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Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen

Titel: Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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mit weiteren Clematis und Rosen bewachsen war, stand eine Steinbank.
    Als Phillip seinen Arm wegnahm, dachte Victoria, er wolle, dass sie sich setzte, doch als sie auf die Bank zuging, zog er sie zurück - und in seine Arme.
    Er küsste sie... oh, und wie er sie küsste. Es überkamen sie dabei dieselben Empfindungen, die sie im Moment ihres Wiedersehens verspürt hatte: Vertrautheit, Behaglichkeit und noch etwas Neues... Begierde. Sie sagten ihr alles, was sie wissen musste.
    Nach einer langen Weile, während der sie mit den Fingern das feuchte Haar in seinem Nacken streichelte und ihren Körper gegen seinen schmiegte, löste Phillip sich von ihr, dann sah er ihr tief in die Augen. »Ich habe dich vermisst. Eigentlich hatte ich die Absicht, heute Abend nicht zu kommen und dich tun zu lassen, was immer du willst; schließlich habe ich keinen Anspruch mehr auf dich. Aber am Ende konnte ich es nicht, und das hat nichts mit dem zu tun, was die Leute denken könnten. Es hat ausschließlich mit meinen Gefühlen zu tun.«
    Victoria blinzelte. »Ich habe dich auch vermisst, Phillip. Ich habe jeden Tag in der Zeitung nachgesehen, weil ich mir sicher war, dass die Anzeige erscheinen würde. Aber das geschah nicht.«
    »Ich dachte, dass du es bekannt geben würdest.«

    »Das konnte ich nicht. Phillip, du sagtest...« Sie trat einen Schritt zurück, und er löste seine Hände, die er in ihrem Rücken verschränkt hatte. »Es hat sich nichts geändert. Ich kann dir nicht sagen, was du wissen willst.«
    »Ich habe nachgedacht - ich habe in letzter Zeit eine Menge nachgedacht, in meinem Club, beim Ausritt durch den Park, in meinem Arbeitszimmer.« Er lächelte verschmitzt. »An sämtlichen Orten, von denen ich wusste, dass ich dir dort sicher nicht über den Weg laufen würde.«
    Victoria erwiderte sein Lächeln. Sie hatte dasselbe getan … an sämtlichen Orten, von denen sie gewusst hatte, dass sie ihm nicht über den Weg laufen würde, wie in den Straßen von St. Giles nach Mitternacht. In den Eingeweiden Londons.
    »Du hast das Schicksal erwähnt, Victoria. Dein Schicksal. Du sagtest, es sei unabänderbar; unauslöschlich. Aber ich glaube nicht, dass das Schicksal unwiderruflich vorgegeben ist. Es lässt einem immer auch eine gewisse Freiheit zu wählen.
    Um ein Beispiel zu nennen: Es war mir vorbestimmt, dich zu lieben - ich weiß, dass das so ist, denn ich habe dich nach jenem Sommer nie mehr vergessen. Bis zu dieser Saison hatte ich noch nicht einmal daran gedacht, mir eine Ehefrau zu suchen, und du warst zwei Jahre lang in Trauer, anstatt dein Debüt zu geben. So als ob du auf mich und den richtigen Zeitpunkt gewartet hättest. Oder als ob ich auf dich gewartet hätte, bis du bereit sein würdest.
    Es ist mein Schicksal, dich zu lieben.Aber ich habe eine Wahl, auf welche Weise ich es erfülle. Ich kann dich lieben und mit dir zusammen sein, oder ich kann dich aus der Ferne lieben. Durch den heutigen Abend ist mir klar geworden, dass ich dich nicht
aus der Ferne lieben kann. Dass ich dich bei mir haben muss.« Er führte ihre Hände an seine Lippen, dann küsste er die Rücken ihrer Handschuhe, wobei er ihr tief in die Augen sah.
    »Phillip …«
    Er hob seine Hände an ihre Lippen, um sie am Weitersprechen zu hindern. »Victoria. Was auch immer dein Schicksal ist, du hast trotzdem eine Wahl. Du kannst selbst entscheiden, wie du damit umgehst, ob du es umarmst oder dagegen ankämpfst. Ob du es mit jemandem teilst oder es für dich behältst.«
    »Phillip, ich schwöre dir, ich schwöre, dass ich an dieser Sache, die zwischen uns steht, nichts ändern und dir auch nicht davon erzählen kann. Aber...« Nun war es an ihr, ihm die Finger vor den Mund zu legen, um ihn an einem Widerspruch zu hindern. »Aber wenn du mich noch immer willst, verspreche ich dir, dass ich die Wahl treffen werde, diesen Teil meines Lebens mit dem Leben, das wir uns zusammen aufbauen werden, in die Waage zu bringen. Denn das ist der einzige Aspekt meines Schicksals, den ich kontrollieren kann.«
    Er griff nach ihrer Hand und zog sie von seinem Mund weg. »Da es keine andere für mich gibt und auch niemals geben wird, Victoria, werden wir unsere Schicksale miteinander vereinen müssen.«
    Und dann küsste er sie.

Kapitel 20
    Maximilian wird in den Dienst gezwungen
    Ich habe das hier heute erhalten.« Max warf einen dicken, elfenbeinfarbenen Umschlag auf Eustacias Chippendale-Tisch. Er schlitterte an den Rand der auf Hochglanz polierten Eichenplatte

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