Das Bronze-Bataillon
Lieutenant am Abwehrsystem des Schilfes wandte sich zu seinem Vorgesetzten um. »Er scheint eine Datenanfrage an das Impie-Sturmschiff zu richten. Richtung … Zwo-Zwo-Drei zu Null-Null-Neun!«
»Die Shuttles«, rief Delaney. »Das sind die Shuttles! Die versuchen, unbemerkt den Planeten zu erreichen!«
»Wir sind zu weit entfernt«, warf der Kaplan ein. »Das hast du selbst gesagt! Die können nicht abbremsen und einen Wiedereintritt durchführen. Und selbst wenn, dann sind schließlich immer noch wir hier und überwachen den gesamten Planeten.«
»Das ist wahr.« Delaney nickte. »Aber sie könnten sich eine Zeit lang auf der Oberfläche des Planeten versteckt halten.«
»Nur bis der Transporter sie entdeckt«, warf Panella abschätzig ein. »Die müssten doch verrückt sein, unbemerkt die Planetenoberfläche erreichen zu wollen. Außerdem können wir die immer noch aufspüren, und wir hätten sie sowieso bald entdeckt – sobald die ihren Abbremsvorgang eingeleitet hätten.«
»Vielleicht«, sinnierte der Captain unschlüssig. »Aber diese Shuttles nutzen Wasserstoffreaktionsdüsen, die auf eine Entfernung oberhalb einer Lichtminute nur schwer zu entdecken sind.« Er kratzte sich am Bart und dachte eine Moment lang darüber nach. »Aber ihr habt dennoch Recht! Die müssen damit gerechnet haben, entdeckt zu werden.«
Er dachte noch ein wenig nach, und dann riss er die Augen auf.
»Es sei denn, sie wissen genau, dass wir nicht mehr hier sein werden, sodass wir sie gar nicht entdecken könnten !« Er wirbelte zu seiner Brücken-Crew herum.
»Schiff abkoppeln! Jetzt sofort! «
»Was soll ich denn runterladen?«, fragte O'Casey in die leere Kabine hinein. »Was? Was, was, was? Komm schon, lad endlich!«, fauchte sie dann.
Warrant Officer Bann hatte große Schwierigkeiten gehabt, eine Verbindung herzustellen, aber jetzt hatte Eleanora fast schon Zugriff auf die Daten, wartete nur noch auf die letzten Verbindungen. Als endlich der Bildschirm aufflammte, schickte sie den Befehl durch ihr Toot.
»Suchbegriff ›Überleben‹«, flüsterte sie und schaute zu, wie die Ergebnisse ihrer Anfrage auf dem Bildschirm erschienen. »Runterscrollen, runterscrollen, ›feindliche Flora und Fauna‹ herunterladen,
›Medizin‹ herunterladen. Suchbegriff Treibstoff, Shuttles‹. Runterscrollen. ›Notbehelf‹ herunterladen. Suchbegriffe: ›Militär, primitiv‹.
Verfeinerung ›Arkebuse‹.
›Runterscrollen, scrollen.« Ein Auge hatte sie stets auf die Ladeanzeige gerichtet. Bei dem Signallaser handelte es sich um ein System mit relativ geringer Bandbreite, und selbst die erste Datenübertragung über irgendeine feindliche Flora und Fauna war noch nicht abgeschlossen. Sie sog die Luft zwischen den Zähnen ein, dann schüttelte sie den Kopf, als eine Standardmeldung erschien. »Viertausenddreihundertdreiundachtzig Artikel. Verdammt! « Dafür hatte sie keine Zeit!
»Verfeinerung … ›Generäle‹. Verfeinerung ›erfolgreichste‹.« Sie betrachtete die Suchergebnisse. Einen einzigen Namen erkannte sie sofort, obwohl sie in Geschichtswissenschaften promoviert hatte. Sie war immer mehr an den gesellschaftlichen Entwicklungen interessiert gewesen als an der Destruktivität des Militärs, und Arkebusen waren ihr ebenso fern wie das Alte Rom mit seinen legendären Legionen. Doch ein Name ragte sowohl im militärischen wie auch im gesellschaftlichen Umfeld heraus.
»Herunterladen ›Adolphus, Gustavus‹.«
»Verdammt!«, fauchte Pahner.
Roger nickte, und er konnte all das hier sehr viel besser ertragen, wo er nun sah, dass auch Pahner nicht einfach so über diese Entwicklung hinwegzugehen in der Lage war. »Verbindung getrennt.«
»Ja«, erwiderte der Captain mit ruhiger Stimme und betrachtete den schlichten Text, »SE«, der jetzt anstelle des Datenstroms von der DeGlopper auf dem Bildschirm erschien. Signal-Ende. So eine …
schlichte Abkürzung. Er konnte den Blick nicht von diesen Buchstaben abwenden, und dann war auch das Signal für den Kreuzer der Saints vom Display verschwunden.
»Ah«, stieß er traurig hervor, und wieder nickte Roger.
»Nun«, meinte der Prinz nach einem Augenblick, um die Atmosphäre ein wenig aufzuheitern, »wenigstens haben sie die gekriegt.«
Ohne sich auch nur umblicken zu müssen, bemerkte er, dass die Temperatur in dieser Sektion deutlich fiel, und innerlich beschimpfte er sich dafür, dass er schon wieder das Fettnäpfchen gefunden hatte. Dann begriff er, dass er sich
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