch Recht damit, wenn er sagt, dass das Auftreten eben dieser Verunreinigungen zumindest zum Teil für die Überlegenheit eurer Waffen verantwortlich ist, aber das sollte euch nicht beunruhigen. Das wahre Geheimnis liegt in der Härtung und wie gut ihr die Temperaturen abzuschätzen in der Lage seid und wie ihr ablöscht –das ganze Verhüttungsverfahren, eben. Vielleicht erhaltet ihr ohne diese Verunreinigungen ein nicht ganz so deutlich erkennbares
    ›Wellenmuster‹, wenn ihr Stahlsorten ohne diese Verunreinigungen verwendet. Aber euer Volk wird immer noch zu denen gehören, die den besten Waffenstahl der ganzen Welt erzeugen!«
    »Aber es ist doch dieser Wellenstahl, bei dem die Krieger sofort wissen, dass unsere Waffen überlegen sind«, betonte Targ. »Das Muster zeigt doch die Seele des Stahls selbst.«
    »Und es sieht auch einfach nur wunderschön aus«, stimmte Roger ihm sofort zu. »Ich will doch damit gar nicht sagen, dass die Art des Erzes, das ihr einsetzt, nicht wichtig wäre! Mir geht es nur darum, dass ihr und eure Schmiedemeister euer Licht nicht unter den Scheffel stellt und euch nicht unter Wert verkauft! Das Schwierigste daran, eine wahrhaft meisterliche Klinge zu schmieden, ist das Härten, und das habt ihr Jungs ja ganz offensichtlich drauf. Was den Rest angeht …« Er zuckte die Achseln. »Jetzt, wo ihr wieder Zugang zu den richtigen Erzen habt, werden bald alle sehen, dass der echte
    ›Wellenstahl‹ wieder da ist. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das eurem Einkommen recht zuträglich sein wird, während ihr die Stadt wieder aufbaut.«
    »Das ist wahr«, warf jetzt T'Kal Vlan ein. »Das ist es, wonach Krieger und Händler gleichermaßen am meisten schauen werden, wenn es darum geht, die Qualität unserer Klingen zu beurteilen. Und es ist gut zu wissen, woher das unverwechselbare Kennzeichen kommt. Aber wo sonst finden wir die notwendigen Zutaten? Wenn wir wieder Probleme bekommen, dann könnten wir sie doch einzeln abbauen und dann zusammenmischen, oder?«
    »Ja«, bestätigte Roger, runzelte aber die Stirn. »Das Problem wird es sein, die einzelnen Zutaten zu finden und zu gewinnen. Im Augenblick halte ich es für das Sinnvollste, wenn ihr das verwendet, was ihr habt. Ich werde mit einigen eurer Hüttenmeister sprechen, wenn ihr das wünscht. Unter uns gesagt: Dobrescu und ich könnten ihnen vielleicht ein bisschen was erklären und sie in die richtige Richtung lenken. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann ist Chrom tatsächlich leichter zu finden und zu gewinnen.«
    »Das stimmt auch, wenn man eine geeignete Säure zur Verfügung hat«, pflichtete Dobrescu ihm bei. »Wenn nicht, dann allerdings nicht. Und es ist ziemlich knifflig, die richtigen Mischverhältnisse und die richtige Hitzebehandlung herauszufinden. Die Menschen haben keinen guten Chromstahl herstellen können, bis … oh, ich denke etwa anderthalb Jahrhunderte vor der Entwicklung der Raumfahrt, glaube ich. Natürlich hatten die auch niemanden, der von außerhalb angekommen ist und ihnen erklärt hat, wie das Ganze so funktioniert.«
    »Nein, aber sie hatten bis dahin die Chemie so mehr oder weniger für sich allein herausgefunden«, warf O'Casey ein und legte gedankenversunken die Stirn in Falten. »Ich frage mich, ob wir denen dabei behilflich sein könnten, diesen Sprung zu manchen«, sinnierte sie, und Pahner brach in prustendes Gelächter aus.
    »Das hört sich für mich so an, als würden wir wahrscheinlich ein Jahr damit verbringen können, zu versuchen, uns daran zu erinnern, woran von dem Ganzen wir uns nicht mehr erinnern – oder gleich ein paar Jahre!«, stellte der Marine fest. »Es wäre wohl besser, mit einer Landefähre wiederzukommen, die

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