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Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung

Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung

Titel: Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiernan Cate
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das Bein gebrochen. Von da an zog mich Mary K. auf, dass ich wie einer dieser berühmten Fernseh-Hellseher war. Ich flippte dermaßen aus, dass ich Bree anrief und sie fragte, ob ich nach dem Abendessen vorbeikommen könnte.

8
CAL UND BREE
    »Es gibt sieben Häuser der Hexerei. Sie bleiben für sich, heiraten innerhalb ihrer Clans. Ihre Kinder sind höchst unnatürlich, sie haben Augen, mit denen sie in der Nacht sehen können, und besitzen übermenschlihe Kräfte.«
    HEXEN, ZAUBERER UND MAGIER
Altus Polydarmus, 1618
     
    Da ist ein Funke. Ich habe mich nicht getäuscht. Heute habe ich es wieder gesehen. Aber sie hat es noch nicht erkannt. Ich muss abwarten. Man muss es ihr zeigen, aber sehr behutsam.
     
    Bree kam an die Tür. Die Nachtluft war frisch, aber mein Pullover war warm.
    »Komm rein«, sagte sie. »Willst du was trinken? Ich habe Kaffee gekocht.«
    »Klingt gut«, sagte ich und folgte ihr in die riesige, professionell ausgestattete Küche der Warrens. Bree schenkte zwei hohe Becher Kaffee ein und fügte Milch und Zucker hinzu.
    »Ist dein Vater da?«, fragte ich.

    »Ja. Er arbeitet«, sagte sie und rührte den Kaffee um. »Wie immer.«
    Mr Warren ist Anwalt. Ich weiß nicht so genau, was er macht, aber er verteidigt wohl zusammen mit einem Haufen anderer Anwälte große Firmen, wenn sie von Leuten verklagt werden. Er verdient jede Menge Kohle, ist aber kaum da, zumindest jetzt nicht mehr, da Bree älter ist.
    Vor fünf Jahren, als Bree zwölf war und ihr Bruder Ty achtzehn, ist Brees Mutter ausgezogen und hat sich von ihrem Mann scheiden lassen. Das war hier in Widow’s Vale ein ziemlicher Skandal – Mrs Warren war mit ihrem sehr viel jüngeren Freund nach Europa gezogen. Bree sah ihre Mutter seither nur selten und sprach kaum über sie.
    Oben in Brees großem Schlafzimmer war ich dann nicht mehr zu halten. »Ich glaube, ich verliere den Verstand. Glaubst du, das Kreisritual war gefährlich oder so?« Nervös saß ich kerzengerade auf ihrem gelbbraunen Wildledersitzsack.
    »Was redest du da?«, fragte Bree und lehnte sich in die Kissen ihres Doppelbetts. »Wir sind doch nur im Kreis ums Feuer getanzt. Was soll denn daran gefährlich gewesen sein?«
    Also erzählte ich Bree von meinem neu entdeckten sechsten Sinn und dass es nach dem Samstagabend angefangen hatte. Wie ein Wasserfall sprudelte es aus
mir heraus, dass mir am Sonntagmorgen übel gewesen war und dass ich Tiere um Paula herum gesehen hatte. Dass ich von Cals Apfel und Mr Herndons Unfall gewusst hatte. Ich erinnerte sie an Moms Telefonanruf.
    Bree winkte ab. »Also, wenn mir so was passieren würde, würde ich auch ein bisschen ausflippen. Aber ich muss sagen … wenn ich dich so darüber reden höre, kommt es mir doch so vor, als würdest du ein bisschen überreagieren«, meinte sie leise. »Ich meine, du hast womöglich mit angehört, wie deine Mutter die Nummern der Kirchenlieder gesagt hat. Darüber haben wir ja schon gesprochen. Dann der Anruf – Ms Fiorello ruft deine Mutter doch andauernd an, oder? Gott, sie ruft quasi jedes Mal an, wenn ich bei euch zu Hause bin! Das mit den Tieren kann ich nicht erklären … Vielleicht hat dein Unterbewusstsein irgendwie den Duft aus der Tierarztpraxis aufgenommen. Und die anderen Sachen – vielleicht sind das nur seltsame Zufälle zur gleichen Zeit und all das zusammen bringt dich zum Ausflippen. Aber ich glaube nicht, dass du verrückt wirst.« Sie grinste. »Jedenfalls noch nicht.«
    Ich fühlte mich ein bisschen besser.
    »Nur komisch, dass das alles auf einmal passiert«, wandte ich dennoch ein, »und diese ganze Sache mit Wicca. Hast du in den Büchern gelesen?«
    »Mhm. Bis jetzt gefällt es mir. Es geht ganz viel um
Frauen«, sagte Bree und lachte. »Kein Wunder, dass Cal darauf steht.«
    Ich lächelte schief. »Zu schade für Justin Bartlett.«
    »Oh, Justin geht jetzt mit einem aus Seven Oaks aus«, sagte Bree abschätzig. »Da kann er sich nicht auch noch an Cal ranmachen. Hey, erinnerst du dich an dieses Regal mit dem Schild ›Buch der Schatten‹, das wir bei Practical Magick gesehen haben?«
    »Mhm.«
    »Die sind für Hexen«, sagte Bree fröhlich. »Hexen schreiben alles Mögliche in diese Bücher. Wie in ein Tagebuch. Sie machen sich Notizen über Zaubersprüche und Sachen, die sie ausprobieren. Ist das nicht cool?«
    »Ja«, stimmte ich ihr zu. »Glaubst du, Hexen hier aus der Gegend gehen zu dem Laden, um sich eins zu kaufen?«
    »Klar«, meinte Bree.
    Ich trank den Kaffee und

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