Das Bronze-Bataillon
ist.«
»Karma«, meinte Cord mit einem doppelten Händeklatschen.
»Wir werden das Band heute Abend vollenden«, fuhr er dann mit einer weiteren Geste fort. »Delkra, ich erbitte Obdach für die Nacht.
Und Obdach für den Clan meines Ah'.«
»Oh, gewährt«, erklärte der Häuptling, trat aus dem Eingang des Palisadenwalls heraus und winkte in Richtung des Dschungels. »Gewährt. Kommt herein und lasst den Regen draußen!«
»Wir bekommen überall Geistersignale«, erklärte Lieutenant Sawato, die gerade die gesamte Kompanie inspiziert hatte, während Captain Pahner im Auge behielt, wie die Verhandlungen auf der Kuppe des Hügels verliefen. Jetzt blickte sie in den Regen hinaus und schüttelte den Kopf. »Ich habe das dumpfe Gefühl …«
»… als wären wir von Kriegern dieses Stammes umzingelt«, fuhr Pahner kühl dort. »Die sind gut. Sie bewegen sich nur langsam, also sind unsere Bewegungsmelder sich nicht sicher, ob sie wirklich etwas wahrgenommen haben, und sie sind isotherm, also können unsere Wärmesensoren sie auch nicht wahrnehmen. Keine Energiequellen, kein Metall, abgesehen von einem Messer oder einer Speerspitze, und wir haben die Sensoren noch nicht auf das Nervensystem der Krabbler eingestellt.« Er zog ein Päckchen Kaugummi hervor, nahm geistesabwesend einen Streifen heraus und schob ihn sich in den Mund. Dann schüttelte er das Päckchen einige Male, um das Wasser herauszuschlagen, und steckte es dann wieder fort – alles, ohne ein einziges Mal hinzublicken. »Schauen Sie mal nach links! Da ist ein großer Baum mit breiten Wurzeln. Auf halber Höhe ist ein Ast mit … irgendetwas bedeckt. Gehen Sie vom Ast fünf Meter stammauswärts, bis kurz vor einen roten Fleck. Ungefähr einen halben Meter rechts von dem roten Fleck. Speer.«
»Verdammt«, entfuhr es Sawato leise. Dieser Krabbler war nicht leichter zu entdecken als die besten Heckenschützen, die sie jemals in Aktion erlebt hatte. Er schien unter einer Decke zu liegen, die seine Umrisse tarnte. »Und was machen wir jetzt? Langfristig gesehen, meine ich.«
»Die Nervensystem-Sensoren einstellen. Nach heute Abend werden wir genug Daten dafür zur Verfügung haben. Und danach werden wir jeden Krabbler, der sich uns auf mehr als fünfzig Meter nähert, entdecken können. Und warnen Sie alle anderen, dass die da draußen sind. Wir wollen keine Zwischenfälle riskieren.«
»Ich gebe das weiter, ja?«, wollte Sawato bestätigt wissen. Pahner wirkt so, als geht ihn das alles nichts an , dachte sie.
»Jou. Machen Sie nur! Sieht ganz so aus, als würden diese Verhandlungen ordentlich verlaufen. Ich wollte nur abwarten, ob hier gleich die Luft brennt.«
»Weißt du«, sagte Julian, »auf mich wurde schon geschossen, ich wurde schon in die Luft gesprengt, tiefgefroren und vakuumgetrocknet. Aber das hier ist das erste Mal, dass ich mir Sorgen mache, ich könnte weggespült werden!«
Der Regen hatte immer noch nicht nachgelassen, und die Stellung, die sich der Truppführer gesucht hatte – eine kleine Senke hinter einem umgestürzten, verrotteten Baum, füllte sich rapide mit Wasser.
Diese Kombination, das ansteigende Wasser und das Gewicht seiner Kampfpanzerung, sorgten dafür, dass Julian langsam, aber sicher in einer Art Treibschlamm versank.
»Oder ertrinken«, ergänzte er.
»Ach, jetzt komm schon«, entgegnete Moseyev, als er mit dem Lauf seines Perlkugelgewehrs vorsichtig einen Farn zur Seite schob,
»das ist doch nur ein bisschen Regen.« Er war sich sicher, dass irgendjemand oder irgendetwas sie beobachtete, aber er wusste nicht, wer oder was.
»›Ein bisschen Regen‹, nennt der das!« Julian schüttelte den Kopf.
»Das ist ja, als würde man sagen, Sirius ist ›ein bisschen heiß‹ oder New Bangkok ist ›ein bisschen dekadent‹.«
»Ist ja nicht so, als würde einen das umbringen«, fuhr Moseyev fort. »Die Rüstung hat genug Sauerstoff für zwei Tage.« Der Anführer der Schützengruppe zuckte mit dem Kopf zur Seite, als sein Helm erneut einen möglichen Fremdkontakt anzeigte. Doch dann verblasste das Display wieder. »Verdammt! Woher kommt das nur?«
»Eigentlich würde ich ja sagen, das liegt an diesem Regen«, erklärte Julian und ließ sein eigenes Gewehr sinken. »Aber da wir alle die gleichen Geistersignale bekommen, denk ich mal, dass in diesem Dschungel da irgendetwas ist.«
»An alle!« Knackend drang aus den Kommunikatoren die ruhige Sopranstimme von Lieutenant Sawato. »Bei diesen Geistersignalen handelt
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