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Das Buch der Gaben - Tommy Garcia ; Band 1

Das Buch der Gaben - Tommy Garcia ; Band 1

Titel: Das Buch der Gaben - Tommy Garcia ; Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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genau weiß ich das auch nicht mehr, aber Java kann mit diesem Code umgehen. Und schaut mich bitte nicht so an! Wie das funktioniert … keine Ahnung! Aber ich bin bei diesem Kurs im Internet auf eine Anwendung gestoßen, die ganz und gar nicht langweilig war.«
    Janine schaute mich erwartungsvoll an, und meine folgenden Worte kostete ich so richtig aus: »Man kann diesen Code als Geheimschrift verwenden!«
    Ich spannte meine Begleiter ein wenig auf die Folter, aberdann platzte es aus mir heraus.
    »Und der Code besteht aus Zahlen zwischen sechzig und neunzig. Jedenfalls, soweit es die Großbuchstaben betrifft.«
    »Mann!«, entfuhr es Tommy. »Kannst du das noch zusammenbringen?«
    »Klar«, sagte ich souverän. »Das ist so einfach wie genial. Eine simple Formel belegt die Buchstaben mit Zahlen. Bei Großbuchstaben ist es zwei hoch sechs und dann plus die Stelle, an der der jeweilige Buchstabe im Alphabet steht. Also … «, erklärte ich meinen staunenden Zuhörern, »für ein A rechnest du zwei hoch sechs gleich 64 plus 1 für das A, weil das der erste Buchstabe im Alphabet ist, und heraus kommt für die Geheimschrift 65. Das B ist dann die 66, das C die 67 und so weiter.«
    Während die Mädchen noch über diese Aufgabe nachdachten, malte Tommy bereits das Alphabet in den Sand, schrieb die 65 unter das A, die 66 unter das B, die 67 unter das C … und so weiter. Schließlich hatte jeder Buchstabe eine Zahl. Wir betrachteten das Ergebnis voller Spannung.
    »Alles Zahlen zwischen 68 und 90«, sagte Tommy. Dann wollen wir mal. Ach Joe … «
    Irgendetwas war ihm noch eingefallen.
    »Wie ist es mit den Umlauten wie Ä oder Ü?«
    »Die wird als AE oder UE verschlüsselt«, erwiderte ich.
    »Gut«, sagte er knapp und begann, die Zahlenreihe mit den nun vorhandenen Buchstaben zu unterlegen. Ich war unglaublich aufgeregt. Doch noch bevor Tommy fertig war,wusste ich, dass meine Eingebung richtig gewesen war. Die ersten Buchstaben wurden zu einem Wort, und nach wenigen Minuten waren es fünf Wörter, die Tommy in den Sand gekratzt hatte. Dann richtete er sich langsam auf, und wir standen schweigend vor dem Ergebnis:
    DIESE WORTE
    SIND DIE TUER
    »Joe«, sagte Tommy nach einer Weile und schlug mir anerkennend auf die Schulter. »Ab sofort nenne ich dich Einstein!«
    Das ging runter wie Öl, und ich hoffte nur, dass ich nicht rot wurde, während Janine und Sanne mich gleichfalls bewundernd anguckten. Ich konnte mich allerdings nicht lange in meinem Erfolg sonnen, denn das Rätsel der Zahlen gelöst zu haben war eine Sache, doch was hatten wir nun davon, dass die Antwort da vor uns in den Sand geschrieben stand und uns schon das nächste Rätsel aufgab?
    »Wie können denn Worte eine Tür sein?«, fragte Sanne.
    »Vielleicht als Codeworte? So wie beim Handy, wenn du die Sprachwahl programmiert hast«, überlegte Tommy.
    Ich schüttelte zweifelnd den Kopf.
    »Das ist doch blöd. Oder könnt ihr euch vorstellen, dassman sich hier vor die Wand stellen und ›Diese Worte sind die Tür!‹ rufen soll? Also, ich weiß nicht.«
    Janine verlor die Geduld.
    »Warum denn nicht? Wozu haben wir denn rausgekriegt, was die Botschaft bedeutet, wenn wir es jetzt nicht ausprobieren? Ich versuch’s!«
    Es schien uns zwar etwas albern, aber trotzdem schauten wir gespannt zu, wie Janine sich vor der Hauswand aufbaute, die Hände in die Seiten stemmte und, so laut sie konnte, rief: »Diese Worte sind die Tür!« Ich musste mich unwillkürlich zur Hecke umblicken, ob uns nicht womöglich jemand kopfschüttelnd von dort aus zuschaute. Doch es war niemand zu sehen.
    Einige Sekunden vergingen, in denen wir wie gebannt auf den graubraunen Rauputz starrten und darauf warteten, dass sich eine Öffnung auftun würde. Aber nichts tat sich.
    Janine war sichtlich enttäuscht. Schließlich war sie es gewesen, die die Holografie entdeckt hatte und die sich obendrein getraut hatte, einen eigentlich dummen Satz gegen eine Wand zu rufen. Wütend stampfte sie mit dem Fuß auf.
    Und dann geschah etwas, das mir bis heute eine Gänsehaut über den Rücken kriechen lässt, wenn ich nur daran denke. Janine sprang nämlich in ihrer Enttäuschung vor und wollte aus Wut mit den Fäusten gegen das Haus hämmern.
    »Mach auf, du blödes Haus … «, rief sie. Und noch während sie dies rief und auf das Haus einschlagen wollte, verschwanden ihre Arme in der Wand. Völlig überrascht davon,dass sie keinen Halt fand, verlor sie das Gleichgewicht und stürzte kopfüber

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