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Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht

Titel: Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Ort ist, an dem Nedas den Obelisken in Kraft setzen will. Da es jedoch keine bekannte Methode gibt, ihn zu zerstören, sollten wir uns Alternativen überlegen.«
    »Dann müssen wir eben ein Attentat auf Nedas verüben. Wenn er tot ist, kann er den Obelisken nicht aktivieren«, schlug einer der älteren Venatoren, der möglicherweise schon auf die Fünfzig zuging, vor.
    »Das wäre unsere einzige Hoffnung«, stimmte Wayren zu. »Aber wenn der... hmm« - sie blinzelte auf das Manuskript hinab, suchte das Wort mit dem Finger und sah wieder hoch - »Schatten durchbrochen wurde und sich um das Wesen gelegt hat, das ihn durchbrach, wird selbst die Vernichtung desjenigen, der den Obelisken in seinem Besitz hat, das Problem nicht lösen. Seine Macht kann mühelos auf jemand anders übertragen werden. Immer wieder. Und wir wollen gewiss nicht, dass irgendein anderer Dämon oder Vampir über ihn und seine Kraft verfügen kann.«
    »Beauregard würde bestimmt sofort versuchen, ihn sich zu schnappen, sollte Nedas von der Bildfläche verschwinden«, warf Zavier ein.
    Das erregte Victorias Neugier. »Beauregard?«
    »Ein Rivale Nedas’. Er ist ein älterer, sehr mächtiger Vampir; aber Nedas ist Liliths Sohn und genießt damit ihre Gunst.Wenn
wir ihre Aufmerksamkeit nur aufeinander lenken könnten, sodass sie sich in ihren eigenen, internen Kämpfen verzetteln, würden sie sich am Ende vielleicht gegenseitig vernichten.«
    Eustacia nickte. »Richtig. Tatsächlich ist es uns genau mit dieser Taktik gelungen, dem Alptraum von Praga vor dreißig Jahren ein Ende zu setzen.Trotzdem denke ich nicht, dass es dieses Mal funktionieren wird, denn der Schatten des Obelisken wurde bereits durchbrochen. Nedas hat schon die ersten Schritte unternommen, um ihn zu aktivieren, und Beauregard ist, so mächtig er auch sein mag, kein Gegner für Nedas mit seinem Obelisken. Es besteht keine Chance, sie auf diese Weise abzulenken.«
    »Was können wir dann tun, wenn der Obelisk nicht zerstört werden kann und Nedas schon an ihn gebunden ist?«
    »Zwei Dinge. Wir müssen uns auf das Schlimmste vorbereiten und davon ausgehen, dass Nedas erfolgreich sein wird. Wir werden unsere Beratungen in Kürze fortsetzen und unverzüglich mit unseren Vorkehrungen beginnen, denn uns bleiben weniger als zwei Tage. Die einzige Alternative wäre, dass jemand nahe genug an Nedas herankommt, um ihn zu töten und Akvans Obelisken zu stehlen, bevor seine Macht auf jemand anders übertragen werden kann.«
    »Ich werde es tun«, bot sich derselbe Venator an, der zuvor das Attentat vorgeschlagen hatte.
    »Sie werden nicht nahe genug an ihn herankommen«, entgegnete Eustacia. »Sie würden in dem Moment sterben, in dem die Tutela Sie als Venator enttarnt. Genau wie jeder andere von euch.« Ihr Blick verweilte auf Victoria. »Mit vielleicht einer einzigen Ausnahme.«
    »Ich habe bereits angeboten, es zu tun.« Victoria stand auf. »Schon in London habe ich zugestimmt. Es steht außer Frage,
dass ich diejenige bin, die es tun muss.« Sie hatte ihrer Tante nicht erzählt, was letzte Nacht im Opernhaus geschehen war - dass ein Imperialvampir sie gesehen und als Venator wiedererkannt hatte. Auch von ihrem Gespräch mit Max hatte sie ihr nichts gesagt.
    Sie wollte schon zum Sprechen ansetzen, dann überlegte sie es sich anders. Es gab niemanden außer ihr, der es übernehmen konnte. Die anderen hier würden wesentlich wahrscheinlicher als Venatoren entlarvt werden als sie.
    Es bestand die Chance - wenngleich sie winzig war -, dass der Imperialvampir sie nicht an die Tutela verraten hatte oder dass er nicht mit Sicherheit wusste, ob sie ein Venator war.
    Und dann erinnerte sie sich an das, was Max gesagt hatte: Nedas wird gewinnen. Er ist zu mächtig. Du wirst gebraucht werden, sobald das alles vorüber ist .
    Auf welche Weise und aus welchen Gründen auch immer Max sich mit der Tutela und mit Nedas eingelassen hatte, war nun nicht mehr wichtig. Das Schlimmste würde eintreten, und er akzeptierte es. Er würde es einfach zulassen. Irgendwie wusste er, dass Nedas siegen würde.
    In diesem Moment verpuffte Victorias letzter Rest tief verwurzelter Hoffnung wie ein gepfählter Vampir. Von Max würde keine Hilfe kommen. Und auch von niemandem sonst.
    Sie war ganz auf sich allein gestellt.

Kapitel 20
    Lady Rockley speist außer Haus
    A ls Victoria von ihrem Besuch des Konsiliums heimkehrte, wartete eine Kutsche vor der Villa.
    Es war schon nach der Teestunde, beinahe Zeit zum Abendessen -

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