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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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sich riesige Latifundien hätten bilden können. Die Hohen Häuser von Q'Nkok hatten sich auf dem ›besten‹ Wege zu einer rückständigen Art der
    ›Agrarreform‹ befunden, bei der dem Landvolk sein gesamter Besitz genommen worden wäre. Es stand aber zu hoffen, dass dadurch, dass ihre Macht nun gebrochen war, das ein für allemal verhindert blieb. Auf dieser Stufe der technologischen Entwicklung konnte es etwas Besseres als ›Freisassentum im kleinen Maßstab‹ kaum geben.
    »Ich weiß nicht genau, wem es gehört«, erwiderte der Kesselflicker und nestelte wieder an seinem Horn. »Ich habe nie gefragt.«
    Die Stabschefin schaute ihn verwirrt an, dann lächelte sie freundlich. Der ›Kesselflicker‹ hatte fröhlich alle Einzelheiten darüber erläutert, wie die Ratssitzungen der Oligarchen abliefen, die über Pasule herrschten, und über die verschiedenen Interessensgruppen von Unabhängigen und Teilpächtern, die das Land auf dem anderen Ufer des Flusses bewirtschafteten: Doch jetzt, wo sie sich auf der Seite des Flusses befanden, auf der er vorgab geboren zu sein, da machte er auf einmal den Mund nicht mehr auf. Sie hätte nicht einen einzigen Tag am Kaiserlichen Hof überlebt, wenn das bei ihr nicht sämtliche Alarmglocken zum Klingen gebracht hätte.
    »Das ist ja interessant«, sagte sie vollkommen offen und ehrlich.
    »Ich nehme an, dass das einen Kesselflicker einfach nicht interessiert, oder?«
    »Nein, das tut es eigentlich wirklich nicht«, entgegnete Bijan. »Ich kann es nur kaum erwarten, endlich wieder meine wunderschöne Stadt wiederzusehen.«
    »Nettes Städtchen«, meinte Kosutic und zupfte sich am Ohrläppchen.
    »Ganz in Ordnung«, erwiderte Pahner.
    Marshad war größer als Q'Nkok, doch kleiner als das alte Voitan gewesen sein musste, und von zahlreichen Toren in der Ringmauer wanden sich Straßen den Hügel hinauf.
    Die Tore selbst waren ungewöhnlich: Sie bestanden aus massiven, dicken Holzteilen, sehr gut aneinander gepasst, sogar abgedichtet, und die Unterkanten waren mit Kupfer abgesetzt – was allein schon ein Vermögen gekostet haben musste. Es gab dort auch Sockel, auf denen sie anscheinend hätten ruhen sollen, doch diese waren zertrümmert, und falls diese Sockel vielleicht einst von Metall umhüllt gewesen sein mochten, dann war jetzt keine Spur mehr davon zu erkennen.
    Ein Großteil der Stadt schien ähnlich verfallen zu sein wie Voitan.
    Die Mauern waren höher als die Stadt der Schwertschmiedemeister, doch sie waren tatsächlich in sogar noch schlechterem Zustand.
    Zahlreiche Zinnen waren herabgebrochen und lagen nun zerschellt am Fuße der Hauptmauer, sodass sich Lücken in der Brustwehr auftaten, die an abgebrochene Zähne erinnerten. An manchen Stellen waren die Außenmauern gerissen oder ganze Steinquader herausgebrochen, sodass deren Schuttauffüllung zu sehen war. An einer Stelle war der Schaden so groß, dass man von einer regelrechten Bresche hätte sprechen können; und während die Kompanie die eigentliche Stadt betrat, sahen sie noch zahlreiche Anzeichen dafür, dass die Stadt vernachlässigt wurde.
    Unmittelbar hinter dem Stadttor befand sich ein kleiner, freier Platz, doch hinter diesem erhob sich die Stadt in einem Labyrinth aus Gassen und Tunneln. Die Häusern waren weitestgehend aus Stein erbaut: Blassroter Granit und blendend weißer Kalkstein bildeten einen wirren Flickenteppich eng miteinander verwobener Gassen, und ein Haus schien auf dem anderen errichtet zu sein, in einem wilden Gemisch verschiedenster Baustile und verschiedenster Qualitäten.
    Die Hauptdurchgangsstraße war breit genug, als dass die Kompanie darauf entlangziehen konnte, doch auch nur gerade so eben, und diese Straße wurde von breiten Gossen gesäumt, die auch von kleineren Rinnsalen aus den Nebengassn gespeist wurden. Dieser untere Teil war ganz offensichtlich nicht der Teil, der seinen Bewohnern die beste Lebensqualität bot; die widerliche Brühe in den Gossen, die ganz offensichtlich das Einzige waren, was die Stadt an Kanalisation zu bieten hatte, bestand aus Fäkalien aller Art und verrottendem Abfall – es war durchaus denkbar, das, was da floss, könnte feuergefährlich sein.
    Während die Kompanie weiter auf den Stadtkern zuhielt, bot die Straße, der sie folgte, einen Querschnitt über die Bauweise der Stadt.
    Die Häuser der unteren Hänge erwiesen sich als diejenigen, die handwerklich am besten waren; hier waren sauber geschnittene Blöcke aus Feldspat und Gneis perfekt

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