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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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    »Ja, äh … Colonel. Was ich gerade sagen wollte: diese Rüstungen wiegen etwa vierhundert Kilogramm pro Stück«, fuhr er dann mit einem nicht sonderlich freundlichen Glucksen fort.
    »Oh«, erwiderte Roger mit verärgerter Miene. »Ich … oh.«
    »Eigentlich«, fuhr Pahner mit ruhiger Stimme dazwischen, »wollte ich ganz genau das eben selbst vorschlagen.« Er schaute die völlig erstaunt dreinblickenden Lieutenants an und lächelte freundlich.
    »Ladys und Gentlemen, Sie sind wahrlich eine Zier Ihres Berufsstandes. ›Schlagt sie richtig fest, mit ordentlichem Stoß, packt sie an den Eiern und lasst nicht los!‹, was?«
    Die Lieutenants grinsten, als sie das Trinklied der Academy hörten. Obwohl die meisten Offiziere im IMG, einschließlich Pahner selbst (obwohl die Lebensläufe der meisten anderen Offiziere üblicherweise weniger … spektakulär waren), als Mannschaftsdienstgrade begonnen und deswegen nicht die Kadettenanstalt besucht hatten, war es doch auch im Offizierskorps bestens bekannt.
    »Nun ja, wir werden diese ›Krabbler‹ tatsächlich ›richtig fest, mit ordentlichem Stoß‹ schlagen, sollte das notwendig werden. Aber wir haben nicht die Feuerkraft, uns unseren ganzen Weg, quer über diesen Planeten hinweg, auf diese Weise freizuschaufeln. Also werden wir, wo immer das möglich ist, Verhandlungen zu führen versuchen, und ihnen nur dann in den Arsch treten, wenn es gar nicht mehr anders geht. Wenn wir denen in den Arsch treten, dann werden wir denen richtig in den Arsch treten – aber erst wird verhandelt!
    Jeden Tag wird ein Zug – turnusmäßig wird abgewechselt«, fuhr er fort, »als Unterhändler fungieren. Wir werden die Panzerrüstungen eines Trupps mitnehmen. Wir nehmen den vom Zwoten Trupp des Dritten Zuges; die haben die meisten Veteranen und derzeit die größte Kampferfahrung.« Er blickte zu Roger hinüber, ganz offensichtlich wog er Vor- und Nachteile ab, dann nickte er. »Und wir nehmen die Rüstung des Prinzen mit. Er hat zwar nicht viel Erfahrung damit, aber das wird es uns einfacher machen, sein Überleben zu sichern.
    Aber wir müssen stets im Auge behalten, dass den Planeten zu überqueren, nur die eine Hälfte unseres Problems darstellt. Der eigentliche Auftrag besteht darin, den Raumhafen einzunehmen und an ein Schiff ranzukommen, mit dem wir nach Hause kommen, und wir werden die Rüstungen zum Einnehmen des Raumhafens sicherlich dringender benötigen als auf dem Weg dorthin. Sobald wir uns sicher sind, in diesem Gelände eigenständig überlebensfähig zu sein, werden wir in normaler Uniform weitermarschieren, um Energie zu sparen, bis wir den Raumhafen erreichen.
    Anfänglich werden wir unser Überleben mit Perlkugelgewehren und Plasmawaffen sichern. Aber wir müssen davon ausgehen, dass auch diese Waffen irgendwann entladen sind. Sobald wir also zum ersten Mal auf Mardukaner stoßen, werden wir sämtliche Marduk-Waffen einsammeln und deren Gebrauch trainieren.«
    Wieder schaute er zu den Lieutenants hinüber. Zumindest Jasco schien zu glauben, der Captain habe den Verstand verloren. Die anderen versuchten, eher schlecht als recht, sich nicht anmerken zu lassen, was ihnen durch den Kopf ging; allein der Prinz, das musste man ihm zugestehen, war einfach nur verwirrt. Es belustigte Pahner, das gesamte Weltbild der Lieutenants auf diese Weise auf den Kopf zu stellen. Sie gelegentlich einmal zum Denken zu bringen, war gut für sie, auch wenn die Junior Officers da anderer Ansicht waren. Was den Prinzen betraf … Pahner stellte fest, dass er sich von ihm nicht mehr belästigt fühlte, sondern eher amüsiert; auch das war eine Überraschung.
    Pahner hatte den Prinzen immer als ›Person in seiner Obhut‹ angesehen, aber nie als einen ›seiner‹ Offiziere. Oder als, so sehr das Hierarchie-Komitee dies auch behaupten mochte, seinen Vorgesetzten. Doch jetzt begriff der Captain, dass er es in der Tat mit einem furchtbar verwirrten, funkelnagelneuen Lieutenant zu tun hatte.
    Und da ›Captain‹ Pahner einen Großteil seines Lebens als ›Gunny‹
    Pahner verbracht hatte, der verwirrten Lieutenants die Spielregeln erklärt hatte, wurde aus dem ›Hindernis‹ Prinz jetzt eine ›Herausforderung‹. Eine anspruchsvolle Herausforderung – Pahner hatte noch niemals einen Lieutenant erlebt, bei dem die Wahrscheinlichkeit noch geringer war, er werde jemals ein halbwegs anständiger Offizier werden –, doch es war eine Herausforderung, der man sich stellen konnte. Und die

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