Das Bronze-Bataillon
gemacht.«
»Werden wir wirklich einmal quer über diese ganze Welt marschieren müssen?«, fragte Julian entsetzt.
»Wir haben kaum eine andere Wahl, Sergeant«, knurrte der Sergeant Major. »Bleiben Sie einfach nur bei Ihrem Auftrag!«
»Roger, Sergeant Major.« Der Sergeant betrachtete erneut den
›Krabbler‹ auf dem Notepad. Er sah groß, bösartig und gemein aus
… allerdings konnte man über das IMC das Gleiche sagen. »Wird gemacht.«
Er hatte wohl auch kaum eine andere Wahl.
»Also gut, ich möchte Vorschläge hören, Leute«, sagte Pahner und blickte sich im Besprechungsraum um. »Als Erstes sollte uns eines absolut klar sein: Wie lautet der Auftrag?«
Anwesend waren nur die Personen, die unmittelbar mit dem Prinzen zu tun hatten: der Prinz selbst, Pahner, O'Casey und die drei Lieutenants. O'Casey ging gerade auf einem Notepad die wenigen zur Verfügung stehenden Daten über Marduk durch. Diese altmodische Akademikerin schien es aus irgendeinem Grund zu bevorzugen, die Daten tatsächlich in Händen zu halten. Roger hingegen hatte sich alles schon wer weiß wie oft auf seinem Toot angesehen, und viel Gutes hatte er nicht gefunden.
»Den Raumhafen erreichen, ohne entdeckt zu werden«, antwortete Lieutenant Sawato. Die zierliche Offizierin deutete auf eine grobe Landkarte, die als Hologramm über dem Tisch schwebte. Sie entstammte Fodors Handbuch und bot, außer in der Nähe des Raumhafens selbst, praktisch keinerlei Details. »Wir landen an der Nordostküste dieses großen Kontinents, überqueren einen relativ kleinen Ozean und bewegen uns dann auf das Inland zu, um den Raumhafen einzunehmen.«
»Klingt einfach«, brummte Lieutenant Gulyas. Er wollte gerade schon fortfahren, doch Pahner hob abwehrend die Hand.
»Sie haben eines vergessen, Lieutenant«, wies Pahner Sawato sanft zurecht. »All das tun wir, während wir die Sicherheit Seiner Hoheit Prinz Rogers gewährleisten.«
Roger öffnete den Mund zum Protest, doch O'Casey stieß ihm den Ellbogen in die Rippen. Diese Ellbogen kannte er noch von früher, und er wusste, dass es keine gute Idee war, jetzt fortzufahren.
»Ja, Sir!«, sagte Sawato zu Pahner, nickte dabei aber Roger zu.
»Das war selbstverständlich stillschweigend vorausgesetzt.«
»Sie wissen, was man über ›Voraussetzungen‹ sagt«, merkte Pahner an. »Wir sollten nicht ›voraussetzen‹, dass Prinz Roger sich in Sicherheit befindet, einverstanden? Die Navy hat einen Plan entwickelt, wie wir auf diesen Planeten runterkommen, und daran können wir nicht das Geringste ändern. Aber wir werden alles tun, was in unserer Macht steht, um dieses Ziel zu erreichen! Die Sicherheit seiner Hoheit ist Aufgabe Nummer Eins!«
Der Reihe nach blickte er alle Anwesenden an, um sich zu vergewissern, dass die Offiziere ihn verstanden hatten; schließlich nickte er.
»Dann denke ich, sollten wir uns jetzt die Bedingungen, auf die wir treffen werden, und die Gefahren anschauen, auf die wir treffen könnten.« Er blickte zu Lieutenant Gulyas hinüber. »Conall, normalerweise wären Sie jetzt dran. Aber ich habe mit Doktor O'Casey gesprochen, und sie hat da einige Dinge vorzubringen.« Er wandte sich der Zivilistin zu. »Frau Doktor?«
»Ich danke Ihnen, Captain«, erwiderte sie förmlich, und tippte dann das Display an, das sich im selben Moment in ein Gesamtbild von Marduk verwandelte. »Ihnen allen sind inzwischen die wenigen Fakten bekannt, die uns über Marduk und die Bewohner dieser Welt vorliegen.
Marduk wurde als Planet der Klasse Drei eingestuft«, fuhr sie, während sie ein weiteres Tastfeld berührte, fort. Diesmal erschien das Abbild eines großen Wildtieres mit sechs gedrungenen Beinen, einer gepanzerten Stirn und einem dreieckigen Maul voller Reißzähne. Dank des Menschen, der zum Größenvergleich eingeblendet wurde, war zu erkennen, dass dieses Tier etwas massiger war als ein Rhinozeros.
»Das ist im Übrigen die gleiche Einstufung, die auch die Erde erhalten würde, wenn sie sich noch auf dem technischen und kulturellen Niveau von Marduk befände. Allerdings besitzt Marduk nicht nur ein unangenehmes Klima – es ist sehr heiß, die Luftfeuchtigkeit ist extrem, was sich unter Garantie auch auf die Elektronik auswirken wird –, sondern besitzt auch feindselige Ureinwohner und eine aggressive Tier- und Pflanzenwelt. Dieses Tier hier, zutreffenderweise als ›HöIIenvieh‹ bezeichnet, ist ein gutes Beispiel dafür. Die Landvermesser, die als Erstes diesen Planeten
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