Das Bronze-Bataillon
einzige Herausforderung, bei der es sich lohnte, sich ihr auch zu stellen, war eine anspruchsvolle Herausforderung. Nachdem Pahner das begriffen hatte, verwandelte sich für ihn der ›unmögliche‹ Auftrag in einen ›einfach nur sehr schwierigen‹ Auftrag.
»Trainieren mit Krabbler-Waffen, Sir?«, fragte Lieutenant Jasco und schaute dann die anderen Offiziere an. »Was sollen wir mit denen denn machen? Sir?«
»Wir werden sie dazu nutzen, angreifende Mardukaner oder feindselige Fauna abzuwehren, so lange keine schwereren Waffen verfügbar sind. Und wenn unsere Energievorräte so weit geschwunden sind, dass unser Vorrat meines Erachtens dem Minimum dessen entspricht, was wir benötigen, um den Raumhafen einnehmen zu können, dann werden wir ausschließlich Marduk-Waffen verwenden.«
»Sir?«, fragte Lieutenant Sawato zaghaft. »Sind Sie sich da sicher?
Diese …« Sie deutete auf die Stelle, an der das Hologramm geschwebt hatte. »Diese … Waffen sind nicht besonders gut.«
»Nein, Lieutenant, das sind sie nicht. Aber wir werden lernen müssen, damit klarzukommen. Unsere Chamäleon-Anzüge bieten einen gewissen Schutz vor ballistischen Waffen, also werden deren Arkebusen uns weitestgehend nichts ausmachen. Was Waffen mit geringerer Geschwindigkeit angeht, etwa Speere und Lanzen und Schwerter und all so was …. damit werden wir uns befassen, sobald es notwendig wird.
Also«, fuhr der Captain fort, »wo, abgesehen von der Energie für Waffen und Kampfrüstungen, liegen unsere Hauptprobleme?«
»In der Kommunikation«, meldete Lieutenant Gulyas. »Wenn wir Handel treiben und Verhandlungen führen wollen, dann müssen wir in der Lage sein, mit den anderen zu kommunizieren. Wir besitzen ein ›Kernel‹ der Marduk-Sprache, aber der bezieht sich auf den Dialekt des Subkontinents in der Nähe des Raumhafens. Für andre Gebiete stehen uns keine Kernel zur Verfügung. Und ohne Kernels können unsere Toots nicht für uns übersetzen.«
»Damit kann ich mich befassen«, mischte sich O'Casey jetzt wieder ins Gespräch. »Ich habe ein gutes heuristisches Sprachprogramm, das ich bei anthropologischen Forschungen verwende. Vielleicht werde ich bei den ersten Gruppen, auf die wir stoßen, noch einige Schwierigkeiten haben. Aber sobald ich einen Grundstock der lokalen Sprache aufgeschnappt habe, werden selbst deutliche dialektale Verschiebungen keine Schwierigkeiten mehr machen. Und ich kann Kernel für andere Toots herstellen.«
»Na, damit wäre das Problem gelöst«, meinte Pahner mit einem Lächeln. »Aber Sie werden das Programm auf andere Toots übertragen müssen. Ich kann nicht zulassen, dass die eine potenzielle punktförmige Fehlerquelle darstellen.«
»Das könnte allerdings ein Problem sein«, gab die Stabschefin des Prinzen zu. »Ein wirklich großes Problem. Man braucht ein sehr leistungsstarkes Toot, um das zum Laufen zu bekommen. Ich habe eines, das extra für mich angefertigt wurde, aber ohne gewaltige Mengen an Rechenkapazität und Speicherplatz, läuft dieses Programm nur im Schneckentempo.«
»Dann übernehme ich das«, meinte Roger leise. »Mein Toot ist …
ziemlich ordentlich.« Diese Untertreibung führte zu einem leisen, allgemeinen Glucksen – die Kapazitäten der Implantate, die von der Kaiserlichen Familie verwendet wurden, war nahezu legendär.
»Vielleicht werden wir ein paar Schwierigkeiten haben, es zu laden, aber ich garantiere Ihnen, dass es bei mir laufen wird.«
»Also gut«, quittierte Pahner. »Was noch?«
»Verpflegung«, antwortete Lieutenant Jasco. »Wir besitzen nicht genügend Verpflegung für die ganze Reise, und wir werden nicht gleichzeitig Nahrung zusammensuchen und die Rüstungen tragen und den Prinz bewachen können.« Sein Tonfall klang respektvoll, aber dennoch herausfordernd.
»Das ist richtig«, pflichtete Pahner ihm ruhig bei. »Und wie lautet die Antwort auf dieses Dilemma?«
»Handel«, erklärte O'Casey entschieden. »Wir tauschen High-Tech-Gegenstände gegen alles, was die Mardukaner an ›Reichtum‹
mit sich herumtragen. Das müssen übrigens nicht unbedingt Metalle sein! Die Ureinwohner Nordafrikas haben lange Zeit mit Salz gehandelt. Aber was auch immer die hier nehmen werden, im ersten Stadtstaat, den wir erreichen, werden wir den größten Teil fortschrittlicher Technik eintauschen und unsere Grundbedürfnisse stillen und uns noch eine Notration anlegen; den Rest werden wir dann portionsweise eintauschen, während wir weiterziehen.«
»Ganz
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