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Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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schön?“
    Fassungslos starrte Showy auf den Pfeifer.
    „Das – das – können Sie – Sie doch nicht – nicht –“, Showy blieb das Wort im Hals stecken. Sallivan schlug seine Ärmel hoch. Genüßlich sah er Showy dabei an.
    „Und ob ich kann“, grinste er und machte einen Schritt auf Showy zu.
    „Ich – ich sag’s dem Internatsleiter“, versuchte Showy seine Haut zu retten.
    Ein schriller Pfiff gellte ihm entgegen. Showy zuckte zusammen.
    „So, verpetzen willst du mich“, spöttelte Sallivan. Blitzschnell packte er Showy am rechten Ohr. Es bestand keine Chance, auszuweichen. Der Pfeifer drehte das Ohr so lange, bis Showy zu jammern begann.
    „Wenn du im Petzen so gut bist“, keifte Sallivan, „dann verpetz mir mal einiges über deine Freunde.“ Mit einem schmerzlichen Ruck stieß er ihn von sich. Heulend griff Showy nach seinem schmerzenden Ohr.
    „Na, wird’s bald?“ drängte Sallivan. „Ich will wissen, wie die Sache mit dem Schlitzauge passiert ist!“
    Showy sah ihn mit verheulten Augen an. Sein Ohr begann vor Schmerz zu pochen. Er hatte das Gefühl, als wäre es ihm abgerissen worden.
    „Du sollst mir antworten, Fettsack!“ schrie ihm der Pfeifer ins Gesicht.
    Verzweifelt blickte Showy um sich. Es gab nur eine Möglichkeit. Fliehen! Ruckartig wandte er sich um. Doch bevor Showy einen Schritt zu seiner Flucht ansetzen konnte, hatten ihn Sallivan wieder gepackt. Das erste Mal in seinem kurzen Leben bereute er es, immer soviel in sich hineinzustopfen.
    Mit der Rechten holte der Pfeifer aus. Nicht die flache Hand schlug er Showy ins Gesicht. Mit der Faust traf er ihn am Hinterkopf. Showy taumelte zu Boden. Schützend legte er seine Arme um den Kopf.
    „Steh auf!“ herrschte ihn der Pfeifer an. Showy rührte sich nicht.
    „Du sollst aufstehen!“ wiederholte sich Sallivan, dabei gab er ihm einen leichten Tritt gegen den Oberschenkel. Showy stöhnte. Langsam schleppte er sich wieder auf. Sein ganzer Kopf schmerzte. Heulend blickte er Sallivan an.
    „Nun?“ forderte ihn der Pfeifer auf. Showy dachte an den Schwur, den sie gemeinsam abgelegt hatten. Niemals durfte er etwas von den Unzertrennbaren erzählen. Auf sein Leben hatte er es geschworen.
    „Ich warte!“ drängte Sallivan. Drohend ballte er seine Hand zu einer Faust.
    Showy schüttelte mit dem Kopf. „Ich – weiß – nichts“, stammelte er. Sallivan schnaubte vor Wut. Ruckartig machte er einen Schritt vor. Mit der linken Hand faßte er Showy am Kragen. Die Rechte erhob sich zum Schlag.
    „Ich will es wissen!“ hauchte der Pfeifer.
    Verzweifelt versuchte Showy sich mit den Händen zu schützen, sich gegen die Schläge des Pfeifers zu wehren. Erbarmungslos fuhr die Faust auf ihn nieder. Sallivan wollte ihn diesmal nicht richtig treffen. Er wollte ihn nur leicht mit der Faust streifen. Doch Showy drehte sich so zur Seite, daß der Schlag ihn mit voller Wucht erwischte. Sallivan hatte seine Schläfe getroffen. Augenblicklich sackte Showy in sich zusammen. Der Pfeifer machte einen Schritt zurück. Zusammengekrümmt lag Showy regungslos vor ihm.
    „Ich warne dich“, zischte Sallivan. „Mach mir ja nichts vor.“ Unsanft rüttelte er ihn mit dem Fuß. Nicht den geringsten Muckser gab Showy von sich.
    „Zum Teufel!“ fluchte er und kniete sich neben ihn nieder. Ohne etwas zu unternehmen, musterte er Showy.
    „Wie du meinst“, flüsterte Sallivan. „Du willst es nicht anders.“ Er stand auf, krempelte seine Ärmel wieder vor, und begann langsam den Weg zurückzuschreiten. Achtlos ließ er das schwere Eisentor offenstehen.
    Gerade verließ Dumpkin mit Ellinoy das Lehrerhaus, als Sallivan das Internatsgelände betrat. Schwester Maria blickte ihnen vom Eingang aus hinterher. Dumpkin hatte ihr versprechen müssen, sich in sein Zimmer zu begeben, um sich dann ins Bett zu legen. Mit keinem Gedanken hatte er jedoch daran gedacht, dies zu tun.
    Für einen Moment blieb Sallivan stehen. Er wollte noch beiseite treten, doch Ellinoy hatte ihn schon bemerkt.
    „Am Eingang steht der Pfeifer“, raunte Ellinoy seinem Freund ins Ohr. Dumpkin wandte seinen Kopf etwas in dessen Richtung.
    „Wo kommt der denn her?“ fragte er sich, blickte aber sofort wieder auf den Boden.
    Sie begaben sich direkt auf den Baum zu, den sie mit Showy als Treffpunkt ausgemacht hatten. Von Showy war jedoch weit und breit nichts zusehen.
    „Wo steckt er bloß?“ sagte Dumpkin etwas ärgerlich. „Wir hatten ausgemacht, daß er hier auf uns wartet.“
    „Wir

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