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Das Buch der Gaben - Tommy Garcia ; Band 1

Das Buch der Gaben - Tommy Garcia ; Band 1

Titel: Das Buch der Gaben - Tommy Garcia ; Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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hinter dieser rätselhaften Wand war.
    »Nichts«, antwortete Janine, »Es war völlig dunkel, und außerdem habe ich vor Angst die Augen zugekniffen. Ich dachte, jeden Augenblick packt mich irgendein Werwolf.«
    »Ein Werwolf?«, fragte Sanne mit weit aufgerissenen Augen. »Du hast zu viele Gruselfilme gesehen!«
    »Na ja, ich weiß nicht, warum, aber ich dachte an einen Werwolf. Und als ihr mich an den Beinen gezogen habt … niemals zuvor hatte ich solche Angst!«
    »Ja, das kann ich verstehen«, sagte Tommy, »Aber es ist dir absolut nichts passiert. Ich glaube, dadrin ist nichts, was uns gefährlich werden kann. Jedenfalls nicht wirklich.«
    Janines Augen funkelten. »Wie kannst du da so sicher sein? Du hast nicht mit deinem halben Körper dadringelegen!«
    Tommy lachte. »Und auch nicht mit dem halben draußen! Du hättest mal sehen sollen, wie das aussah, nur dein Unterkörper und die zappelnden Beine! Ist schon gut … «, beschwichtigte er Janine sofort, als diese aufbrausen wollte, »Ich kann mir verdammt gut vorstellen, wie dir dadrin zumute gewesen sein muss. Die Frage ist nur, was können wir jetzt mit diesem Erlebnis anfangen?«
    Er schaute von einem zum anderen und hob die Brauen.
    »Na?«
    Ich wusste genau, was er als Nächstes von sich geben würde, und holte schon mal tief Luft, um mich darauf vorzubereiten.
    »Wir gehen rein.«
    Sanne und Janine fanden das absolut nicht lustig und auch ich wollte mich ganz und gar nicht auf so eine verrückte Idee einlassen. Aber noch während wir uns gegenseitig anschauten und versuchten, die Gedanken der anderen zu erkennen, war ich mir trotz all der mahnenden Worte, diemir im Kopf herumschwirrten, völlig darüber im Klaren, dass wir reingehen würden. Ja, wir würden es tun! Ich wollte ein Abenteuer, ich wollte spannende Ferien – und nun hatte ich das bekommen. Und was für ein Abenteuer.
    »Bleiben wir bei den Fakten«, sagte Tommy völlig ernst. »Erstens, wenn jemand einen Eindringling ernsthaft davon abhalten wollte, das Haus zu betreten, hätte er andere Vorkehrungen getroffen. Zum Beispiel eine ganz normale Wand gebaut«, grinste er verschmitzt.
    »Das aber hat er nicht«, fuhr er fort, »das hat er nicht. Ich glaube, wir sind an einem ganz besonderen Ort. Ich hab das im Gefühl. Ich weiß nicht, was für ein Trick das mit der Tür sein soll, aber gefährlich scheint er nicht zu sein, oder?«
    Wir nickten und unterbrachen Tommy nicht.
    »Zweitens: Janine und Jever sind rein- und auch wieder rausgekommen, und es ist ihnen nichts passiert. Und drittens … «
    Er machte eine kurze Pause und deutete auf den süßen Jever, der genau merkte, dass über ihn gesprochen wurde, denn er verfolgte jedes Wort seines Herrchens ganz genau. Mein Hund hingegen lag mal wieder platt auf dem Bauch und döste vor sich hin. Der hatte Nerven!
    »Und drittens hat Jever nicht die geringste Angst gezeigt, und ich kann euch sagen, der wittert jede Gefahr!«
    Das leuchtete uns ein. Tommys Augen blitzten auf einmal, als wäre ihm plötzlich ein neuer Einfall gekommen.
    »Machen wir einen Test«, sagte er, blickte sich suchend um, hob einen kleinen handlichen Knüppel auf und schaute Jever herausfordernd an.
    Sanne bekam große Augen. »Das kannst du nicht machen!«, rief sie.
    »Hab keine Angst«, sagte Tommy ruhig. »Ich würde meinen Hund niemals einer Gefahr aussetzen. Passt auf!«
    Er hob den Arm mit dem Stock in die Höhe und deutete einen Wurf an. Jever sprang sofort auf das Spiel an und hopste wie wild um sein Herrchen herum. Ehe wir Tommy noch in den Arm fallen und ihm Einhalt gebieten konnten, warf er den Stock in hohem Bogen Richtung Hauswand. Das Ding durchdrang die Mauer ohne den geringsten Widerstand und ohne irgendein Geräusch. Jever raste los, sprang und keine Sekunde später war er durch die Wand verschwunden und sein Gebell war verstummt.
    Zur Untätigkeit verbannt und mit bis zum Hals klopfendem Herzen warteten wir auf seine Rückkehr. Die Sekunden dehnten sich endlos, die Zeit schien stillzustehen und ich schaute verstohlen zu Tommy, ob irgendeine Spur von Besorgnis in seinem Gesicht zu erkennen war. Aber er blickte mich voller Entschlossenheit an und nickte nur.
    »Janine hat gesagt, es ist dunkel dadrin. Er wird seine Nase brauchen, um den Stock zu finden.«
    Und wirklich, kaum hatte Tommy dies ausgesprochen, kam Jever aus der Wand geschossen, was uns alle, Tommy eingeschlossen, zusammenzucken ließ. In der Schnauze trug derkleine Hund stolz den

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