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Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung

Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung

Titel: Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiernan Cate
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Bree darüber gesprochen, aber sie musste nach dem Essen gleich nach Hause.
    »Tschüs, Mr und Mrs Rowlands«, sagte Bree und zog ihre Jacke an. »Danke fürs Abendessen, es war toll. Hat mich gefreut, Sie kennenzulernen, Paula.«
    Später, nachdem Tante Eileen und Paula sich verabschiedet hatten, ging ich nach oben und machte meine Mathehausaufgaben. Ich rief Bree an, aber sie sah sich zusammen mit ihrem Vater ein Footballspiel an und vertröstete mich auf den nächsten Tag.
    Gegen elf Uhr stieg in mir das seltsame Bedürfnis auf, Cal anzurufen und ihm zu erzählen, was mit mir los war. Zum Glück wurde mir bewusst, dass dieser
Gedanke vollkommen verrückt war, und ich ließ es sein. Ich schlief mit dem Gesicht zwischen den Seiten von Die sieben großen Clans ein.
     
    »Willkommen bei Rowlands Airlines«, verkündete ich am Montagmorgen, als Mary K. ins Auto stieg und dabei versuchte, ihren Pappteller gerade zu halten, damit ihr das Rührei nicht in den Schoß rutschte. »Bitte schließen Sie den Gurt, stellen Sie die Rückenlehne senkrecht und achten Sie darauf, dass sie eingerastet ist.«
    Mary K. kicherte und biss in ihre Frikadelle. »Sieht nach Regen aus«, meinte sie kauend.
    »Ich hoffe, es regnet, dann macht Mr Herndon seine dämlichen Dachrinnen nicht sauber«, sagte ich und lenkte mit den Knien, um eine Coladose zu öffnen.
    Mary K. hielt inne und kniff die Augen zusammen. »Ähm, okaaaay«, sagte sie in übertrieben beschwichtigendem Tonfall. »Ich hoff’s auch.« Sie kaute weiter und warf mir von der Seite einen Blick zu. »Sind wir wieder bei Akte X? «
    Ich wollte lachen, doch meine Worte hatten mich selbst verwirrt. Die Herndons waren ein altes Ehepaar, das drei Häuser weiter in unserer Straße wohnte. Ich dachte sonst kaum an sie.
    »Vielleicht verwandelst du dich in ein höheres Wesen«, meinte meine Schwester und öffnete ein
Trinkpäckchen Orangensaft. Sie nahm einen kräftigen Schluck und wischte sich dann mit dem Handrücken den Mund ab. Ihr glattes schimmerndes rostbraunes Haar schwang in einer perfekten Glocke um ihre Schultern, und sie sah hübsch und feminin aus, so wie meine Mutter.
    »Ich bin schon ein überlegenes Wesen«, erinnerte ich sie.
    »Ich habe ›höher‹ gesagt, nicht ›überlegen‹«, wandte Mary K. ein.
    Ich trank noch einen Schluck und seufzte. Allmählich wurden auch meine Hirnzellen wach. Noch so eine Dose, und ich war bereit, mich dem Tag zu stellen. Cal würde in der Schule sein. Allein bei dem Gedanken, Cal bald zu sehen, mit ihm reden zu können, wurde ich so angenehm nervös, dass meine Hände sich um das Steuer klammerten.
    »Ähm, Morgan?«, ließ Mary K. sich zögernd vernehmen.
    »Ja?«
    »Nenn mich ruhig altmodisch, aber eigentlich hält man an einer roten Ampel an.«
    Ruckartig war meine Aufmerksamkeit wieder da, ich beugte mich vor, bereit zu bremsen. Ein rascher Blick in den Rückspiegel verriet mir, dass ich gerade über die Kreuzung St. Mary’s und Dimson gebrettert war – bei Rot. Morgens um diese Zeit herrschte hier immer viel
Verkehr. Unglaublich, dass ich keinen Unfall gebaut hatte – es hatte nicht mal einer gehupt.
    »Himmel, Mare, tut mir leid«, sagte ich und umklammerte das Steuer. »Ich habe mit offenen Augen geträumt. Tut mir wirklich leid. Ich passe besser auf.«
    »Das wäre gut«, sagte sie ruhig, schob sich den Rest ihres Rühreis in den Mund und ließ den Teller dann in die Mülltüte in meinem Wagen fallen.
    Wir schafften es zur Schule, ohne dass ich uns beide umbrachte, und ich fand einen tollen Parkplatz praktisch direkt vor dem Gebäude. Mary K. war augenblicklich von einer Schar Freundinnen umgeben, die auf sie zustürmten, um sie zu begrüßen. Mary K. war da – die Party konnte beginnen.
    Ich sah Bree und Robbie, aber sie hingen weder bei den Kiffern ab noch bei den Überfliegern noch bei den coolen Kids, sondern in einem ganz neuen Bereich bei den alten Zementbänken, die neben dem mit Ziegelsteinen gepflasterten Pfad, der zur Tür an der Ostseite führte, einander gegenüberstanden. Raven war da, Jenna und Matt, Beth, Ethan, Alessandra, Todd, Suzanne, Sharon und Cal. Alle, die am Samstagabend beim Kreisritual mitgemacht hatten. Mein Herzschlag begann, langsam und dumpf zu trommeln.
    Bevor ich hinüberging, trat Chris näher und sprach mit Bree. Stirnrunzelnd ging sie mit ihm davon und sie unterhielten sich angespannt im Gehen.

    »Hey, Morgan«, sagte Tamara und kam auf mich zu. Ich schaute zu Cal hinüber. Er unterhielt

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