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Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung

Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung

Titel: Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiernan Cate
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wieder mit jemandem zusammen war.
    »In dem Fall komme ich unbedingt zum Abendessen«, sagte Bree. »Schau, da sind wir.« Sie parkte Breezy schräg auf dem Bordstein, und wir stiegen aus und gingen an einem Bastelgeschäft, einer Apotheke, einem Kinderschuhladen und an einer Eisdiele vorbei. Am Ende der Ladenreihe blickte Bree hoch und sagte: »Das muss es sein.« Sie drückte die schwere Doppelglastür auf.
    Auf dem Boden entdeckte ich einen fünfzackigen Stern mit einem Kreis, der mit purpurroter Farbe auf den Gehweg gemalt war – er sah genauso aus wie Cals silberner Kettenanhänger. In Goldbuchstaben stand auf der Glastür »Practical Magick – Bedarf des täglichen Lebens«. Ich wunderte mich über die seltsame Schreibweise des Wortes »magic«.
    Ich kam mir ein bisschen vor wie Alice, die in den Kaninchenbau steigt, denn ich wusste, dass ich mich mit dem Betreten dieses Ladens auf eine Reise mit unbestimmtem Ziel machte. Und diese Vorstellung fand ich unwiderstehlich. Ich atmete tief durch und folgte Bree in den Laden.
    Innen war es eng und dämmrig. Bree ging voraus und sah sich in den Regalen um, während ich an der Tür stehen blieb und mir Zeit nahm, mich nach dem klaren Herbstlicht draußen an die Dunkelheit zu gewöhnen.
In der Luft hing ein schwerer ungewohnter Weihrauchduft, und ich bildete mir ein, beinah zu spüren, wie der kräuselnde Rauch auf mich zuschwebte und sich um meine Beine wand.
    Nachdem ich ein paarmal geblinzelt hatte, sah ich, dass der Laden lang und schmal war und eine sehr hohe Decke hatte. Selbst gezimmerte Holzregale säumten die Wände und teilten den Laden in zwei Hälften. Die Hälfte, die ich einsehen konnte, war vom Boden bis zur Decke voller Bücher: alte ledergebundene Bände, moderne Taschenbücher mit bunten Umschlägen, billige Broschüren, die aussahen, als wären sie im Copyshop fotokopiert und per Hand geheftet worden. Ich las einige der handgeschriebenen Schildchen: Magie, Tarot, Geschichte, Frauenmagie, Heilen, Kräuter, Rituale, Wahrsagen mit Glaskugeln … Und jede Abteilung war weiter unterteilt. Es war alles sehr ordentlich, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussah.
    Allein beim Betrachten der Buchrücken spürte ich, dass mein Geist aufblühte wie eine Blume. Ich hatte nicht gewusst, dass es solche Bücher gab – alte Bände, die Magie und Rituale beschrieben. Ich hatte eine ganz neue Welt betreten.
    Bree war verschwunden, also ging ich den Gang hinunter, um auf die andere Seite des Ladens zu kommen. Sie sah sich die Kerzen an. In einem großen Regal war der reinste Kerzen-Wahnsinn. Es gab riesige Stumpenkerzen,
winzig kleine Kerzen wie für den Geburtstagskuchen, Kerzen in der Form von Menschen, Männern und Frauen, hübsche dünne Wachskerzen für den Esstisch, sternförmige Votivkerzen: In diesem Laden gab es Kerzen in allen Formen, Größen und Farben.
    »O mein Gott.« Ich zeigte auf eine Kerze in der Form eines lebensgroßen Penis. Wenigstens nahm ich an, dass er lebensgroß war. Seit Robbie seinen im ersten Schuljahr in der Klasse gezückt hatte, hatte ich keinen mehr von Nahem gesehen.
    Bree kicherte. »Lass uns für heute Abend ein paar davon kaufen. Sie würden den Abendbrottisch wirklich festlich zieren.«
    Ich lachte. »Meine Mutter würde umkippen.«
    Viele Kerzen waren hübsche, von Hand gezogene Exemplare in verschiedenen Farbschattierungen, manche in Erdtönen, einige regenbogenfarben. Ein kleiner Reim ging mir durch den Sinn: Flammenschein, meine Seele ist rein. Ich wusste nicht, woher er kam – wahrscheinlich aus irgendeinem Buch mit Kinderreimen, das ich als kleines Kind gelesen hatte. Er erinnerte mich daran, wie ich mich in der Nacht zuvor gefühlt hatte, als ich beim Kreisritual in die Flammen geschaut hatte.
    »Suchst du was Spezielles?«, fragte ich. Bree war zu einem Regal mit Glasbechern weitergegangen, die mit Kräutern oder Pulvern gefüllt waren. Eine Abteilung,
die mit »Ätherische Öle« überschrieben war, enthielt Reihen über Reihen winziger dunkelblauer Glasfläschchen. Hier war die Luft schwer von Düften: Jasmin, Orangen, Patschuli, Nelken, Zimt, Rosen.
    »Eigentlich nicht«, sagte Bree und las die Etiketten der Fläschchen. »Ich seh mich nur um.«
    »Ich finde, wir sollten uns ein Buch über die Geschichte von Wicca kaufen«, schlug ich vor. »Für den Anfang jedenfalls.«
    Bree sah mich an. »Du steigst richtig ein, was?«
    Ich nickte befangen. »Ich finde es cool. Und ich bin neugierig und will mehr darüber

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