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Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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Eingang zum Stehen brachte. Mißmutig betraten die beiden Neighters das Revier. Sofort kam der Einsatzleiter, Officer Corney, auf Wilson zugeschritten.
    „Steck sie in eine Zelle!“ befahl Wilson dem Wachhabenden. Daraufhin wandte er sich Officer Corney zu. Auffordernd blickte er diesen nur an.
    „Wir haben nicht mit dir gerechnet“, bemerkte Corney.
    „Lassen wir das“, wehrte Wilson sofort ab. „Ich will, daß augenblicklich der Rest dieser Bande dingfest gemacht wird. Augenblicklich!“ Wilson ließ seinen Blick von einem zum anderen wandern. Schweigende Gesichter, die ihm entgegenblickten. Keiner von ihnen schien so richtig zu verstehen, was er eigentlich meinte.
    „Worauf wartet ihr noch?“ Beinah wütend funkelten seine Augen auf. „Da draußen wollen welche Selbstjustitz begehen. Ich will, daß dies verhindert wird!“
    Langsam begannen sie sich zu rühren. Verständnislos machten sich die ersten daran, das Revier zu verlassen.
    „Sämtliche Neighters möchte ich innerhalb einer Stunde hinter Schloß und Riegel sehen – ist das klar?“ Wilson richtete sich wieder dem Einsatzleiter zu. „Berichte, Corney, berichte!“, forderte er seinen Gegenüber eindringlich auf. Corney mußte erstmals tief durchatmen, bevor er dieser Aufforderung nachkommen
konnte. Wilsons Verfassung hatte ihn ein wenig aus dem Konzept gebracht.
    „Die Kirche ist völlig abgebrannt“, begann er etwas unsicher. „Zur Hälfte ist sie eingestürzt. Vor dem Internat liegt ein ausgebrannter Wagen. Vermutlich war es einmal ein Rangerover gewesen. Nicht weit von dem Wrack entfernt –“
    „Corney“, unterbrach ihn Wilson ärgerlich. „Ich will Fakten, nichts anderes als Fakten!“
    Corney strich sich nervös mit der Hand durch das Haar. „Unweit von dem Autowrack entfernt entdeckten wir eine verkohlte Leiche“, setzte er seinen Bericht fort. „Unmittelbar neben der Leiche fanden wir dieses hier.“ Corney zeigte auf einen braunen Lederhut, der sich auf einem nahegelegenen Tisch befand. Die Schärpe war ein wenig angeschwärzt. „Fast mit Sicherheit kann man schon behaupten, daß der Hut zu der verkohlten Leiche gehört.“
    Wilson griff nach dem Hut. Eingehendst musterte er ihn von allen Seiten. „Zu der Leiche“, murmelte er mehr oder weniger belanglos in sich hinein. „Und, weiter?“
    „Jemand mußte sich in dem Gebäude rechts des Eingangstores befunden haben. In dem offenen Kamin fanden wir noch warme Asche.“ Corney warf hilfesuchend einen Blick auf Melby, der aufmerksam der Darstellung lauschte. „Weiter gibt es nichts zu berichten.“
    Wider Erwarten nickte Wilson dem Einsatzleiter zu. „Morgen früh liegt auf meinem Tisch ein umfassendes Protokoll.“ Er drehte sich einfach von Corney ab auf Dr. Melby zu.
    „Machen wir uns weiter auf die Suche nach Lony“, sagte er zu Melby. „Ich habe Fragen an ihn. Sehr viele Fragen.“ Melby zuckte nur mit der Schulter. Er ließ es einfach geschehen. Dem Sheriff voraus verließen sie wieder das Revier. Als sich Wilson auf den Beifahrersitz setzte, hielt er immer noch den braunen Lederhut in der Hand.
    „Was würden Sie an seiner Stelle tun?“ fragte Wilson, ohne seinen Begleiter dabei anzusehen. Melby musterte mit verwunderten Blicken den Hut, den Wilson spielerisch in den Fingern drehte.
    „Zusehen, daß ich verschwinden kann“, antwortete er kurz.
    „Ohne seinen Freund?“
    „Kann mir gut vorstellen, daß sie schon einen Plan ausgeheckt haben“, meinte Melby nachdenklich. „Auch wenn Sie noch keinen Haftbefehl erlassen haben, ich bin mir sicher, sie rechnen damit.“
    „Haftbefehl“, erwiderte Wilson. „Sie haben nicht die geringste Schuld! Aber die Leute hier! Sie sind es, die Lony und den anderen verhaftet sehen wollen. Sie sind es, die sie am liebsten dem Henker ausgeliefert haben wollen.“
    „Was wollen Sie nun unternehmen?“ fragte Melby darauf.
    „Ich weiß es noch nicht“, entgegnete Wilson. „Der im Krankenhaus ist uns ja sicher, aber Lony – verdammt noch mal, wir müssen ihn finden, und zwar schnell!“
    „Die einzige Möglichkeit, von hier zu verschwinden, das wäre Hilfe von außerhalb“, versuchte Melby sich in die Lage von Eduard und Cloud zu setzen. „Angenommen, Lony hat schon mit jemandem Verbindung aufgenommen. Ich an seiner Stelle würde am Ortseingang auf denjenigen warten.“
    „Hmm“, brummte Wilson. „Sie sind gar nicht so schlecht“, stimmte er zu. „Es gibt nur eine Straße, die in Frage kommt.“
    Melby startete

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