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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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von Humor, der nur an dem grunzenden Unterton seiner Stimme zu erkennen war, »du sagst, dass die Menschen auf der Pasule-Seite des Flusses herauskommen werden?«
    »Jawohl, oh König! Sie folgen der alten Handelsstraße aus Voitan.«
    »Sorg dafür, dass sie Pasule umgehen!« Mit einem Finger strich der Monarch über eine reich verziertes Intaglio seines Throns. »Sie müssen zuerst nach Marshad kommen.«
    »Jawohl, oh König«, bestätigte der Bote. Jetzt musste er sich nur noch eine Möglichkeit ausdenken, das auch zu bewerkstelligen.
    »Du darfst gehen, ›Kundschafter‹«, entschied der König. »Bring sie hierher! Bring sie zu mir, oder töte dich selbst, bevor Wir Hand an dich legen!«
    »Es wird geschehen«, bestätigte der Bote und kroch rücklings aus der Anwesenheit des Königs. Dem Tod noch einmal entronnen , dachte er.
    »Dem Tod noch einmal entronnen.« Julian seufzte, als die Kompanie endlich die letzte Baumreihe hinter sich gelassen hatte und sich vor ihnen offenkundig zivilisiertes Land erstreckte.

    »Jou«, bestätigte Despreaux. »Verdammt, ich bin wirklich froh, aus diesem Dschungel raus zu sein!«
    Der Marsch von Voitan aus über die Hügel war nicht so schlimm gewesen. Sie hatten tatsächlich nicht einen einzigen Mann an die Flora oder die Fauna des Dschungels verloren, obwohl Kraft aus dem Zwoten Zug von einem Höllenvieh übel zugerichtet worden war.
    Der Marsch von Voitan aus hatte ihnen auch die Zeit gegeben, sich an ihre neue Organisationsstruktur zu gewöhnen. Die deutlich in ihrer Mannstärke verminderte Kompanie bestand jetzt nur noch aus zwei Zügen, dem Zwoten und dem Dritten Zug, und alle Soldaten gewöhnten sich langsam an die leeren Reihen. Sie waren nicht glücklich darüber, aber sie gewöhnten sich daran.
    Alles in allem waren sie vermutlich sowohl physisch als auch moralisch in besserer Verfassung denn je zuvor, seit sie Q'Nkok verlassen hatten, und der Anblick der Landschaft, die sich vor ihnen ausbreitete, sollte ihre Stimmung deutlich heben.
    Diese Region wurde offensichtlich schon seit langer Zeit ein Siedlungsschwerpunkt. Bestellte Felder, durch kleine Waldstücke voneinander abgetrennt, erstreckten sich kilometerweit in alle Richtungen, und der Fluss, dessen Lauf der alte Pfad folgte, war in nicht allzu weiter Entfernung von zwei Städten gesäumt, eine davon deutlich größer als die andere.
    Captain Pahner gab der Kolonne das Zeichen zum Anhalten, nachdem alle den Dschungel hinter sich gelassen hatten. Der von Vegetation befreite Pfad, dem sie den ganzen letzten Tag über gefolgt waren, ging plötzlich in eine echte Straße über. Inzwischen war es keine besonders gut gepflegte Straße mehr – sie war von Unkraut und sogar kleinen Büschen und Baumschößlingen überwuchert, die sich ihren Weg zwischen den geborstenen, ungleichmäßig ausgelegten Pflastersteinen gebahnt hatten. Dennoch war es ein deutliches Zeichen dafür, dass hier einst eine wichtige Handelsstraße verlaufen sein musste.

    Vor der Ruine eines kleinen Gebäudes blieb die Kompanie stehen.
    Das Gebäude befand sich auf einem kleinen Hügelchen, einem von vielen, die aus dieser Aue ein wenig emporragten, und war einst aus massivem Stein errichtet worden. Es handelte sich wohl um eine einstige Wach- oder Grenzstation, an der die Karawanen aus Voitan empfangen wurden, und Pahner erklomm den Zwei-Meter-Hügel und schaute zu, wie die Karawane zum Stehen kam.
    Die Marines hatten hart mit ihren neuen Waffen trainiert, und das sah man auch deutlich. Perlkugelgewehre und Granatwerfer trugen sie immer noch über der Schulter, doch ihre Hauptwaffen waren inzwischen eindeutig die Kurzschwerter und die Speere, die sie in Händen hielten; und nun schwärmten die kleinen Einheiten aus und sicherten das Gelände entlang der Straße ab, stets ein Schwertträger und ein Speerträger. Sobald Pahner die Schilde fertigkonstruiert hatte, die ihm vorschwebten, würden die Formationen der einzelnen Einheiten deutlich anders aussehen. Das allerdings würde noch warten müssen. Der Großschild war eine weitere von den Erfindungen, die die Mardukaner niemals gemacht hatten, also würde er sie irgendwo bauen lassen müssen.
    Und dieses ›irgendwo anders‹, so hoffte er, war hier.
    Er vollführte eine weitere Geste, und seine ›Kommandogruppe‹ –ein sehr großspuriger Ausdruck für diese kleine Truppe übelst angeschlagener Marines und Zivilisten, aber es war das Einzige, was er hatte – versammelte sich um ihn herum.

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