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Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen

Titel: Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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letzten Wochen unterdrücken musste, seit sie diese Träume gehabt hatte. Seit sie von ihrer Berufung erfahren hatte.
    Abgehacktes Schluchzen, Zittern und Beben - Spuren der Angst, die sie so tief in sich verborgen hatte, während sie um ihr Leben hatte kämpfen müssen - all das strömte nun aus ihr heraus. Sie lehnte an Phillips Schulter, denn er hatte sie an sich gezogen, und die Decken fielen von ihr ab, als er die Arme um sie schlang.
    »Victoria, Victoria.« Seine Hand streichelte über ihren Kopf und die wirren Flechten ihres Haars bis hinunter zu ihrer Wirbelsäule. »Großer Gott, Victoria, was ist mit dir? Ich werde es in Ordnung bringen, wenn du mir nur sagst, was es ist. Ich bin nicht ohne Einfluss; falls nötig, werde ich ihn bedingungslos einsetzen.«
    Als sie sich von seinem durchnässten Mantel löste, hielt er ein Taschentuch bereit, um ihr das Gesicht zu trocknen und die Nase zu putzen, als wäre sie ein Kind. Sie fühlte sich wie ein kleines Mädchen, das umhegt und gehätschelt wurde. Zum ersten Mal seit fast zwei Monaten hatte sie das Gefühl, nicht die Führung übernehmen zu müssen. Die Kontrolle.
    Die Starke sein zu müssen.
    Sie hatte Phillip nie mehr geliebt als in diesem Augenblick.
    »Ich danke dir«, sagte sie mit dem weichen Schluckauf ihres letzten Schluchzers.

    Er ließ das Taschentuch fallen und umfasste ihre Schultern. »Was ist los? Erzähl es mir. Ich ertrage es nicht, dich so zu sehen.«
    »Ich kann nicht.« Sie tat einen tiefen, holprigen Atemzug. »Ich kann es dir nicht sagen, Phillip, aber ich schwöre, dass es nichts ist, das du ändern könntest. Selbst wenn du alles Geld der Welt hättest und über dieses Land herrschtest, könntest du dies hier nicht ändern.«
    Er starrte sie für einen langen Moment an; seine Augen zuckten von rechts nach links, so als wollte er ihren eigenen Blick besser einschätzen können. Das Weiß seiner Augen war rot unterlaufen. »Du musst es mir sagen.«
    »Das kann ich nicht.«
    »Ich bin dir letzte Nacht gefolgt. Ich wusste, dass du es warst, ganz gleich, was dein Cousin sagte. Zuerst hatte ich Angst, du könntest einen anderen Mann treffen, und so bin ich dir nachgefahren. Ich musste Bescheid wissen. Ich musste wissen, ob deine Liebe einem anderen gehört. Selbst dann, dachte ich, würde ich dich noch immer heiraten wollen, wenn ich es nur mit Gewissheit wüsste. Ich würde eine Möglichkeit finden, ihn aus deinem Herzen zu vertreiben.
    Aber als dann deine Droschke - lieber Himmel, Victoria, ist dir nicht klar, wie gefährlich es ist, eine Mietdroschke zu benutzen? - in St. Giles anhielt, wusste ich nicht mehr, was ich denken sollte. Du würdest dort keinen Liebhaber treffen, ganz gleich, wer er war. Ich sah dich aussteigen und durch die Tür einer der furchteinflößendsten Absteigen gehen, die mir je untergekommen sind. Ich hätte mich dort nicht hineingewagt, wenn ich nicht gewusst hätte, dass ich dich beschützen muss. Ich war auf
meine Pistole angewiesen, um ein paar Straßenganoven davon zu überzeugen, mich vorbeizulassen.
    Dein Cousin hat mir das Leben gerettet. Ich bin nicht sicher, was genau passiert ist; meine Erinnerung ist ziemlich verworren. Ich weiß nur noch, dass ich die Bar verließ, um nach dir zu suchen, und dann zu Hause aufgewacht bin. Wie ich dorthin gelangt bin, ist mir völlig schleierhaft. Ich träumte von roten Augen …
    Siehst du, mein Liebling, ich verstehe nicht, was letzte Nacht passiert ist, aber trotzdem bin ich nicht mit Vorwürfen oder einer vorgefassten Meinung zu dir gekommen. Nichts, was du mir sagen könntest, würde etwas daran ändern, wie ich für dich empfinde. Bitte.«
    Etwas konnte sie ihm sagen; vielleicht würde es ihm helfen, zu verstehen. »Glaubst du an Schicksal?«
    Er nickte, und auf seinem Gesicht zeichnete sich ein Anflug von Erleichterung ab. »Aber natürlich. Schließlich war es das Schicksal, das uns vor vielen Jahren das erste Mal zusammenführte.«
    »Das Schicksal ist unveränderbar. Es ist unauslöschlich und in Stein gemeißelt. Macht, Geld und Einfluss können es nicht wandeln, Phillip. Du kannst es nicht wandeln. Und aus diesem Grund kann ich dir, ganz gleich, wie sehr du mich anflehst, nicht sagen, was ich in St. Giles gemacht habe. Denn das ist mein Schicksal.« Ein Schicksal, das er nicht akzeptieren könnte - eine Ehefrau, die tötete, eine Welt des Bösen und der Dunkelheit. Phillip gehörte zu sehr ins Licht, sie durfte seine Welt nicht zerstören.
    »Victoria!«
    Sie

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