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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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untersuchen wollten, haben zahlreiche dieser Tiere erlegen müssen. Der Planet ist warm genug, weshalb die dominanten Spezies allesamt Kaltblüter sind, und damit ist ein größeres Räuber-Beute-Verhältnis möglich. Obwohl ein Säugetier dieser Größer normalerweise ein Territorium von einer halben Millionen Hektar in Anspruch nehmen müsste, um sich ernähren zu können, sind die Territorien dieser Tiere hier normalerweise nicht größer als vierzigtausend Hektar.« Sie lächelte matt.
    »Und das ist die einzige Fleischfresser-Spezies, die sich in unseren Datenbanken befindet. Für weitere Nachforschungen wird man auf den offiziellen Bericht des Vermessungsdienstes verwiesen.«
    Sie lächelte, als sie das allgemeinen Aufstöhnen hörte.
    »Die ortsansässigen Ureinwohner, die Mardukaner, befinden sich technologisch noch vor der Entwicklung der Dampfmaschine. Offenbar variieren ihre technologischen Errungenschaften in den unterschiedlichen Bereichen des Planeten; doch einige der höchstentwickelten Kulturen haben bereits das Schießpulver entdeckt – bisher allerdings eben nicht einheitlich, und selbst die, die es schon besitzen, sind noch längst nicht bei Massenproduktion oder Waffen mit Patronen angekommen.«
    Sie berührte ein weiteres Tastfeld, und einige sonderbare Waffen erschienen.
    »Das sind die wichtigsten Projektilwaffen bei den Kar-Kulturen, die bereits über Schießpulver verfügen: die Luntenschloss-Arkebuse und die Fassbombarde. Diese Waffen wurden vor langer Zeit auch auf der Erde verwendet, vor allem in Europa, allerdings wurde die Arkebuse schnell durch die Steinschloss-Muskete abgelöst, dann durch Gewehre. Die Fassbombarde könnte man als entfernte Verwandten ihrer Marine-Haubitzen bezeichnen.«
    Wieder ließ sie ein neues Bild auf dem Schirm erschienen, diesmal eine Karte des Mittelmeers.
    »Soziologisch gesehen besitzt Marduk nur wenig Ähnlichkeiten zur Geschichte der Erde, doch es gibt einige Parallelen, die sich zur Frühzeit der römischen Geschichte ziehen lassen. Die Mardukaner leben in Stadtstaaten oder kleinen Reichen, die sich entlang der fruchtbaren Flusstäler angesiedelt haben; also sind die Gebiete zwischen den Flussläufen weitestgehend barbarisch. Obwohl einige dieser Barbaren über Feuerwaffen verfügen, nutzen sie doch eher Speere und Lanzen. Wie diese Barbaren-Stämme genau organisiert sind, ist bislang unbekannt.«
    »Warum ist das unbekannt?«, fragte Lieutenant Gulyas und dachte währenddessen darüber nach, woher O'Casey wohl diese ganzen Informationen bekommen hatte.
    »Na ja, vermutlich, weil die alle Forscher aufgefressen haben«, erklärte O'Casey trocken und grinste dann. »Oder weil es bisher einfach niemand zu seinem Forschungsprojekt erkoren hat. Nach allem, was ich bisher gefunden habe, ist jeder Meter Planetenoberfläche, der mehr als ungefähr tausend Kilometer von diesem Raumhafen entfernt ist, weitestgehend terra incognita . Wie dem auch sei, weiter reichen auf jeden Fall die Daten in meiner Datenbank nicht mehr.«
    »Und woher haben Sie das alles?«, fragte Gulyas neugierig.
    »Ich nehme immer meine Geschichts- und meine Soziologie-Datenbanken mit, wenn ich auf Reisen gehe«, antwortete O'Casey und lächelte wieder. »Die brauche ich, um an meinen Veröffentlichungen zu arbeiten.« Dann wandte sie sich wieder ihrem Notepad zu.
    »Um also fortzufahren: diese Barbaren bekriegen sich nicht nur untereinander – wenn sie nicht gerade die Grenzgebiete der Stadtstaaten plündern –, sondern die Stadtstaaten liegen auch noch ständig miteinander im Krieg. Jeglicher vermeintliche Frieden darf immer nur als temporärer Waffenstillstand angesehen werden – ein kleiner Funke und daraus wird so schnell wie ein Flächenbrand ein ausgewachsener Krieg.« Das Lächeln, dass sie den Offizieren diesmal zuwarf, wirkte grimmig. »Ich denke, wir dürfen davon ausgehen, dass eine Kompanie Marines als ›Funke‹ betrachtet werden muss.«
    Sie machte eine kurze Pause, dann zuckte sie mit den Schultern.
    »Damit wären die Primärdaten weitestgehend erschöpft. Die vollständige Aufzeichnung all dessen werde ich Ihnen unmittelbar nach dieser Besprechung zur Verfügung stellen.«
    »Ich danke Ihnen, Doktor O'Casey«, meinte Pahner düster.
    »Das war ein guter Überblick. Sie haben sicherlich ebenfalls schon festgestellt, dass wir die dortigen Lebensmittel zu uns nehmen können. Die Biochemie von Marduk unterscheidet sich zwar gewaltig vom Erd-Standard, aber unsere Naniten

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