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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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und teuer, je weiter die betreffende Person vom Monarchen selbst entfernt stand.
    Etwa sechshundert Wachen säumten die Stufen vor dem Palast; in Zweierreihen standen sie in ›Rührt-Euch‹-Stellung dort. Sie waren schwerer gepanzert als die Wachen in Q'Nkok; zusätzlich zu den Brustpanzern, die silbern im Licht der wolkenverhangene Sonne glitzerten, trugen sie metallene Oberschenkelschoner und ebensolche Unterarmpanzerungen. Sie hielten die gleichen Langspeere in Händen wie die Wachen von Q'Nkok, doch dazu auch noch Schwerter von etwa einem Meter Länge mit auffallend breiten Klingen –und den sorgfältig polierten Brustpanzern zum Trotz war ihre Aufgabe hier augenscheinlich nicht rein zeremonieller Natur.
    Die Mardukanermenge vor dem Monarchen war bunt gemischt.
    Die meisten schienen der ›Mittelklasse‹ Marduks zu entstammen –so weit man behaupten durfte, der Planet besäße überhaupt eine Schicht, die diesen Namen verdiente. Auch hier fanden sich Hörner, die geschmückt waren, allerdings war der Zierrat bescheiden, zudem aus einfachen Metallen oder Messing. Hier und dort waren auch ein paar der Ärmsten unter den Armen in der Menge zu sehen.
    Einer aus dieser Gruppe trug dem strahlenden Regenten gerade ein Gesuch vor.
    Flach ausgestreckt lag der Bittsteller bäuchlings vor dem König, alle sechs Gliedmaßen hatte er zur Seite gestreckt, um seine Erniedrigung vollendet wirken zu lassen. Was auch immer er zu sagen hatte, war über die Entfernung hinweg nicht zu verstehen. Aber es war offenkundig auch nicht von Bedeutung: Der König, der mehr auf seinem Thron lag, als dass er saß, schenkte dem Bittsteller kaum den Hauch von Beachtung.
    Während die Kompanie noch zuschaute, beendete der Bittsteller offensichtlich sein Gesuch, und der Monarch griff nach einer Kattel und biss ein Stück davon ab. Dann warf er mit der Frucht nach dem armen Mardukaner und gab einem der Soldaten ein Zeichen.
    Noch bevor der bedauernswerte Mardukaner auch nur protestieren konnte, hatten die Wachen ihn bereits ergriffen und ihm den Kopf abgeschlagen. Der Schädel rollte bis zum Rand der Mardukanermenge, während der Leichnam des in jeder Hinsicht armen Kerls zuckend zu Boden sackte und sich ein Blutstrom pulsierend auf das Pflaster des Platzes ergoss.
    Von der versammelten Mardukanermenge war nicht ein einziger Laut zu vernehmen.
    »Es könnte sein, dass wir hier Probleme bekommen«, stellte Pahner fest.
    »Ach du meine Güte!«, kommentierte O'Casey. Noch vor wenigen Monaten hätte sie sich dieses Anblicks wegen vermutlich ihr Frühstück noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Nach der Schlacht um Voitan allerdings dürfte es schwer für sie werden, noch irgendetwas zu finden, was sie wirklich schockierte. »Da kann ich Ihnen nur beipflichten!«

    »Also, wenn wir uns jetzt umwenden und einfach gehen«, wandte Roger ein, »was instinktiv mein erster Gedanke war, dann werden wir definitiv ein Problem haben.«
    »Durchaus«, pflichtete der Captain ihm bei. »Haltet Euch an die vorbereitete Rede, Euer Hoheit. Aber ich möchte, dass der Eingreif-Trupp unmittelbar in Eurer Nähe bleibt. Sergeant Major!«
    »Captain?«
    »Lassen Sie die Kompanie in auseinander gezogener Formation antreten – und, Sergeant Major, lassen Sie es zackig aussehen! Diese Viehtreiberspieße lassen Sie hier einfach liegen! Gewehre und Kanonen an die Front und in die Mitte!«
    Die Karawane brach in geordnetes Chaos aus, als die Marines sich darauf vorbereiteten, ihren edlen Herrn dem örtlichen Monarchen vorzustellen. Roger machte sich daran, erneut seine Rede durchzugehen und überprüfte seine Pistole – er ging davon aus, dass er beides mit gleicher Wahrscheinlichkeit würde zur Hand haben müssen.
    »Beglaubigungsschreiben, Beglaubigungsschreiben«, murmelte O'
    Casey und grub in den Taschen an dem Flar-ta , das inzwischen von allen nur ›Bertha‹ genannt wurde. Irgendwo hatte sie die von der Reise inzwischen mit zahllosen Flecken übersäten, zinnoberrot versiegelten Dokumente, die Rogers Herkunft darlegten, dazu ein Schreiben des Königs von Q'Nkok und dem neuen Stadtrat von Voitan, aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie all das schon so bald würde brauchen müssen. Sie alle waren davon ausgegangen, dass sie erst mit einem Funktionsträger würden verhandeln müssen, einfach nur um ein Obdach zu finden, und erst danach mit dem König – nicht genau anders herum.
    »Tempo, Tempo, Tempo!«, spornte Kosutic die Marines subvokalisierend an.

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