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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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so weit?«
    »Es sieht so aus, Euer Hoheit«, antwortete der Captain, und in der Ferne sahen sie schon die Delegation auf sich zu schreiten, angeführt von T'Leen Targ und T'Kal Vlan.

    »Wir lassen viele gute Leute zurück«, flüsterte Roger, und sein Lächeln wurde dünner, als er einen Blick auf den Eingang zu den Katakomben der Stadt warf.
    »Das ist wahr«, pflichtete Pahner ihm leise bei. »Aber sie sind hier in guter Gesellschaft. Und, um der Wahrheit die Ehre zu geben, Euer Hoheit, ich halte es sogar für besser so. Ich weiß, dass die Tradition der Marines erfordert, dass wir unsere Toten immer mitnehmen. Aber ich war schon immer der Ansicht, ein Soldat sollte da begraben werden, wo er gefallen ist.« Er schüttelte den Kopf, und auch sein Blick wirkte etwas getrübt, als er zum Eingang der Katakomben hinüberschaute. »Das möchte ich zumindest, wenn meine Zeit gekommen ist«, gestand er leise. »Dort beerdigt zu werden, wo ich gefallen bin – zusammen mit meinen Kameraden … und meinen Feinden.«
    Überrascht betrachtete Roger das Profil des Marines, doch dessen Worte überraschten ihn nicht annähernd so, wie das wohl der Fall gewesen wäre, hätte der Prinz nicht inzwischen ›Wenn‹ gelesen.
    Oder das Dutzend weiterer Gedichte Kiplings, die auf Eleanora O'
    Caseys Toot gespeichert waren. Der Captain besaß eine innere Tiefe, die der ›alte‹ Prinz niemals erwartet hätte … und die der ›neue‹ zu sehr respektierte, um sie auch nur zu erwähnen.
    »Also«, meinte er aufgeräumt, »ich werde daran denken, wenn die Zeit gekommen ist, Captain! Aber kommen Sie jetzt nicht auf dumme Gedanken! Es ist Ihnen strengstens untersagt, einfach zu sterben, so lange mein königlicher Hintern sich nicht wieder Zuhause befindet – da, wo er hingehört! Klar?«
    »Aye, ›Colonel‹!«, stimmte Pahner ihm grinsend zu. »Ich werde daran denken.«
    »Gut!«, sagte Roger abschließend, und gemeinsam wandten die beiden sich der Delegation zu, die sie schon fast erreicht hatte.
    »Ich denke mal, dass ist das Verabschiedungs-Komitee«, mutmaßte Kosutic, die hinter einem der Lasttiere hervortrat. Sie deutete auf die Soldaten, die sich entlang der Straße sammelten, die aus der immer weiter aufgebauten Stadt herausführte. »Ich glaube, die bereiten sich auf den großen Abschied vor.« Sie kratzte sich über ein ein rosafarbenes Stück frisch nachgewachsener Haut.
    »Dann geh ich mich mal umziehen«, witzelte Roger und schnippte ein Blattstückchen von der Vorderseite seines Chamäleon-Anzuges.
    Der Anzug war an einigen Stellen unglaublich fleckig; doch da diese Anzüge bis zu einem gewissen Maße selbstreinigend waren, funktionierte er noch mehr oder wenige einwandfrei. Viele der Uniformen in der Kompanie waren inzwischen nur noch Fetzen, weil sie in eiligen Erste-Hilfe-Aktionen hatten zerschnitten werden müssen.
    »Na ja, wenn Ihr noch etwas Saubereres findet, dann könnt Ihr das ruhig anziehen«, erklärte Pahner ruhig.
    »Oh, danke für diese Erlaubnis, Sir.« Der Prinz grinste. »Soll ich mal nachschauen gehen?«
    »Das würde ich im Augenblick nicht empfehlen, Euer Hoheit«, warf O'Casey in scharfem Ton ein. Die kleine Stabschefin hatte sich so leise an sie herangeschlichen, dass Roger, als er unerwarteterweise ihre Stimme hinter sich hörte, heftig zusammenzuckte. »Ich denke, wir sollten unseren Wohltätern hier unseren Dank aussprechen.«
    »Selbstverständlich«, erwiderte Roger mit einem spitzbübischen Grinsen. »Nur: auch wenn sie uns vielleicht wirklich den Hals gerettet haben, haben wir für sie immerhin die Kranolta erledigt«, betonte er, und Pahner lächelte erneut, als Targ sich ihnen näherte.
    »Ich nehme an, das sollte man nicht vergessen«, stimmte der Captain ihm zu.
    Es dauerte eine Stunde lang, bis sich die Kompanie schließlich von ihren Waffenbrüdern verabschiedet hatte: Ausgiebig hatte man sich gegenseitig ewige Freundschaft und nie vergehende Treue geschworen. Dann machten die Marines sich wieder auf ihren langen Weg zum Meer.
    Das Bronze-Bataillon marschierte landeinwärts.

Kapitel 45
    Demütig lag der Bote vor dem Thron auf dem Boden. Er konnte sich nicht erinnern, dass das, was er zu berichten hatte, schlechte Neuigkeiten gewesen waren; doch das war eigentlich bedeutungslos: Wenn der König schlechter Stimmung war, dann war das Leben des Boten ohnehin verwirkt, egal wie wichtig die Botschaft selbst sein mochte.
    »Also, ›Kundschafter‹«, sagte der König jetzt mit einem Anflug

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