Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Buch der Gaben - Tommy Garcia ; Band 1

Das Buch der Gaben - Tommy Garcia ; Band 1

Titel: Das Buch der Gaben - Tommy Garcia ; Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
Vom Netzwerk:
herausbekommen, was hinter dem Stein ist?«
    »Nein, jedenfalls nicht ganz. Man hat ihn durchbohrt, aber dahinter ging der Gang weiter und endete wieder an einem solchen Stein. Dann hat die ägyptische Regierung verboten, weiterzuforschen. Man wollte nicht, dass etwas zerstört wird. Bis heute ist der Raum hinter dem nächsten Stein ein Rätsel geblieben. Viele Forscher haben aber eine Vermutung, was sich dahinter verbergen könnte.«
    »Was denn? Nun sag schon!«
    Tommy wartete einen Moment, um die Spannung zu erhöhen. Dann sagte er: »Die Kammer des Wissens.«
    »Die Kammer des Wissens … «, flüsterte Sanne. »Wenigstens nicht die Kammer des Schreckens! Und was bedeutet das: die Kammer des Wissens?«
    »Keine Ahnung«, gab Tommy zu. »Und wie wir diesen Klotz da wegkriegen sollen, weiß ich auch nicht.«
    Mir kam ein ganz spontaner Gedanke.
    »Na, indem wir die Bolzen rausziehen!«
    Tommy starrte mich an, als ob ich eine Erscheinung sei.
    »Natürlich! Die beiden Bolzen!«, doch dann kamen ihm Bedenken. »Aber die Dinger sind schließlich uralt und vergammelt. Wenn wir sie rausziehen, brechen sie uns vielleicht ab.«
    »Egal«, sagte ich, »Oder siehst du hier noch was anderes, das wir ausprobieren könnten?«
    Tommy schüttelte den Kopf. Es gab keine andere Möglichkeit. Der Gang war von oben bis unten aus mehr oder weniger glattem Felsgestein, und nichts, aber auch garnichts war an den Wänden hier sonst zu entdecken. Wenigstens hatten wir nicht die Qual der Wahl.
    »Nimm du den Rechten. Ich nehme den Abgebrochenen«, sagte Tommy und wandte sich dann an die Mädchen. »Und ihr geht besser ein paar Schritte zurück, falls der Stein in unsere Richtung rutscht.«
    Ganz geheuer war mir nicht, als ich mich an den Felsblock stellte und darauf wartete, dass Tommy so weit war. Schließlich konnte das schwere Ding tatsächlich ins Rutschen kommen. Dann hätten wir aber verdammt schlechte Karten, rechtzeitig wieder aus dem Gang zu rennen!
    »Auf drei!«, sagte Tommy und gab mir ein Zeichen.
    »Gut.« Ich umfasste das uralte, mit Grünspan überzogene Metallstück und fühlte reichlich Ehrfurcht vor der Vergangenheit. Und außerdem hatte ich ein verdammt flaues Gefühl in mir.
    »Eins. Zwei.«
    Doch bei »Drei!« zögerte ich keine Sekunde und zog mit aller Kraft an dem schweren Bolzen. Der bot überhaupt keinen Widerstand, und völlig überrascht zog ich das Ding mit Schwung heraus und landete auf dem Hintern. Und einen Augenblick später saß Tommy neben mir, den anderen Bolzen in der Hand.
    Während wir verblüfft die Metallstücke in unseren Händen anstarrten und den Schreck verdauten, hörten wir einen unterdrückten Aufschrei.
    »Er bewegt sich!«, rief Janine. »Passt auf!«
    Blitzschnell waren wir wieder auf den Beinen, bereit, sofort loszurennen. Der Fels bewegte sich tatsächlich. Aber er bewegte sich aufwärts! Stumm vor Überraschung und Anspannung sahen wir, wie sich dieser tonnenschwere Klotz nicht nach unten bewegte, sondern nach oben gezogen wurde, wodurch auch immer, und dabei deutliche Schleifspuren an den Wänden hinterließ. Zentimeter für Zentimeter kroch der Koloss den Gang hinauf. Das Geräusch aneinanderreibenden Gesteins machte mir eine Gänsehaut.
    Bald hatte der Block etwa drei Meter zurückgelegt, und auf einmal zog ein spürbarer Luftzug durch den Gang. Im gleichen Moment bewegte sich der Stein langsam nach rechts und links von ihm entstand ein Spalt.
    »Eine Öffnung!«, rief Janine aufgeregt.
    Vermodert stinkende Luft strömte uns entgegen, und ich hielt den Atem an. Immer weiter und völlig ohne zu rucken drehte sich der Steinblock nach rechts, bis er schließlich mit einem spürbaren Aufprall an der Wand des freigegebenen Raumes zum Stehen kam.
    Dahinter schien völlige Dunkelheit zu herrschen. Jever sah sein Herrchen mit schiefem Kopf an, doch Tommy sagte nur: »Bleib!«
    Wir standen vor einem schwarzen, viereckigen Loch und spürten trotz der knisternden Spannung eine seltsame Verbundenheit. Für Sekunden hielten auch die anderen die Luft an, da der Geruch überhaupt nicht angenehm war.
    Plötzlich erlebten wir eine Überraschung. Die Luftströmunghatte sich gedreht! Mit einem Mal kam sie aus der anderen Richtung vom Eingang des Hügels her und brachte eine angenehme frische Brise mit sich.
    Tommy schaltete als Erster.
    »Da muss sich ein zweiter Ausgang geöffnet haben. Oder ein Lüftungsschacht, so wie in der Pyramide.«
    Aus dem Innern des Raumes drang ein leises Zischen, das aber

Weitere Kostenlose Bücher