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Das Buch der Schatten - Schwarze Seelen: Band 7 (German Edition)

Das Buch der Schatten - Schwarze Seelen: Band 7 (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten - Schwarze Seelen: Band 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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abgesetzt hatte, fuhr ich endlich heim. Die Autos meiner Eltern standen nicht vor dem Haus und drinnen konnte ich nirgends eine brennende Lampe erkennen. Ich warf meine Sinne aus. Niemand zu Hause, nur Dagda.
    Ich wusste, dass ich reingehen, auspacken und das Katerchen kraulen sollte, doch irgendwie war ich noch nicht so weit. Stattdessen setzte ich wieder aus der Auffahrt und fuhr zu der Straße, die am Hudson River entlangläuft.
    Am Jachthafen bog ich auf den Parkplatz ein. Es gab dort einen Steg, wo im Sommer kleine Boote anlegten. Im Winter war der Platz verlassen, nur ein halbmondförmiger, steiniger Strand und ein aus groben Planken gezimmerter Steg, der ins Wasser ragte.
    Es war schrecklich kalt, doch das war mir egal. Ich brauchte die Einsamkeit. Der Fluss, eine silbriggraue Fläche unter weißem Winterhimmel, lag ruhig und unendlich friedlich da. Ich ging ans Ende des Stegs. Obwohl wir Schnee gehabt hatten, stand das Wasser fast zwei Meter unter dem Steg, also setzte ich mich hin und ließ die Füße baumeln.
    Dieser Fluss fließt nach New York City, dachte ich. Er verband zwei Orte, er stieg und fiel mit den Tiden des Atlantiks. Seit ich wieder in Widow’s Vale war, fühlte ich mich relativ sicher, doch das silbriggraue Wasser erinnerte mich daran, dass New York und Widow’s Vale verbunden waren, Teil eines Ganzen. Was ich in der Stadt zurückgelassen hatte, würde immer Teil meines Lebens sein.
    Wie Ciaran. Mein leiblicher Vater. Ich kämpfte noch damit, was diese Entdeckung bedeutete. Wie sollte ich meine Magie nutzen in dem Wissen, dass meine magischen Kräfte zur Hälfte von Ciaran stammten? Allein bei dem Gedanken an Magie stieg in meinem Innern ein angewidertes, dumpfes Gefühl auf.
    Und was die Liebe anging… Die Fahrt im Auto nach Hause hatte ich kaum ausgehalten. Neben Hunter zu sitzen und zu wissen, was als Nächstes geschehen würde, war die reinste Folter gewesen.
    Ich musste mich von ihm trennen. Ich hatte bloß am Morgen nicht die Kraft dazu aufgebracht.
    Es begann und endete alles mit Ciaran. Mein leiblicher Vater war nicht der gute, nette Angus gewesen. Mein Vater war ein Mann, der seine eigene mùirn beatha dàn umgebracht hatte. Ein Mann, der wer weiß wie vielen unschuldigen Menschen ihre magische Kraft entrissen und ihnen das Leben genommen hatte. Und wenn er zu diesen Verbrechen fähig war, zu welchen war dann ich fähig, seine Tochter, sein eigen Fleisch und Blut?
    Ich hatte schon so viele Fehler gemacht, die mich und andere teuer zu stehen gekommen waren. Ich hatte Cal, Selene, David und Ciaran vertraut. Ich hatte Bree verletzt, Hunter beinahe umgebracht– zweimal inzwischen– und zugesehen, wie Cal für mich gestorben war. Um ein Haar hatte ich Robbie vergrault. Und ich hatte meinen Eltern wehgetan. Ich hatte Mary K.s Leben schrecklich in Gefahr gebracht. Zweieinhalb Monate Magie und ich war eine wandelnde Zeitbombe.
    Und alles nur wegen dem, was ich war. Wie der Vater, so die Tochter. Ich war Gift. Alles was ich anfasste, wurde von mir besudelt.
    Verzweiflung übermannte mich, als meine Sinne anfingen zu kribbeln. Hunter war in der Nähe. Ich hörte seinen ramponierten alten Honda den kurvenreichen Weg runter zum Wasser kommen. Ich konnte es wohl nicht länger aufschieben.
    Wenige Augenblicke später stieg Hunter aus dem Auto. Er trug einen langen marineblauen Wollmantel, in dem er formell und erwachsen aussah. Seine Haare umgaben sein Gesicht wie ein goldener Heiligenschein. Ich hatte ganz vergessen, dass er manchmal aussah wie ganz aus Sonnenlicht gemacht.
    Wogegen ich die Erbin der Finsternis war.
    Zögernd kam er näher. » Störe ich?«
    » Gewissermaßen «, sagte ich wahrheitsgemäß und stand auf. » Ich bin hergekommen, weil ich ein bisschen Zeit für mich brauchte.«
    » Soll ich wieder gehen?«
    Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte nicht, dass er ging. Ich wollte in seine Arme laufen, ihn halten und nie wieder loslassen.
    Wir sahen einander an, während ich nach den Worten suchte, um das Unmögliche zu sagen.
    » Ich wollte nur, dass du Bescheid weißt «, sagte er. » Ich habe von Killian gehört. Anscheinend dachte er, genau wie wir, die Eule wäre geschickt worden, um ihn auszuspionieren. Er ist abgehauen, weil er Angst hatte, Amyranth wäre wirklich hinter ihm her. Er hält sich immer noch bedeckt, aber ich habe gehört, dass es ihm gut geht.«
    » Oh «, meinte ich benommen. » Gut.«
    Hunter musterte mich mit seinen grünen Augen. » Killian geht es gut «,

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