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Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung

Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung

Titel: Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiernan Cate
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hoffte, dass er mich nicht wach hielt. »Glaubst du, Cal führt so ein Buch der Schatten?«, fragte ich. »Mit Notizen über unseren Kreis?« Ich brachte das Gespräch absichtlich auf Cal, weil ich Bree von meinen Gefühlen zu ihm erzählen wollte, aber ich war auch unsicher deswegen. Das war größer und schwerer zu erklären als die seichten Schwärmereien, denen ich mal nachgehangen hatte. Und obwohl Bree bei Practical Magick so lässig danach
gefragt hatte, wusste sie nicht, wie sehr ich Cal mochte, wie tief meine Gefühle waren.
    »Oh, jede Wette«, meinte Bree interessiert. »Ich würde es zu gern mal sehen. Ich kann unseren nächsten Kreis kaum erwarten – ich weiß schon, was ich anziehen werde.«
    Ich lachte. »Und wie steht Chris dazu?«
    Bree war einen Augenblick ernst. »Das spielt keine große Rolle. Ich will Schluss machen.«
    »Ehrlich? Schade. Ihr zwei hattet so viel Spaß während des Sommers.« Ich hatte ein nervöses Flattern im Magen, konnte es allerdings nicht so recht einordnen.
    »Ja, aber erstens hat er sich zu einem echten Blödmann gemausert und kommandiert mich dauernd rum und so. Ich meine, Scheiß drauf.«
    Ich nickte zustimmend. »Und zweitens?«
    »Er hasst das ganze Wicca-Zeug und ich finde es cool. Wenn er mich in meinen Interessen nicht unterstützt, wozu brauche ich ihn dann noch?«
    »Wohl wahr«, sagte ich und freute mich schon darauf, sie mehr für mich zu haben, zumindest so lange, bis sie einen Ersatz gefunden hatte.
    »Und drittens …«, sagte sie und wickelte ihr Haar um einen Finger.
    »Was?« Ich lächelte und trank meinen letzten Schluck Kaffee.

    »Ich bin absolut und durch und durch verrückt nach Cal Blaire«, verkündete Bree.
    Einen langen Augenblick saß ich schweigend da. Mein Gesicht war erstarrt, genau wie der Atem in meiner Lunge. Deswegen hatte ich also so ein komisches Gefühl gehabt …
    Langsam, ganz langsam, atmete ich aus. Und langsam atmete ich auch wieder ein. »Cal?«, fragte ich und versuchte, ganz ruhig zu bleiben. »Willst du dich deswegen von Chris trennen?«
    »Nein, ich hab doch gesagt … dass Chris ein Idiot ist. Ich hätte mich sowieso von ihm getrennt«, sagte Bree und ihre dunklen Augen schimmerten in ihrem schönen Gesicht.
    In meinem Kopf lösten Nervenimpulse hektisch eine Fehlzündung nach der anderen aus, aber aus dem ganzen Chaos stieg doch ein neuer Gedanke hervor. »Begeisterst du dich deswegen für Wicca?«, fragte ich. »Wegen Cal?«
    »Nein, eigentlich nicht«, sagte Bree nachdenklich und richtete den Blick auf den Paisleystoff an ihrem Betthimmel. »Ich glaube, ich würde mich auch ohne Cal für Wicca interessieren. Ich … ich habe mich bloß gigantisch in ihn verknallt. Ich will mit ihm zusammen sein. Und wir haben diese große Sache gemeinsam …« Sie zuckte die Achseln. »Vielleicht hilft es uns zusammenzukommen.«

    Ich öffnete den Mund, voller Angst, tausend gemeine, zornige, neidische, schreckliche Worte würden herausquellen. Also schloss ich ihn rasch wieder. Durch meinen Kopf wirbelten so viele schmerzliche Gedanken, dass ich gar nicht wusste, wo ich anfangen sollte. War ich verletzt? Wütend? Boshaft? Das hier war Bree. Meine beste Freundin, praktisch schon mein ganzes Leben lang. Im vierten Schuljahr hatten wir beide Jungen schrecklich gefunden. Im sechsten Schuljahr hatten wir beide unsere Periode bekommen. In der achten Klasse waren wir beide in Hanson verschossen gewesen. Und in der neunten hatten wir einander geschworen, in alle Ewigkeit über diese Verknalltheit zu schweigen.
    Und jetzt erzählte Bree mir, sie sei verrückt nach dem einzigen Jungen, für den ich je ernsthaft Gefühle entwickelt hatte. Der Einzige, den ich je gewollt hatte, auch wenn ich wusste, dass ich ihn nicht haben konnte.
    Ich hätte es ahnen müssen. Doch meine Gefühle hatten mich blind gemacht. Cal sah einfach unglaublich gut aus und Bree verliebte sich leicht. Es war doch klar, dass Bree sich zu ihm hingezogen fühlen würde. Für einen Typen wie Cal war Chris doch kein Konkurrent.
    Bree war einfach vollkommen. Genau wie Cal. Sie würden ein tolles Paar abgeben. Mir war zum Kotzen zumute.

    »Hmmm«, murmelte ich, während mein Gehirn hysterisch ratterte. Ich versuchte, einen Schluck aus meinem leeren Becher zu trinken. Cal und Bree. Cal und Bree.
    »Findest du das nicht gut?«, fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen.
    »Was spielt es schon für eine Rolle, ob ich es gut finde oder nicht?«, sagte ich und versuchte, ein einigermaßen

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