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Das Buch der Schatten 2

Das Buch der Schatten 2

Titel: Das Buch der Schatten 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiernan Cate
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winziges Stück«, sagte Sharon und brach ein Stück ab. Ihre Wangen waren leicht gerötet.
    Ethans Grinsen wurde breiter und er steckte sich den Browniebissen in den Mund.
    Um uns herum bewegten sich Hunderte von Schülern zwischen den Tischen, aßen, unterhielten sich, hantierten mit ihren Tabletts. Wir an unserem Tisch waren ein kleiner, privater Mikrokosmos innerhalb der Schule. Mir kam es so vor, als wären wir die Einzigen, die sich über Dinge unterhielten, die wirklich wichtig waren – Dinge, die viel wichtiger und interessanter waren als die neuesten Aktionen der Cheerleader
oder der Themenwettbewerb für den Highschoolball. Ich konnte es kaum erwarten, mit der Highschool fertig zu sein und mich dem Rest meines Lebens widmen zu können. Ich sah mich ein Leben führen, das sich ganz Wicca widmete und in dem ich immer noch mit Cal zusammen war – ein bedeutungsvolles Leben voller Freude und Magie.
    Ein Ellenbogenstoß von Robbie riss mich aus meinen Tagträumen.
    »Tut mir leid«, sagte er und rieb sich die Schläfen. »Hast du Paracetamol dabei?«
    »Nein, tut mir leid. Dein Arzttermin ist heute, richtig ?«, fragte ich und biss in meinen Hamburger.
    »Ja. «
    »Hier, nimm die.« Jenna kramte in ihrer Handtasche und holte zwei Tabletten heraus.
    Robbie betrachtete sie mit zusammengekniffenen Augen und schluckte sie dann mit dem Rest seiner Cola hinunter. »Was war das?«
    »Zyanid«, versetzte Sharon, und wir lachten.
    »Eigentlich war es Midol, hilft bei Regelschmerzen«, sagte Jenna und wandte sich ab, um zu husten. Ich fragte mich, ob sie krank wurde.
    Matt jauchzte vor Lachen und Robbie glotzte sie entsetzt und mit offenem Mund an.
    »Es hilft«, beharrte Jenna. »Ich nehm die immer gegen Kopfschmerzen. «

    »O Mann. « Robbie schüttelte den Kopf.
    Ich krümmte mich vor Lachen.
    »Betrachte es von der guten Seite«, meinte Cal grinsend. »Du bekommst auf keinen Fall dieses schrecklich aufgedunsene Gefühl. «
    »Du fühlst dich den ganzen Tag gut«, meinte Matt und lachte so sehr, dass er sich die Tränen wegwischen musste.
    »O Mann«, sagte Robbie noch einmal, während wir kicherten.
    »Also, das ist ja hübsch«, war plötzlich Ravens höhnische Stimme zu vernehmen. »Alle sind froh und lachen zusammen. Gemütlich, was, Bree?«
    »Sehr gemütlich«, sagte Bree.
    Das Lachen erstarb mir auf den Lippen und ich schaute zu ihnen auf. Sie standen vor unserem Tisch. Hinter ihnen gingen Leute vorbei, sodass Bree sich näher zu mir heranschob. Ich war, dank Selene, immer noch zutiefst entspannt, und als ich meine ehemals beste Freundin ansah, konnte ich nicht anders, als sie schrecklich zu vermissen. Sie war mir so vertraut – ich hatte sie schon gekannt, bevor sie zu einer Schönheit herangewachsen war, als sie noch ein niedliches kleines Mädchen gewesen war. Sie hatte nie eine besonders schwierige Phase gehabt, wie die meisten Kinder, aber mit zwölf hatte sie eine Zahnspange getragen und einen bescheuerten Haarschnitt gehabt. Ich hatte sie
gekannt, bevor sie sich für Jungen interessierte, als ihre Mutter und ihr Bruder noch zu Hause gelebt hatten.
    So vieles hatte sich verändert.
    »Hi, Raven, Bree«, sagte Cal immer noch lächelnd. »Holt euch Stühle, wir machen Platz.«
    Raven holte eine von ihren eklig riechenden Gauloise-Zigaretten heraus und tippte sie aufs Handgelenk. »Nein danke. Hat Beth dir erzählt, dass sie den Hexenzirkel schmeißt?«, fragte sie und ihre Stimme war harsch und unfreundlich. Ich sah zu Bree, die den Blick fest auf Raven geheftet hatte.
    »Ja«, antwortete Cal mit einem Achselzucken. »Warum? «
    Raven und Bree sahen einander an. Vor einem Monat hatten Bree und ich uns noch über Raven lustig gemacht. Jetzt taten sie, als wären sie seit Urzeiten die besten Freundinnen. Ich bemühte mich, an meiner inneren Ruhe und dem Gefühl des Friedens festzuhalten.
    Bree nickte Raven ganz leicht zu, und Ravens Lippen verzogen sich zu etwas, was womöglich ein Lächeln war.
    »Wir gehen auch«, verkündete sie.
    Ich wusste, dass mir die Überraschung ins Gesicht geschrieben stand, und als ich mich rasch am Tisch umschaute, war schnell klar, dass ich nicht die Einzige war. Cal, neben mir, wirkte plötzlich alarmiert und sah sie stirnrunzelnd an.
    »Nein«, sagte Robbie. »Kommt schon.«

    »Warum?«, fragte Jenna. »Ich dachte, ihr beide steht total darauf.«
    »Wir stehen ja auch darauf«, sagte Raven spitz. »Wir stehen bloß nicht auf euch.« Sie tippte die Zigarette fester auf, und

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