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Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen

Titel: Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Maximilian da gewesen. Und nun brachte Briyani sie in seiner Kutsche zu Tante Eustacias Haus.
    »Die Wächter hatten sie bereits gefunden, als ich eintraf«, erklärte Max, als er Victoria in den Salon schob. Dank einer weiteren großzügigen Portion seines gesalzenen Weihwassers, das er
während der Fahrt in seiner Kutsche auf ihre Wunde geträufelt hatte, pochte ihr Hals noch immer.
    »Wächter?«, hakte Victoria nach, während er sie zu einem Stuhl dirigierte. Sie ließ sich daraufsinken und blieb still sitzen, während Eustacia und Kritanu geschäftig im Zimmer umhereilten. Sie bereiteten irgendetwas vor, das scheußlich roch und von dem sie annahm, dass man es bald auf ihren Biss auftragen würde. Oder schlimmer noch, dass sie es würde trinken müssen.
    »Die Wächtervampire«, setzte Kritanu mit seinem weichen Akzent zu einer Erklärung an, »sind Lilith mit grimmiger Loyalität ergeben. Sie sind ihre Elitetruppe, ihre persönliche Leibgarde. Sie hat jeden Einzelnen von ihnen selbst erschaffen. Viele sind schon seit Jahrhunderten und länger Untote. Die Augen eines gewöhnlichen, weniger machtvollen Vampirs haben die Farbe von Blut. Man erkennt einen Wächter an den Augen - sie sind nicht wirklich rot, sondern heller, von einem dunklen Rosa.«
    Victoria nickte. »Ist das die einzige Sache, die sie von anderen Vampiren unterscheidet?«
    »Im Gegensatz zu herkömmlichen Vampiren und zu den Imperialen haben sie ein Gift in ihren Fangzähnen. Wenn man es nicht unwirksam macht, führt es zum Tod - sogar bei einem Venator. Aus diesem Grund hat Max darauf bestanden, Sie ohne Verzug zurückzubringen.«
    »Imperiale? Was ist das? Ihr habt mir nie gesagt, dass es verschiedene Arten von Vampiren gibt.«
    »Wächter und Imperiale kommen nicht sehr häufig vor, und da es so viel gab, was du lernen musstest, hielt ich es für besser, dir zunächst beizubringen, wie man sie bekämpft, und dich in
andere Aspekte die Untoten betreffend erst im Laufe der Zeit einzuweihen«, gestand Eustacia. »Ich erkenne nun, dass ich dir einen Bärendienst erwiesen habe, indem ich versuchte, dich nicht zu überfordern, Victoria. Wärest du besser vorbereitet gewesen, hättest du sie heute Abend erkannt.«
    »Imperiale sind die ältesten unter den Vampiren«, fuhr Kritanu freundlich fort. »Viele von ihnen sind Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende alt. Sie tragen Schwerter bei sich und können sich derart schnell bewegen, dass sie zu fliegen scheinen. Ihre Augen sind von einem dunklen Purpurrot, und obwohl sie nicht über das Gift verfügen, das die Wächtervampire haben, sind sie von allen Vampiren dennoch die furchterregendsten. Und die seltensten.«
    »Und aus diesem Grund hatte ich das Gefühl, dass du darüber nicht sofort Bescheid wissen müsstest.« Eustacia sah zu Max hinüber. »Ich hatte nicht erwartet, dass sie so dreist sein würden. Üblicherweise bleiben die Wächter in Liliths Nähe; und Max hat schon seit zwei Jahren nicht mehr gegen einen Imperialen gekämpft.«
    »Es war unverkennbar, dass sie es auf Victoria abgesehen hatten; sie haben sie bei dem Ball in die Falle gelockt.«
    »Habt ihr sie exekutiert?«, erkundigte sich Eustacia, während sie sich zu Victorias Hals hinunterbeugte und eine Lampe so nah an ihre Haut hielt, dass diese heiß wurde. »Das hast du gut gemacht, Max.« Sie strich mit den Fingern über die wunde Stelle. »Deine schnelle Kombinationsgabe wird das hier wesentlich weniger schmerzhaft machen.«
    »Victoria hat den Vampir gepfählt, während er sie gerade biss. Ich hatte das Glück, den anderen unschädlich machen zu können.
« Max schien mit großer Aufmerksamkeit die aufgeschlagene Seite eines Buchs zu studieren. Das Papier raschelte, als er umblätterte.
    Eustacia sah erst Max an, dann Victoria. »Du hast den Wächtervampir gepfählt, während er dich gebissen hat? Sorprendente! Kritanu, die Salbe.«
    »Ja, sie haben mich beide attackiert, aber er stieß die Frau weg. Dann, als er...« Sie blickte zu Max, der so desinteressiert wirkte, als ob sie gerade ein neues Kleid beschriebe. Trotzdem senkte sie die Stimme. Sie wollte nicht, dass das Ausmaß ihres Versagens so offenkundig wurde. »Als er sich zu mir beugte, um mich zu bei ßen, ließ ich ihn. Ich glaube, er hat mich irgendwie hypnotisiert. Ich fühlte mich von ihm... Aaaahh!«, kreischte sie, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, wie beschämend ihr Schrei war. Es tat wirklich weh!
    Die Salbe war nicht nur kalt und faulig riechend... sie

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