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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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Pfad bis zu einer Öffnung in der Palisade. Während er sich näherte, erschien ein weiterer Mardukaner, ebenso groß wie Cord, und mit einem ganz ähnlichen Auftreten, im Eingangsbereich. Als er Cord erkannte, dem Menschen folgten, die ihn aber ganz offensichtlich nicht bedrohten, winkte der zweite Mardukaner zur Begrüßung mit seinem oberen Armpaar.
    »Cord«, rief er, »du bringst unerwartete Gäste mit!«
    »Delkra!«, rief der Schamane zurück und schwenkte den Speer.
    »Als hättet ihr uns nicht in den letzten Stunden im Auge behalten!«
    »Selbstverständlich«, stimmte der andere ihm unerschütterlich zu, während Cord und Rogers Gruppe die Kuppe des Hügels erreichten.

    Der letzte Abschnitt des Pfades war so steil, dass Stufen in den Abhang hineingeschnitten und mit Holzscheiten und Felsbrocken befestigt worden waren. Die Hügelkuppe selbst war ein wenig eingeebnet worden, und jetzt konnte Roger durch das Tor in der Palisade das Dorf selbst erkennen. Es sah ziemlich genau so aus wie andere Dörfer auf anderen Planeten. In der Mitte befand sich eine Feuerstelle für ein riesiges Gemeinschaftsfeuer, ringsum lag eine freie Fläche, auf der im Augenblick niemand zu sehen war. Gleich an die Innenseite der Palisadenwand waren einfache Hütten errichtet, aus Stroh und Flechtwerk, deren Eingänge auf die Mitte des von dem Palisadenzaun umschlossenen Bereiches wiesen. Die Ähnlichkeit mit den Dörfern, die es dereinst im Amazonasbecken und in anderen tropischen Gebieten der Erde gegeben hatte, hätte Roger erstaunt, wenn er nicht genügend Zeit auf primitiveren Planeten verbracht hätte.
    Dort hatte er bereits begriffen, dass zur Sicherung eines Dorfes, hat man nur Schlamm und Äste, nicht viele Möglichkeiten zur Verfügung stehen.
    »D'Net Delkra, mein Bruder«, stellte Cord den anderen Mardukaner vor und schlug ihm auf die obere Schulter. »Ich muss dir meinen neuen Asi-agun vorstellen.« Er wandte sich zu Roger um. »Roger, Prinz des Kaiserreiches, das ist mein Bruder, D'Net Delkra, Häuptling des Einen Volkes.«
    Der Mardukaner, der sie begrüßte, zischte und verschränkte aufgeregt beiden Handpaare.
    »Ayee! Asi-agun? In deinem Alter? Du bringst schlechte Nachricht, mein Bruder – ganz schlechte Nachricht! Und deine Suche?«
    In einer Geste der Verneinung klatschte Cord mit der rechten Echthand in die linke Falschhand.
    »Wir sind uns auf dem Weg begegnet. Er hat mich vor einem Flar gerettet, ohne dass es wirklich notwendig gewesen wäre, ohne dass sein eigenes Leben bedroht gewesen wäre und ohne dass er zu meinem Clan gehört.«
    »Ayee!«, wiederholte Delkra. »Eine Asi -Schuld, also wirklich!«

    Der Häuptling, der ein wenig größer war als der Schamane, wandte sich jetzt dem Prinzen zu, der seinen Helm abgelegt hatte. Unter dem Helm war es angenehmer gewesen, als, wie nun, der Dampfhitze des Dschungels ausgesetzt zu sein; doch Roger hatte das Gefühl, es wäre diplomatischer, diesem Delkra, der in der örtlichen Hierarchie vermutlich über ihm stand, ohne die das Gesicht verdeckende Kopfbedeckung entgegenzutreten.
    »Ich danke dir für das Leben meines Bruders«, begann Delkra.
    »Aber ich bin weder glücklich über seine Versklavung noch über das Scheitern seiner Suche.«
    »Halt, halt!«, fuhr Roger scharf dazwischen. »Wieso denn ›Versklavung‹? Ich habe doch nur … nur ein Flar erschossen!«
    »Das Asi -Band ist das engste aller Bande«, erklärte der Häuptling.
    »Jemand anderem das Leben zu retten, ohne Furcht oder Freundschaft, bindet dich an ihn – für dieses Leben und darüber hinaus.«
    »Was?« Roger versuchte immer noch, über das mit dem ›Sklaven‹
    hinwegzukommen. »Helft ihr euch denn nie gegenseitig?«
    »Natürlich tun wir das«, erklärte Cord, »aber wir gehören dem gleichen Clan an. Einander zu helfen, bedeutet dem Clan zu helfen, und der Clan wiederum hilft uns. Aber du hattest keinen Grund, das Flar zu töten. Und bei meinem Leben, ich bin mir auch nicht sicher, ob du das hättest tun sollen!«
    »Es hätte die Kompanie angreifen können«, erklärte Roger nun.
    »Das war der Grund, warum ich geschossen habe! Ich hatte dich nicht einmal gesehen !«
    »Dann ist es Schicksal«, erklärte Delkra und klatschte erneut in die Hände. »Es hat weder dich bedroht noch deinen …« Er blickte zu den Marines hinüber, die über die Abhang verstreut waren, »…
    Clan?«
    »Nein«, gab Roger zu. »Nicht zu diesem Zeitpunkt. Aber ich wusste, dass es gefährlich

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