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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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Bis sie schließlich endgültig und vollständig verboten worden waren, hatten psychotrope Drogen in Kabaretts selbst den abgehärtetsten Humorlosen noch einige Lacher entlocken können.
    »Nein, Euer Hoheit. Meine Vermutung – und ich weiß tatsächlich nicht, was unter derartigem Umständen geschehen würde –, aber meine Vermutung ist, dass man Euch dazu bringen würde, sämtliche Euch bekannten Staatsgeheimnisse auszuplaudern und in ihren
    ›freien und unabhängigen‹ Medien zu verbreiten.«
    »Aber genau das meine ich ja, Captain Pahner«, entgegnete Roger und lachte erneut. »Ich kenne doch gar keine Staatsgeheimnisse!«
    »Aber sicher kennt Ihr die, Euer Hoheit! Ihr wisst alles über die Pläne des Imperiums, Raiden-Winterhowe anzugreifen.«
    »Captain«, fragte der Prinz vorsichtig, »wovon reden Sie da? Wir befinden uns nicht nur im Frieden mit Raiden-Winterhowe, es wäre sogar extrem töricht, die anzugreifen. Deren Navy ist fast genau so gut wie unsere.«
    »Unter diesen Umstände, Euer Hoheit«, fuhr Pahner lächelnd fort,
    »was ist denn mit der Verschwörung des Imperiums, sämtliche Alien-Spezies zu versklaven, die wir finden können und alle Planeten terraformieren zu lassen, die bisher wegen ihrer einzigartigen Flora und Fauna unter Naturschutz gestanden haben?«
    »Captain Pahner, wovon reden Sie denn da überhaupt?«, verlangte der Prinz zu wissen. »Ich habe noch nie dergleichen gehört! Und es klingt ganz nach dieser Propaganda der Saint …« Er stockte. »Oh.«
    »Oder was ist damit, dass Eure kaiserliche Mutter Embryonen und Föten zum Frühstück verspeist? Oder …«
    »Ich hab's verstanden!«, fauchte der Prinz. »Sie wollen mir sagen, dass, wenn die mich in die Finger kriegen, ich denen das Sprachrohr für den ganzen Scheißdreck machen werde, den die sonst immer verzapfen!«
    »Ob Ihr das wollt oder nicht, Euer Hoheit.« Pahner nickte. »Und ich will nicht einmal darüber nachdenken müssen, wie die ausschlachten würden, welche Arten Großwild Ihr alles schon gejagt habt! Alles in allem würde es das Leben der anderen Mitglieder der kaiserlichen Familie wertloser machen als einen gefälschten Millicredit! Wenn die den Rest Eurer Familie töten könnten, dann wärt Ihr der Erbe.«
    »Das Parlament würde sofort ein Amtsenthebungsverfahren einleiten«, entgegnete Roger mit einem bitteren Lachen. »Ach verdammt, das Parlament würde doch ein Amtsenthebungsverfahren wahrscheinlich sogar dann einleiten, wenn ich nicht das Sprachrohr der Saints wäre! Wer würde denn schon zulassen, dass Roger das Sagen hätte?«
    »Es bedarf einer Zweidrittelmehrheit, um ein Amtsenthebungsverfahren einzuleiten«, gab der Captain mit finsterer Stimme zu bedenken.
    »Wollen Sie damit andeuten, die Saints können Einfluss auf ein Drittel des Parlamentes ausüben?« Roger bekam langsam das Gefühl, er sei durch einen Spiegel geschritten und befände sich nun in irgendeinem sonderbaren Märchenuniversum. Natürlich, er war immer von Leibwachen umgeben gewesen, aber es hätte doch niemand ernstlich behauptet, er könne das Zielobjekt der Machtgelüste eines anderen Reiches sein. Roger hatte immer angenommen, diese Wachen dienten in erster Linie Repräsentationszwecken oder sollten ihm übereifrige weibliche Fans vom Leibe halten. Jetzt begriff er plötzlich, was sie wirklich taten … sie setzten sich auf seine Brust und warteten ab, ob die Luft aus der Kabine entweichen würde.
    »Warum?«, fragte er leise und sinnierte darüber, warum Leute jemandem dienen und ihn beschützen sollten, der sich selbst nicht einmal im Spiegel anschauen mochte.
    »Nun«, setzte Pahner an, der die eigentliche, dahinterstehende Fragen nicht verstanden hatte, »die Saints wollen sicherstellen, dass sich die Menschheit nicht weiterhin auf bisher unbefleckte Welten ausdehnt. Für die ist das eine Religion.« Er hielt inne, weil er nicht genau wusste, wie er fortfahren sollte. »Ich nehme an, Ihr wurdet diesbezüglich unterrichtet, Euer Hoheit.«
    Eigentlich war das allgemein bekannt. Die Ryback-Kirche besaß einige Vertretungen in der Hauptstadt, allesamt finanziell massivst von den Saints unterstützt, und sie ließen regelmäßig Werbesendungen ausstrahlen. Das Thema wurde sogar ausgiebig in den Fächern Staatsbürgerkunde und Geschichte behandelt, und so fragte Pahner sich, welche Art von Erziehung der Prinz bisher überhaupt genossen haben mochte. Zu fragen, was die Saints wollten, ergab doch überhaupt keinen Sinn – gerade

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