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Das Buch der Lebenskunst

Das Buch der Lebenskunst

Titel: Das Buch der Lebenskunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anselm Gruen
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zuzugehen, nicht um dein schlechtes Gewissen zu beruhigen, sondern aus einer inneren Freiheit heraus.
    Entwickle Phantasie, wie du Freude in das Leben der Menschen bringen kannst, denen du begegnest. Die Rosen, die du in das Leben anderer bringst, duften nicht nur für sie, sondern auch für dic h. Sie erfüllen auch dein Herz mit Liebe und Freude.
    Indem du dich auf Menschen zubewegst, kommt in dir etwas in Bewegung, wirst du innerlich frei und weit. Das war das Geheimnis der heiligen Elisabeth. Die Legende vom Rosenwunder erzählt davon. Es könnte auch das Geheimnis deines Lebens werden.

    ZUM SEGEN WERDEN
    Auf Not treffen wir auch noch heute, wenn wir nur die Augen aufmachen. Vielleicht denkst du, wo soll ich schon Not lindern können. Ich habe doch nichts zu bieten. Ich habe keine besonderen Fähigkeiten. Aber auch du kannst zur Quelle des Segens werden, so wie du bist. Du musst nichts Besonderes können. Du brauchst keine außerordentliche Begabung. Vertraue darauf, dass Gott dich zu einer Quelle des Segens gemacht hat für andere. Du musst nur deine Spur finden, du musst den Weg herausfinden, auf dem du für andere zum Segen werden kannst. Wenn du authentisch lebst und ein Gespür hast für die Menschen, die deiner bedürfen, dann wird auch dein Leben fruchtbar werden für diese Welt.

    NIMM DEINE FREUNDE ALS GESCHENK
    RESONANZ DER MELODIE DEINES HERZENS

    EIN GESCHENK
    Neben der Liebe bedarf der Mensch der Freundschaft, wenn er nicht Schaden an seiner Seele nehmen will. Antike Dichter und Philosophen leben aus dem Schatz der Freundschaft und singen ihr Lob. Für die grie chischen Philosophen ist die Freundschaft immer auch Ausdruck von Tugend. Pythagoras, der selbst einen philosophischen Freundesbund leitete, nennt die Freundschaft die Mutter aller Tugenden. Freundschaft können demnach nur Menschen miteinander schließen, in denen ein guter Kern ist. Wer nur um sich selbst kreist, der ist in sich gefangen und daher unfähig zur Freundschaft. Doch bei aller menschlichen Voraussetzung für das Entstehen echter Freundschaft haben die Menschen immer auch erfahren, dass es ein Gottesgeschenk ist, wenn zwei Menschen zueinander finden. So sagt der bedeutendste aller griechischen Philosophen, Platon: „Gott macht die Freunde; Gott bringt den Freund zum Freund.“
    Eine höhere Macht ist es letztlich, die Menschen, in denen gleicher Seelenklang ertönt, zueinander führt. Freunde wissen oft selber nicht, warum sie Freunde geworden sind und wie die Freundschaft entstanden ist. Es ist immer etwas Geheimnisvolles um das Werden der Freundschaft. Auf einmal ist sie da. Die Türe in meinem Herzen wurde gerade für diesen Menschen geöffnet.

    ÜBEREINSTIMMUNG
    Der griechische Philosoph Aristoteles kennt drei Arten der Freundschaft: die Freundschaft um des Nutzens, der Lust oder des Guten willen. Die beiden ersten sind für ihn im Grunde egoistisch und halten meist nur kurze Zeit. Nur die um des Guten willen geschlossenen Freundschaften sind dauerhaft und verdienen eigentlich den Namen Freundschaft. In ih nen wird sichtbar, dass beide das Gleic he wollen oder
    - wie Aristoteles sagt - dass Freunden alles gemeinsam ist. Die römischen Philosophen Cicero und Seneca führen weiter, was Aristoteles über die Freundschaft geschrieben hat. Für sie ist Freundschaft Übereinstimmung in allen heiligen und weltlichen Dingen, verbunden mit gutem Willen und Zuneigung. Für Cicero gehört dies zur Freundschaft: „Dasselbe wollen und dasselbe nicht wollen“.

    WIE DIE SONNE
    Die Freundschaft ist wie die Sonne, die das Leben des Menschen erhellt. So hat es der römische Philosoph Marcus Tullius Cicero erfahren: „Die nehmen aus dem Weltenraum die Sonne weg, die aus dem Leben die Freundschaft wegnehmen.“
    Ohne Freundschaft wird das Leben in der Tat dunkel und freudlos.
    Psychologen wissen davon zu beric hten, dass Menschen, die keine Freunde haben, an Schicksalsschlägen und Krisen wesentlich mehr leiden. Sie kommen manchmal nicht über die Erfahrung eines tiefen Leides hinweg. Gerade im Leiden bewährt sich der Freund. Wer da treu zur Seite steht, erweist sich erst als Freund. Cicero hat das in dem berühmten Satz zum Ausdruck gebracht: „Amicus certus in re incerta cernitur. Ob einer ein zuverlässiger Freund ist, das erkennt man in der Gefahr.“

    SCHWEIGEN UND STAUNEN
    „Die besten Freunde sind diejenigen Menschen, mit denen man über dieselben Dinge schweigen kann.“ Es war ein weiser Mann, der dies gesagt hat. Denn es ist

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