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Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition)

Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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nichts passiert.«
    Ich nickte. » Und deswegen möchtest du, dass ich dieses tàth meànma brach mache«, sagte ich.
    » Ja.« Er unterbrach sich. » Hast du Schmerzen von dem Sturz?«
    » Ja. Ich wette, morgen fühlen wir uns beide wie erschlagen. Besonders du.«
    Er lachte und ich drehte den Zündschlüssel. Der Motor sprang sofort an.
    » Ich fahre jetzt nach Hause«, sagte ich überflüssigerweise. Hunter beugte sich schnell herein und küsste mich, dann trat er zurück und schloss die Wagentür.
    Hatte Cal das gesehen?, fragte ich mich voller Panik. O Göttin, ich hoffte nicht. Es würde ihn nur noch rasender machen. Ich fuhr los und schaute im Rückspiegel nach Hunter, bis ich um die nächste Kurve bog und ihn nicht mehr sehen konnte. Ich wollte nur noch nach Hause fahren, unter die Bettdecke kriechen und weinen.

10
    Offen
    13. Dezember 1977
    Die Geheimnisse von Amyranth können den Geheimnissen der Liebe nicht das Wasser reichen: Was hat Daniel Niall an sich, dass er mich so verrückt macht? Hat er mich mit einem magischen Spruch belegt, damit ich ihn liebe? Nein, das ist lächerlich. So etwas würde der edle, ehrliche Daniel niemals tun. Nein, ich liebe ihn um seiner Selbst willen, und das ist so untypisch für mich, dass ich nicht aufhören kann, mich darüber zu wundern.
    Warum ist er so unwiderstehlich? Worin unterscheidet er sich von anderen Männern, mit denen ich zusammen war? Wie alle anderen Männer konnte er mir nicht widerstehen– kein Mann hat je Nein zu mir gesagt und Daniel ist da keine Ausnahme. Und doch spüre ich eine innere Mauer, die ich nicht durchdringen kann. Er hat etwas an sich, das unberührt geblieben ist von meiner Liebe, meiner Macht, meiner Schönheit. Was ist es?
    Ich weiß, dass er mich liebt, und ich weiß auch, dass er sich wünscht, er täte es nicht. Ich genieße es, wenn ich ihm demonstrieren kann, wie sehr er mich will. Ich ergötze mich daran, ihn dabei zu beobachten, wie er mir zu widerstehen versucht, was ihm aber nicht gelingt. Und dann belohne ich ihn für seine Willfährigkeit. Doch was hält er zurück?
    Wie auch immer, Daniel arbeitet hier und da an verschiedenen Studien – er ist sehr akademisch; er will alles verstehen, die Geschichte von allem kennen. Eine richtige Bücherhexe. Seine Studien führen ihn oft von mir fort. Was gut ist, denn wenn er hier ist, habe ich wenig Zeit für Amyranth. Ich mache inzwischen immer mehr mit der Gruppe und immer weniger mit Turneval. Die Ungenannten Älteren haben angefangen, mich in die tiefere Magie von Amyranth einzuweisen, und das ist kräftezehrender und aufregender als alles, was ich mir je vorstellen konnte. Ich verliere mich darin, werde trunken davon, tauche ganz darin ein – und das Einzige, was mich herausholt, ist die Gelegenheit, Zeit mit Daniel zu verbringen. Darüber muss ich lachen.
    – SB
    In der Nacht habe ich geträumt, Selene nähme die Gestalt eines riesigen Vogels an und schnappte mich vom Schulsportplatz, wo ich lächerlicherweise mit Hunter, Bree und Robbie Hockey spielte. Sie standen auf dem Rasen und wedelten hilflos mit den Hockeyschlägern, und ich sah sie immer kleiner werden, als Selene mich forttrug. Sie brachte mich zu einem riesigen Nest hoch oben auf einem Berggipfel, und ich schaute hinunter und sah Cal in dem Nest. Vor meinen Augen verwandelte er sich in einen kleinen Vogel, schaute zu mir hoch und riss seinen scharfen Raubtierschnabel weit auf, um mich zu verschlingen. Da wachte ich schweißgebadet auf und es war Morgen.
    Den ganzen Vormittag über gab ich mir Mühe, nicht an Cal zu denken. Drei Mal erwischte ich mich dabei, wie ich zum Hörer griff, um Hunter anzurufen, und drei Mal legte ich das schnurlose Telefon wieder in die Station. Ich war uneins mit mir, was ich ihm sagen sollte.
    » Was ist los, Morgan?«, fragte meine Mutter, als ich zum vierten Mal durch die Küche schlich. » Du kommst mir so rastlos vor.«
    Ich zwang mich zu einem Lächeln. » Ich weiß nicht. Vielleicht sollte ich mal ein bisschen durch die Gegend fahren oder so.«
    Ich schnappte mir meinen Mantel und meinen Autoschlüssel und ging raus zu Das Boot, auch wenn ich keine Ahnung hatte, wohin ich wollte. Da kribbelten meine Sinne, und ich wusste, dass Hunter in der Nähe war. Freude und Schreck überkamen mich, als ich sah, dass er vor unserem Haus vorfuhr.
    Ich ging zu seinem Auto, gab mich bewusst ruhig und normal. Er kurbelte das Fenster herunter und sah mich an.
    » Wir müssen reden. Kann ich dich

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