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Das Buch der Schatten - Schwarze Seelen: Band 7 (German Edition)

Das Buch der Schatten - Schwarze Seelen: Band 7 (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten - Schwarze Seelen: Band 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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gemeint.«
    » O doch«, sagte ich und hatte Mühe, meine Stimme ruhig zu halten.
    » Okay, ja, vielleicht«, gestand sie. Die Hand, die den Korb hielt, zitterte. » Aber ich wollte damit auch sagen, wenn man jemanden liebt– ihm sein Herz wirklich öffnet–, dann bittet man doch im Grunde darum, dass er einem das Herz kaputt schlägt und in kleinen Stücken zurückgibt. Liebe eignet sich wunderbar, um Parfüm zu verkaufen. Aber in Wirklichkeit, Morgan? In Wirklichkeit macht sie alles kaputt.«
    » Glaubst du das echt?«
    » Ja«, sagte sie ausdruckslos, wandte sich ab und ging den Gang runter.
    » Bree, warte!«, rief ich und lief hinter ihr her.
    An einem Ständer mit Kartoffelchips holte ich sie ein. Sie starrte mit einem Stirnrunzeln auf die Tüten, während sie offensichtlich überlegte, welche Geschmacksrichtung alle am liebsten mochten.
    » Ist das alles wegen deinen Eltern?«, fragte ich möglichst taktvoll und unaufdringlich. Brees Eltern hatten sich getrennt, als sie zwölf war. Es war hässlich gewesen– Brees Mutter war mit ihrem Tennislehrer nach Europa durchgebrannt–, und es hatte Bree ganz schön fertiggemacht.
    Jetzt zuckte sie die Achseln. » Meine Eltern sind nur ein Beispiel von vielen«, sagte sie. » Also, das ist doch eigentlich keine große Sache. Ich stehe im Augenblick einfach nicht auf das ganze Liebesgesäusel, das ist alles. Ich bin zu jung. Ich möchte Spaß haben.«
    Ich begriff, dass das Thema damit erledigt war, und mit einem Stich wurde mir von Neuem bewusst, wie weit wir uns voneinander entfernt hatten.
    Ich seufzte. » Also, ich muss noch wohin. In ein, zwei Stunden bin ich wieder da.«
    Bree schaute mich an und auch in ihrer Miene sah ich das Bedauern. Früher hätte sie mich gefragt, wo ich hinwollte, und ich hätte sie gefragt, ob sie mich begleiten würde.
    » Dann besorg ich die Kerzen und Salz für den Kreis«, sagte sie. » Kommst du allein zurecht?«
    » Ja, klar. Bis später.«

3
    Hexentanz
    6. September 1977
    Vor drei Tagen ist mein Sohn geboren worden, und ich weiß, dass ich ein stolzer, glücklicher Vater sein sollte. Der Junge ist kräftig und gesund– doch, Göttin, er ist ein lauter, bedürftiger kleiner Scheißer, und Grania ist immer noch unglaublich fett. Wann wird sie je wieder normal sein? Und wann widmet zur Abwechslung mal mir jemand ein bisschen Aufmerksamkeit?
    Nachdem der kleine Kyle sich heute Abend geschlagene drei Stunden lang die Seele aus dem Leib geschrien hat ( » Das arme Kerlchen hat Leibschmerzen«, sagte Grania, als würde es das Ganze erträglich machen), habe ich es nicht mehr ausgehalten. Ich bin in den Pub, wo ich mir ein paar Pints genehmigt und eine ordentliche Runde geschmollt habe. Auf dem Heimweg ist mir eine magere alte Katze über den Weg gelaufen, und ich bin über den Abfall gestolpert, den jemand für die Müllabfuhr rausgestellt hatte. Ohne zu überlegen, habe ich einen magischen Spruch gemurmelt und die verdammte Katze zerfetzt. Ich konnte nicht sehen, wie sie starb, ich hörte sie nur im Dunkeln schreien. Jetzt komme ich mir wie ein Idiot vor. Ich müsste es doch besser wissen, als meine schlechte Laune auf so kindische Art auszulassen.
    – Neimhich
    Ich ging zur U-Bahn-Station in der Lexington Avenue, kaufte mir eine MetroCard, überprüfte meinen Weg am Plan im Bahnhof noch einmal und sauste kurz darauf unter den Straßen der Stadt Richtung Süden. Ich war mit meiner Familie schon einige Male Subway gefahren. Meine Schwester Mary K. hasste es, doch ich liebte die Geschwindigkeit und den unbarmherzigen Rhythmus. Ich hatte das Gefühl, durch die Adern der Stadt zu schießen, vorwärtsgetrieben von ihrem Herzschlag.
    An der Haltestelle City Hall stieg ich aus. Ich musste ein paarmal fragen, doch dann fand ich das Amt für Statistik und dort im fünften Stock das Büro, wo die Aufzeichnungen über die Mietwohnungen der Stadt aufbewahrt wurden.
    In der Luft lag der Geruch nach altem Papier, die Böden rochen nach Ammoniak. Eine Holzbank säumte die Wand an der Tür. Darauf saß ein halbes Dutzend Menschen, einige lasen, der Rest starrte mit glasigen Augen und ausdrucksloser Miene vor sich hin.
    Ich ging zu dem Schalter vorne im Raum. Dahinter waren Regale voller schwarz eingebundener Hauptbücher. Am Computer stand eine Büroangestellte.
    » Entschuldigung«, setzte ich an.
    Sie zeigte auf ein Schild, auf dem stand, man solle sich bitte eine Nummer ziehen. Also zog ich mir eine Nummer aus dem Kästchen und setzte mich auf

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