Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Buch der Schatten - Schwarze Seelen: Band 7 (German Edition)

Das Buch der Schatten - Schwarze Seelen: Band 7 (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten - Schwarze Seelen: Band 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
Vom Netzwerk:
könnte. Bree sah unglaublich gut aus und Robbie ebenso. Raven machte modisch eindeutig was her. Hunter und Sky besaßen abgesehen von ihren hellblonden Haaren, zarten, regelmäßigen Zügen und Wangenknochen, für die mancher sterben würde, eine gewisse undefinierbare Coolness. Ich war nicht hässlich oder so, aber ich fiel auch nicht auf. Meine Haare, die ich sehr mochte, hatte ich zu einem etwas unordentlichen Zopf geflochten. Außerdem war ich für das kalte Wetter gekleidet und nicht für einen trendigen Club.
    Doch ich hätte mir keine Sorgen machen müssen. Plötzlich standen wir an der Tür und der Türsteher nickte Hunter zu und hakte das Seil für uns auf.
    Ich war total euphorisch. Fast wäre mir herausgerutscht: Ich hab’s geschafft! Ich bin reingekommen!
    O Gott, dachte ich, was bin ich nur für ein Nerd.
    » Mir war gar nicht klar, dass du der Clubgänger bist«, sagte ich zu Hunter.
    » Bin ich auch nicht«, versicherte er mir mit einem Lächeln, als wir in einen riesigen Raum eintauchten. Gleich vorn an der Tür war eine Bar, die sich zu einer gigantischen Tanzfläche öffnete, wo zwei DJ s Housemusic auflegten. Am hinteren Ende des Raums entdeckte ich einen Bereich mit gemütlichen Sitzbänken. Hunter zeigte darauf. » Im Café gibt es Cappuccino und Gebäck. Willst du was?«
    Ich schüttelte den Kopf. » Danke, im Augenblick nicht.«
    Wir gaben unsere Mäntel an der Garderobe ab, und ich betrachtete skeptisch meine Klamotten: ausgeblichene braune Cordhose, ein übergroßer Wollpullover von meinem Vater und schwere Winterstiefel. Ich hatte wirklich nicht richtig nachgedacht, als ich für diesen Ausflug gepackt hatte.
    » Da ist jemand, mit dem ich reden möchte«, sagte Hunter mir ins Ohr. » Ist es okay, wenn ich dich ein paar Minuten allein lasse?«
    » Ja, klar«, sagte ich, obwohl es mir eigentlich schon etwas ausmachte. Ich fühlte mich mit jeder Sekunde unsicherer und provinzieller.
    Hunter tauchte in der Menschenmenge unter. Ich versuchte mich nicht darüber zu ärgern, dass Sky mit ihm ging, ohne dass groß gefragt wurde. Ich setzte ein möglichst lässiges Gesicht auf, auch wenn ich mich völlig fehl am Platz fühlte.
    Dann ging ich zum Rand der Tanzfläche. Um mich bloß nicht noch länger auf meine Unsicherheit zu konzentrieren, machte ich mich locker und erkundete mit meinen Sinnen die Lage.
    Etwas Mächtiges, Pochendes lag in der Luft. Nach einem Moment ging mir auf, dass das nicht nur die Musik war– der ganze Club pulsierte regelrecht vor Magie. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Hier müssen ja Dutzende von Bluthexen sein, dachte ich. Selbst in dieser Menge konnte ich einige von ihnen ausmachen, nicht wegen dem, was sie taten, sondern weil sie magische Energie verströmten, die fast greifbar war.
    Da wurde mir plötzlich klar, dass die meisten Bluthexen, die ich kannte, ihre magischen Kräfte anscheinend dämpften. Ganz im Gegensatz zu diesen Menschen hier: Der große, schlanke Afroamerikaner mit dem rasierten Schädel, der auf einer niedrigen Bühne stand und tanzte. Die magere Jugendliche in dem übergroßen grünen Kostüm. Die schlanke blonde Frau in dem tief ausgeschnittenen hautengen Kleid und ihr Tanzpartner, ein langgliedriger, gelenkiger Typ mit Bart. Ich runzelte die Stirn. Wow. Zwischen den beiden schien eine Art schräges übersinnliches Duell stattzufinden. Ich konnte die Energie, die knisternd zwischen ihnen hin und her schoss, praktisch sehen. Eine andere Frau mit langem grauem Haar und dem außergewöhnlichsten Bernsteinschmuck, den ich je gesehen hatte, tanzte allein. Sie war von einer Aura dunklen, pulsierenden Grüns umgeben, die so stark war, dass ich mich fragte, ob nicht selbst die, die keine Bluthexen waren, sie sehen konnten.
    Ungebeten kam mir wieder Cal in den Sinn. Das hier hätte ihm gefallen, dachte ich traurig, diese schönen Hexen, die ihre Magie so offen lebten. Hier hätte er sich zu Hause gefühlt.
    Robbie kam zu mir herüber. Er wirkte ein wenig benommen. » Bin das nur ich, oder liegt hier was Komisches in der Luft?«, rief er mir über das Dröhnen der Schlagzeuge und Bässe zu.
    Das beantwortete ja wohl meine Frage. » Das bist nicht du«, erklärte ich ihm. » Es ist Magie. Viele von den Leuten hier sind Bluthexen.«
    » Ich glaube, ich bin grad ein bisschen überfordert«, murmelte er.
    » Ich auch«, gestand ich. Als ich seine niedergeschlagene Miene bemerkte, fragte ich: » Wo ist Bree?«
    Robbie wies wortlos in Richtung Café. Ich

Weitere Kostenlose Bücher