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Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht

Titel: Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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also reichlich spät für einen unangemeldeten Besucher.
    Mit schnellen Schritten eilte sie die Treppe zur Eingangstür hinauf.
    »Sie haben Besuch, Signora «, informierte sie der Butler, aber Victoria riss bereits die Tür zum Salon auf.
    Sebastian blickte von der Zeitung hoch, die er gerade studierte. »Ich weiß ja nicht, wen du erwartet hattest, meine Liebe, aber du musst gewiss enttäuscht sein. Ein solcher Enthusiasmus kann nicht für mich bestimmt gewesen sein, so sehr ich es auch bedaure.« Er ließ den Blick auf eine Weise über ihren Körper gleiten, die sie an ihre letzte Begegnung in diesem Zimmer erinnerte.
    Und an seine Drohung, sich an die Tarruscelli-Zwillinge zu halten, nachdem er plötzlich so unerklärlich zornig auf sie geworden war.
    Und an die Vornacht, als er sie mein genannt hatte. Bevor er ganz beiläufig den Namen eines mächtigen Vampirs ins Feld geführt hatte.
    »Es ist ein bisschen spät für Tee, Sebastian«, bemerkte sie kühl,
wobei sie sich zwingen musste, gleichmäßig zu atmen und das Kribbeln in ihrem Bauch zu unterdrücken. Die Art wie er sie ansah... Sie hatte das Bedürfnis, gleichzeitig ihre Wangen zu bedecken, um das Erröten niederzuzwingen, sein dichtes, goldbraunes Haar zu berühren und aus dem Zimmer zu flüchten, bevor er die Hände auf ihren Körper legen konnte, was er ohne jeden Zweifel beabsichtigte.
    Offenbar hatte sich irgendetwas verändert, seit er ihr die Vampire vom Hals gehalten hatte.
    »Wir müssen reden«, sagte er, aber in seinen Augen stand eine vollkommen andere Botschaft. Jetzt konnte Victoria sie nicht mehr aufhalten - die unwillkommene Röte, die sich von ihrem Dekolleté über Hals und Wangen ausbreitete. »Würdest du mir erlauben, dich auf eine Spazierfahrt mitzunehmen?«
    »Es ist ein wenig unfein, so spät noch einen Ausflug in den Park zu machen«, gab sie zurück.
    »Abgesehen von meiner Kleidung genieße ich es, unfein zu sein.Wirst du mitkommen?«
    Victoria wusste, dass wenn sie seine Einladung annahm, sie damit gleichzeitig ihr Einverständnis zu allem gab, was sich vielleicht zwischen ihnen entwickeln würde. Höchstwahrscheinlich eine Fortsetzung dessen, was sie in exakt diesem Raum vor wenigen Tagen begonnen hatten, auch wenn es schon seit mehr als einem Jahr zwischen ihnen knisterte.
    Und dann hatte er noch ganz nebenbei ein paar Fragen zu beantworten, und sich zusammen mit ihm in einer Kutsche einzuschließen, würde helfen, diese Antworten auch zu bekommen … neben anderen Dingen. Sie sah ihn nachdenklich an, dann erwiderte sie heiter: »Sobald ich mich ein wenig frisch gemacht habe, begleite ich dich gerne.«

    » Merci, ma chère .«
    Victoria lief schnell hinauf in ihr Schlafzimmer und rief nach Verbena. Es dauerte nicht lange, ihr Haar in Ordnung zu bringen, in ein schmeichelhafteres, roséfarbenes Kleid zu schlüpfen und eine passende Pelerine überzuziehen, die sie vor der kühlen Herbstluft schützen würde. Ihre langen, vom Ellbogen bis zum Handgelenk zugeknöpften Ärmel würden ihre Arme selbst dann warm halten, falls sie ihre Handschuhe ausziehen sollte.
    Was sich in Sebastians Gesellschaft durchaus als nützlich erweisen konnte, denn er schien eine Vorliebe dafür zu haben, sie ihrer Handschuhe zu berauben.
    »Du siehst wirklich erfrischt aus«, bemerkte er im Foyer, als sie wieder die Treppe herunterkam. »Ich habe mir die Freiheit genommen, darum zu bitten, dass man uns einen Picknickkorb herrichtet; es wird einige Zeit dauern, bis wir unser Ziel erreichen, und ich möchte nicht, dass du auf dem Weg dorthin verhungerst.«
    »Mir war nicht klar, dass wir so lange fortbleiben würden.«
    Sebastian, der gerade seinen hohen, breitkrempigen Hut aufsetzen wollte, hielt mitten in der Bewegung inne. »Hast du heute Nachmittag noch etwas anderes vor? Oder heute Abend? Das wusste ich nicht.«
    »Nein.« Victoria schaute ihn misstrauisch an.
    »Sie hatten heute noch weitere Besucher, Mylady«, wurden sie von Verbena unterbrochen, die zusammen mit Oliver gerade einen großen Korb hereintrug. »Ihre Karten liegen auf dem Tisch.«
    Verärgert darüber, dass sie sich durch Sebastians Gegenwart von der simplen Handlung, dort nachzusehen, hatte ablenken lassen, drehte Victoria sich um und überprüfte den kleinen Kartenstapel. Die Tarruscellis und Sara Regalado, Silvio Galliani. Offenbar
hatten sie es alle unbeschadet aus der Oper nach Hause geschafft. Sie war dankbar, nicht daheim gewesen zu sein, als sie sie besuchten. Wie um alles in

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