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Das Buch der Schatten 2

Das Buch der Schatten 2

Titel: Das Buch der Schatten 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiernan Cate
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der mit einem Gobelinstoff drapiert war, darauf standen verschiedene Mörser, Stößel und mehrere Kessel von etwa einem halben Liter Fassungsvermögen. Es gab eine robuste Ledercouch, einen antiken Schreibtisch mit Computer und Drucker und hohe Bücherregale aus Eiche mit Tausenden von Büchern.
    Die Schreibtischlampe war an und warf ein angenehmes Licht und die Bücherregale zogen mich förmlich an. Für den Augenblick vergaß ich, dass meine Freunde auf mich warteten, dass Cal wahrscheinlich zurückgekommen war, dass wir bald losfahren wollten zum Kino. Als ich mich daran machte, mir die Buchtitel anzusehen, war alles andere wie verflogen.

20
WISSEN
    9. September 1984
    Die Kleine bewegt sich jetzt unaufhörlich in meinem Bauch. Es ist absolut magisch. Ich spüre, wie sie schneller wird und wächst, so ein Gefühl hatte ich noch nie. Ich spüre, dass sie starke magische Kräfte besitzen wird. Angus will mich unbedingt davon überzeugen, dass wir heiraten, damit das Kind seinen Namen trägt, aber irgendetwas in mir zögert. Ich liebe Angus, aber ich fühle mich ein wenig fern von ihm. Die Leute hier glauben, wir wären verheiratet, und mir reicht das.
    – M.R.
    Angus ist gerade reingekommen. Er hat am Zaunpfahl an unserer Einfahrt eine Sigille entdeckt. Göttin, welches Übelwollende ist uns hierher gefolgt?
     
    Selene Belltower besaß eine fantastische Bibliothek, und ich hätte am liebsten den Rest meines Lebens hier drin verbracht und nur gelesen, alles gelesen. Die oberen Regale waren so hoch, dass es zwei kleine Leitern gab, Bibliotheksleitern, die an Messingschienen um den ganzen Raum herumführten.
    Im schwachen Licht der Schreibtischlampe studierte
ich die Buchrücken. Manche Bücher hatten gar keine Titel, andere waren abgewetzt, manche waren in Silber oder Gold geprägt, und bei manchen waren die Titel nur mit einem Stift auf den Buchrücken geschrieben worden. Ein- oder zweimal stieß ich auf ein Buch, dessen Titel erst auftauchte, wenn ich sehr dicht dran war: Er glühte sanft auf, wie ein Hologramm, und war beim nächsten Blick wieder verschwunden.
    Ich wusste, ich sollte gehen. Dies war offensichtlich Selenes Privatreich, ich sollte mich hier nicht ohne ihre Erlaubnis aufhalten. Aber konnte ich vorher nicht noch rasch einen Blick in ein oder zwei Bücher werfen?
    Hatte ich dazu überhaupt Zeit? Ich sah auf meine Uhr: zwanzig nach sieben. Wir wollten erst in einer knappen halben Stunde zum Kino fahren. In den nächsten fünf Minuten würde mich sicher niemand vermissen. Und dann konnte ich immer noch sagen, ich wäre auf der Toilette gewesen …
    Der Raum war durchtränkt von Magie. Sie war überall, ich atmete sie mit jedem Atemzug ein und sie vibrierte bei jedem Schritt unter meinen Füßen.
    Zitternd las ich die Buchtitel. Ein ganzes Regal war, wie es schien, voller Rezeptbücher: Rezepte für magische Sprüche, für Gerichte, die Magie verstärkten, für Gerichte, die zu verschiedenen Festtagen passten. Im nächsten Regal waren Bücher über magische Sprüche und Rituale. Einige Bücher sahen sehr alt aus, sie hatten
dünne, abgewetzte Umschläge, die ich nicht anzufassen wagte. Und doch sehnte ich mich danach, ihre vergilbten Seiten zu lesen.
    Ich sah mich in den magischen Schätzen um, die dieser Raum enthielt, und dachte an die Rowanwands, die berühmt dafür waren, dass sie ihr Wissen und ihre Geheimnisse horteten. Konnte Selene Belltower eine Rowanwand sein? Cal hatte gesagt, er und seine Mutter wüssten nicht, von welchem Clan sie abstammten, aber vielleicht war diese Bibliothek ein Schlüssel. Ich überlegte, wie ich Zugang zu diesen Büchern erhalten konnte. Würde Selene sie mir ausleihen? Konnte Cal sie mir borgen?
    Die Bücher im nächsten Regal trugen Titel wie: Schwarze Künste, Verwendung Schwarzer Magie, Magische Schadenssprüche, eines war sogar mit Geister herbeirufen betitelt. Es schien gefährlich zu sein, solche Bücher überhaupt im Haus zu haben, und ich fragte mich, warum Selene sie besaß. Mich fröstelte, und plötzlich war ich mir noch unsicherer, ob ich mich überhaupt in diesem Arbeitszimmer aufhalten sollte. Ich wandte mich zum Gehen, doch da fiel mein Blick auf eine schmale Vitrine mit Glasböden, die von unten beleuchtet waren. Kleine Marmorschalen enthielten Kristalle und Steine jeglicher Art und Farbe. Ich entdeckte Blutstein, Tigerauge, Lapislazuli, Türkis sowie verschiedene Edelsteine, poliert und geschliffen.

    Ich fand es unglaublich, solche Materialien zur

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