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Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen

Titel: Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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auf sie stürzen konnten; es gab nicht genügend Platz. Wenn sie es also nacheinander mit jeweils einem oder zweien aufnehmen könnte, vielleicht würde es ihr dann gelingen, durchzuhalten, bis …
    Victoria unterdrückte ein unvenatorenhaftes Kreischen, als etwas von dem Baum über ihr auf sie sprang. Jetzt also doch wieder zehn, dachte sie, als ihr Gesicht hart auf die Erde prallte. Ihr verschlug es für einen Moment den Atem, und sie konnte sich nicht bewegen. Aber sobald sie fühlte, wie der Vampir ihr
aufgelöstes Haar von ihrem Hals wegzog, entwickelte sie neue Kräfte.
    Mit einem Tritt ihres Absatzes traf sie den Vampir brutal im Genick und versetzte ihm in rascher Abfolge sogleich noch einen zweiten, aber es gelang ihr nicht, ihn abzuschütteln. Victoria fühlte Panik in sich aufsteigen, als ein zweiter von oben herabgeschossen kam, sich neben sie kauerte und ihre Handgelenke packte, um sie bewegungsunfähig zu machen. Ihre kraftlosen Finger ließen die beiden Pflöcke los.
    Ihr kalter Nacken fühlte sich plötzlich ungeschützt und verletzlich an; sie wand sich und kämpfte mit weniger Kalkül und mehr blinder Panik - im Gegensatz zu allem, was Kritanu ihr beigebracht hatte. Eine Hand packte ein Büschel ihrer Haare, schob es weg und entblößte ihren Hals, während gleichzeitig ein Knie in ihrem Kreuz dafür sorgte, dass ihre Hüften bei jedem Versuch zur Gegenwehr schmerzhaft gegen den Boden rieben.
    Sie schluckte ein tiefes, würgendes Schluchzen hinunter - was schwierig zu bewerkstelligen ist, wenn einem gerade der Hals nach hinten gebogen wird und man in die wilden Augen eines blutrünstigen Untoten starrt - und unternahm einen letzten, verzweifelten Versuch. Wusch! Sie brachte beide Absätze so hart und schnell sie konnte nach oben, ihre Hüften lösten sich vom Boden, und sie versetzte dem Vampir einen Stoß, dass er die Balance verlor und gegen seinen Gefährten geschmettert wurde, der ihre Handgelenke festhielt.
    Victoria, die unter den beiden aus dem Gleichgewicht geratenen Vampiren begraben war, wand sich wie wild, um sich von ihnen zu befreien, aber starke Hände griffen nach ihren Knöcheln,
sodass sie nichts weiter tun konnte, als zu versuchen, sie mit den Hüften abzuwerfen.
    Dann nahm sie plötzlich eine Veränderung in der Luft wahr, die Anwesenheit einer neuen Präsenz, und einen Augenblick später waren ihre Knöchel befreit. Das unverwechselbare Zischen, ein winziges Knacken und ein weiteres Fft! Der Vampir auf ihrem Rücken war verschwunden.
    Auch ihre Handgelenke waren nun frei, und sie rollte sich gerade halb auf die Seite, um nach einem ihrer Pflöcke zu greifen, als ein weiterer Vampir auf sie zustürzte. Sie hob den Pflock, und die Kreatur spießte sich selbst auf. Victoria sprang auf die Beine und strich sich gerade noch rechtzeitig das Haar aus den Augen, um zu beobachten, wie Max mit einer einzigen geschmeidigen, gnadenlosen Bewegung noch zwei Untote pfählte.
    Und dann trat Stille ein.
    Da waren jetzt nur noch sie beide; sie standen im Garten des Redfield Manor und starrten sich schwer atmend und mit angespitzten Stöcken in den Händen an.
    »Sie haben das Buch nicht angefasst.«
    »Was zur Hölle haben Sie sich dabei gedacht?«
    Sie sprachen beide gleichzeitig.
    Dann folgte wieder Schweigen. Auf seinem Gesicht, das in der Düsternis grimmig und attraktiv zugleich aussah, glänzte ein dünner Schweißfilm. Er wischte ihn fort. Victoria verstaute den Pflock in der Lasche an ihrer Taille, dann strich sie sich mit beiden Händen das schwere Haar zurück, das ihr ins Gesicht und auf die Schultern hing. Verbena musste sich etwas Besseres einfallen lassen, um es zu bändigen, sonst würde sie es einfach abschneiden. Lange Haare, die ihr über die Augen fielen, waren
eine Behinderung, und sie durfte nicht riskieren, dass sie ihr noch einmal die Sicht nahmen, so wie heute Abend.
    Als Max auf sie zutrat, verdeckte seine hochgewachsene Gestalt das Wenige, das vom Mond zu sehen war. Er beugte sich zu ihr, dann schnellte seine Hand nach oben und legte sich, noch bevor sie wusste, wie ihr geschah, um ihren Kiefer. Er drehte ihren Kopf zur Seite und fuhr ihr mit seinen langen Fingern über Kinnlinie und Hals. »Sie sind nicht verletzt«, stellte er fest, bevor er sie freigab und zurücktrat. Mehrere Schritte zurücktrat.
    »Sie haben das Buch nicht berührt«, wiederholte sie und bezähmte den Drang, über die Stelle zu reiben, die er gerade untersucht hatte.
    »Nein. Sie sagten, dass ich es

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