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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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Baumstämmen und Dornensträuchern.
    Der Hügel selbst bildete die dritte Seite eines Dreiecks, dessen beide anderen Seiten der Strom, dem die Kompanie bisher gefolgt war und ein breiter Fluss, der in diesen mündete, bildeten. Ein kurzes Stück oberhalb der Mündung, stürzte der Fluss tosend einen Katarakt hinab, und ein Stück weit unterhalb des Hügels bildeten die beiden nun vereinigten Flüsse einen breiten Strom, der vermutlich tief genug war, um mit Kähnen schiffbar zu sein. Je tiefer die Marines aus den Höhen herabstiegen, desto deutlicher waren allerdings auch die Anzeichen regelmäßiger Überschwemmungen zu erkennen. Ganz offensichtlich war die erhöhte Lage des Dorfes mit Bedacht gewählt: Es sollte dem Hochwasser entgehen. Hingegen war es durchaus wahrscheinlich, dass häufige Überschwemmungen die Schifffahrt beeinträchtigten.
    Während die Kaiserliche Garde sich dem Hügel näherte, begann es zu regnen. Das war kein leichter, stetiger Regen, als ob über ihnen eine einzelne Wolke herangeschwebt sei und nun bemutternd den ausgetrockneten Boden tränkte, noch nicht einmal der heftige, niederprasselnde Regen einer kräftigen Unwetterfront. Das hier war ein herabhämmernder Regen, ein tropisches Gewitter, in dem man ertrinken konnte – ein Regen wie ein Wasserfall, der so heftig herabbrandete, dass die weniger kräftigen Mitglieder der Gruppe tatsächlich von dem ersten Ansturm von den Beinen gerissen wurden.
    »Ist das normal?«, schrie Roger Cord zu, während die Kompanie sich abmühte, den Hügel zu erklimmen.
    »Was?«, fragte Cord und zog seinen Allzweckumhang ein Stückchen höher.

    »Dieser Regen!«, rief Roger und deutete gen Himmel.
    »Oh«, erwiderte Cord. »Natürlich. Mehrmals am Tag. Warum?«
    »Oh, diese Freude!«, murmelte Pahner, der das Gespräch mit angehört hatte. Roger hatte den Sprach-Kernel, den er während dieses Tagesmarsches angesammelt hatte, an die Toots sämtlicher Mitglieder der Gruppe weitergegeben, und jetzt waren alle Angehörigen der Kompanie in der Lage, die hier ortsübliche Sprache eigenständig zu übersetzen. Alle erwarteten, dass sie jetzt jeden neuen Dialekt schnell würden aufschnappen können, während sie sich von Gebiet zu Gebiet bewegten, nachdem sie jetzt über einen ersten lokalen Kernel verfügten.
    »Ich sollte zur Vorhut eurer Gruppe gehen«, erklärte Cord. »Ich bin mir sicher, dass man mich schon beobachtet hat, während wir uns genähert haben. Aber ich sollte dennoch nach vorne gehen, damit die sich sicher sein können, dass ich kein Gefangener und kein Kractan bin.«
    »Jou«, bestätigte Roger und schaute zu Pahner hinüber. »Kommen Sie, Captain?«
    »Nein«, entgegnete der Marine und aktivierte seinen Kommunikator. »Kompanie halt! Unser Einheimischer wird uns durchschleusen!«
    »Ich warte hier«, fuhr er dann, an Roger gewandt, fort und hob gebieterisch eine Hand. »Despreaux!«
    »Jawohl, Sir!«, bellte die Unteroffizierin. Mit einem Handscanner hatte sie das Buschwerk abgesucht, und es gefiel ihr ganz und gar nicht, dass sie Signale erhielt, diese aber weder zuordnen noch genauer lokalisieren konnte.
    »Führen Sie Ihren Trupp nach vorn, zusammen mit dem Prinzen und Cord!«
    »Roger, Sir!« Sie deutete auf den Trupp und dann nach vorn. »Los geht's, Marines!«
    Sie verstaute den Scanner wieder und blickte ein letztes Mal nach Norden. Irgendetwas war dort draußen, dessen war sie sich sicher.
    Was es allerdings war, das entging ihr.
    Cord und Roger gingen zur Spitze der Kompanie, umringt von Despreaux' Trupp. Die Kompanie hatte eine Standard-Schützenreihe gebildet, und jetzt gingen die meisten Marines in Bauchlage und sicherten das Gelände gegen jede denkbare Form des Angriffs. In einem Kampfgebiet gab es so etwas wie ›Sicherheit‹ nicht. Aber eine Einheit, die vorübergehend keinen Stellungswechsel vornahm, befand sich in der denkbar ungünstigsten Position. Wenn dem Gegner keine Zeit zur Verfügung steht, einen Hinterhalt vorzubereiten, ist eine Einheit, die in Bewegung bleibt, ein sehr viel schwerer zu treffendes Ziel. In ähnlicher Weise ist eine Einheit, die genügend Zeit hat, eine Verteidigungslinie auszubilden, nur schwer zu knacken; dagegen aber kann eine Kompanie, die einfach nur stehen bleibt, jeden Moment getroffen werden und ist auf einen Angriff auch nicht vorbereitet.
    So etwas macht gut ausgebildete Soldaten nervös, exzellente Soldaten wie etwa die der Kaiserlichen Garde sehr nervös.
    Cord folgte einem ausgetretenen

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