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Das Buch der Schatten - Schwarze Seelen: Band 7 (German Edition)

Das Buch der Schatten - Schwarze Seelen: Band 7 (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten - Schwarze Seelen: Band 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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nicht mehr so toll zu finden.«
    » Robbie, das ist nicht wahr! Ich…«
    » Vergiss es «, sagte er. » Ich geh mal gucken, ob ich noch jemanden für eine Partie Schach finde. Wenn ich dabei überwältigt werde, dann wenigstens von etwas, was ich verstehe.«
    Er ging die 9th Avenue hinunter und ließ mich mit Maeves Uhr und einem unschönen Gefühl der Übelkeit in der Magengrube zurück.

8
    Spionieren
    27. August 1981
    Ich bin inzwischen schon fast wieder eine Woche in Schottland. Und es ist eine öde, farblose Landschaft. War ich hier je glücklich? Grania begrüßte mich mit einer ganzen Latte von Klagen an der Tür, die greinenden Blagen an den Schürzenbändern. Es hatte zehn Tage ununterbrochen geregnet, und das Dachstroh leckte, sodass das ganze Haus nach Moder roch. Oh, und die kleine Iona bekam einen Zahn, ob ich nicht eine Tinktur gegen die Schmerzen machen könnte? Es wundert mich, dass sie mich nicht gebeten hat, den Regen zu stoppen. Dabei besitzt Grania eigene magische Kräfte. Bevor die Kinder kamen, war sie eine vielversprechende Hexe. Doch jetzt gibt sie die Märtyrerin und an mir bleibt alles hängen. Ich war noch keine halbe Stunde zu Hause, da bin ich in den Pub gegangen und habe seither die meiste Zeit dort verbracht. Mein eigenes Heim ist mir unerträglich. Das Leben ohne Maeve ist unerträglich.
    Doch die letzte Nacht war bisher die schlimmste. Die Kleinen waren krank: Kyle hat gefiebert, und Iona hat nichts bei sich behalten, was sie gegessen hat. Da Greer immer noch in Ballynigel ist, wurde ich gerufen, um ein Kreisritual zu leiten. Als ich nach Hause kam, kreischte Grania wie eine Hyäne. Wie konnte ich sie mit zwei kranken Kleinkindern alleinlassen? Läge mir denn gar nichts an meinen eigenen Kindern? Ich brachte es nicht über mich, zu lügen. » Nein «, antwortete ich. » Und an dir auch nicht, du fette Kuh. « Da schlug sie mich und beinahe hätte ich zurückgeschlagen. Doch ich sagte ihr nur, sie sei ein zänkisches Weib und eine Beleidigung fürs Auge. Darauf weinte sie, was mich natürlich nur noch rasender machte. Schließlich ging ich mit ihr ins Bett, bloß damit die Flennerei aufhörte. Es war schrecklich. Alles was ich mir wünschte, war, Maeve in den Armen zu halten.
    Heute spielt Grania auf Teufel komm raus das Opfer, und ich wünschte, ich könnte ihrem jämmerlichen Geflenne ein für alle Mal ein Ende bereiten. Doch es würde mich den Hexenzirkel kosten. Sie ist immer noch Greers Tochter mit einer bestimmten ererbten Position hier, auch wenn sie noch so unverdient ist.
    Ich habe so viel Zorn in mir, dass alles was ich sehe, in eine Aura aus flammendem Rot gehüllt ist. Ich bin zornig auf Maeve wegen ihrer selbstgerechten Zurückweisung. Zornig auf mich selbst, weil ich Grania geheiratet habe, wo ich doch hätte wissen müssen, dass Maeve da draußen ist und auf mich wartet. Und zornig auf Grania, weil sie das Pech hat, die zu sein, die sie ist.
    Sie ist gerade hereingekommen, um mir zu sagen, dass sie von der Farce der ehelichen Vereinigung letzte Nacht schon spürt, dass ein Kind sich in ihr rührt. » Es wird ein Junge «, sagte sie, mit einer kranker Hoffnung in den Augen. » Wie sollen wir ihn nennen?«
    » Wir nennen ihn Killian «, antwortete ich. Das bedeutet Zwist.
    – Neimhich
    Ich war dankbar, dass niemand in der Wohnung war, als ich zurückkam. Nach Robbies Anschuldigungen hatte ich immer noch Mühe, mich zu beruhigen. Nach dem Schock war Wut gekommen. Wie konnte er denken, ich hätte der alten Frau etwas getan? Wie konnte er mir so etwas Schreckliches vorwerfen? Ich hatte angenommen, dass Robbie stark genug wäre, um bei Dingen, die er nicht verstand, nicht gleich auszuflippen. Doch er war total hysterisch geworden. Er hatte nicht einmal zugehört, als ich versucht hatte, es ihm zu erklären.
    Und doch hatte ich auch einen Hauch– mehr als einen Hauch– Schuldgefühle. An dem, was Robbie gesagt hatte, war etwas Wahres dran gewesen. Und ich hatte mein Versprechen Hunter gegenüber gebrochen.
    Ich holte die Uhr heraus. Das goldene Gehäuse schimmerte weich im Licht, das durch die Wohnzimmerfenster hereinfiel. Ich zog die Krone mit dem Rubin heraus und drehte sie nach rechts. Sofort spürte ich den Widerstand der Feder. Ob sie nach so vielen Jahren noch funktionierte? Ja, ich hörte ein leises, gleichmäßiges Ticken.
    War sie den ganzen Ärger wert gewesen?, überlegte ich und dachte an den Streit mit Robbie. Ja. Ich hatte die Uhr genauso wenig in der Wohnung

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