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Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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sich. Ruckartig riß er die Glastür auf. Die wenigen Stufen übersprang er mit nur einem Satz. Bill hatte nicht die geringste Chance, Cloud einzuholen. Binnen Sekunden entschwand er seinen Augen in der Dunkelheit.
    „Du gottverdammter Mistkerl!“ fluchte Bill vor sich hin, der auf den Eingangsstufen inne hielt. Schritte näherten sich ihm von der Seite. Noch jemand befand sich auf dem Eingangsportal. Aus dem Dunkeln trat eine Person direkt auf ihn zu. Erschrocken wandte Bill sich danach um.
    „Du?“ verwirrt blickte er in das Gesicht seines Sohnes. Aus dem Inneren des Gebäudes drangen laute Rufe zu ihnen. Noch ehe Bill sich versah, drehte sich sein Sohn einfach um und verschwand wieder in der Dunkelheit. Fassungslos starrte Bill hinterher. Er hatte mitbekommen, daß Wilson die Neighters hat festnehmen lassen. Wütend darüber wollte er sich bei Wilson beschweren, konnte sich seinen Zorn aber gerade noch verkneifen.
    „Wo ist er hin?“ riß ihn Wilson aus seiner Erstarrtheit. Bill zuckte merklich zusammen. Wilson stand dicht hinter ihm. Melby und Brain waren eben dabei, das Portal zu betreten.
    Bill bewegte seinen Kopf hin und her. Eine Antwort gab er dem Sheriff nicht.
    „Scheiße!“ zischte Wilson. Abrupt wandte er sich Melby zu. „Wir müssen die Straße absperren. Er darf uns auf gar keinen Fall entkommen!“ In der Annahme, Melby würde ihm folgen, schritt Wilson die Stufen hinab. Melby blieb jedoch unbekümmert stehen.
    „Das hat in der Nacht keinen Sinn“, rief ihm Melby hinterher. Schlagartig hielt Wilson inne. Bestürzt wandte er sich um.
    „Keinen Sinn?“ Entgeistert musterte er den Doktor. „Keinen – Sinn?“ wiederholte er sich. Langsam, sehr langsam trat er die Stufen wieder hinauf. „Sind Sie wahnsinnig?“ Wilsons Stimme zitterte. Auf der vorletzten Stufe blieb er stehen. Weder Melby noch Brain sprachen ein Wort. Bill blickte von einer Richtung in die andere, in der Hoffnung, seinen Sohn doch noch zu entdecken. Stille, unheimliche Stille herrschte zwischen ihnen. Plötzlich drang das Schreien eines Babys an ihre Ohren. Weit entfernt, doch deutlich zu vernehmen. Noch unheimlicher wirkte die Stille. Unbewußt, ohne es eigentlich zu wollen, richtete Melby seinen Blick empor. Ungewöhnlich klar zeichneten sich die Sterne am Himmel ab.
    „Irgend etwas stimmt nicht“, murmelte er in sich hinein. Auf einmal durchbrach das Aufheulen eines Motores die Stille. Kurz darauf wurde eine Wagentür zugeschlagen. Mit zunehmender Geschwindigkeit begann sich das Motorengeräusch zu entfernen, bis es in der Ferne erstarb.
    *
    „Haben wir es nun hinter uns?“ Eduard blickte Cloud tief in die Augen. Schweigend steuerte David seinen Wagen durch den Wald.
    „Das kann kein Zufall gewesen sein, daß wir uns zum richtigen Zeitpunkt getroffen haben“, erwiderte Cloud. Entsetzen zeichnete seine Gesichtszüge.
    „Machen wir uns darüber keine Gedanken“, winkte Eduard ab. „Wir haben es hinter uns! Ich kann es immer noch nicht fassen.“
    „Hinter uns“, flüsterte Cloud. Ständig sah er die beiden Leichen vor Augen, die ihm Wilson vor wenigen Minuten gezeigt hatte. Eduard wußte noch nichts davon. Cloud war sich nicht schlüssig darüber, ob er es ihm überhaupt sagen solle. Was würde es auch ändern?
    „Was ist mit dir?“ fragte Eduard, als Cloud nichts dazu sagte. Schwer ließ er seine Hand auf Clouds Schulter sinken. „Es ist vorbei“, versuchte Eduard ihm zuzureden. „Es ist tot. Dieses gottverdammte Biest ist tot.“
    Cloud strich sich nervös durch das Haar. Auf einmal verlangsamte David die Geschwindigkeit. Verwundert drehte Eduard sich nach vorn.
    „Warum fährst du langsamer?“ David gab ihm keine Antwort darauf. Statt dessen brachte er den Wagen vollends zum Stehen. Sie befanden sich auf einer Anhöhe, die gleichzeitig das Ende des Waldes bildete. Cloud hatte es schon bemerkt. Immer wieder sah er ihn durch den lichter werdenden Wald schimmern. Augenblicklich öffnete er die Wagentür und stieg aus. Eduard tat dasselbe. Ebenso David. Mit aufgerissenen Augen starrten sie in den Himmel.
    Purpurrot stand der Mond in seiner vollen Größe am Horizont. Purpurrot, wie die Farbe des Blutes.
    „Gottes Gericht“, hauchte Eduard. „Rouven hat es gewußt. Von Anfang an hat er es gewußt.“
    Hallo Cloud, mein Liebling, vernahm Cloud auf einmal die Stimme seiner geliebten Frau. Das Tor nach Jerajisa, es steht offen. Für euch ist es gedacht. Ich warte auf dich, Cloud. Ich warte, bis du wieder

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