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Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht

Titel: Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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von dort, nicht wahr?«
    »Ja, das stimmt. Ich hatte das Vergnügen, mit Max zusammenzuarbeiten, als wir das Buch des Antwartha in unseren Besitz brachten, bevor Lilith es an sich nehmen konnte.« Die Zusammenarbeit mit ihm ein Vergnügen zu nennen, war ein bisschen weit hergeholt, aber Victoria versuchte einfach, höflich zu sein.
    »Ach ja, wir alle hier wissen von Ihrem Abenteuer und Ihrem schmerzlichen Verlust.« Der schelmische Ausdruck war aus seinem Gesicht verschwunden, ersetzt durch eine Nüchternheit, die viel mehr zu einem Krieger wie ihm passte als dieser neckische Humor. »Ich bin voller Ehrfurcht.« Die Ernsthaftigkeit,
mit der er das sagte, verriet ihr, dass er ihr nicht nur schmeicheln wollte.
    »Danke«, lautete ihre schlichte Antwort.
    »Da Sie sich nach weiblichen Venatoren erkundigt haben, vielleicht würden Sie gern die Galerie sehen?« Zavier führte sie von dem Brunnen weg zu einer der Arkaden, in die eine schwere Mahagonitür eingelassen war.
    Er öffnete sie und bedeutete ihr, ihm zu folgen. Der Raum war so lang und niedrig, dass er wie ein Korridor wirkte. Porträts und Laternen wechselten einander an den Wänden ab, hier und da unterbrochen von einem hüfthohen Podest mit einer Statue oder Büste darauf, einer Vitrine oder einem Bord.
    »Seit die Gardellas ihren ersten Pflock in den Händen hielten, hat jeder Venator hier sein Porträt bekommen. Darüber hinaus gibt es noch weitere Artefakte und Andenken. Es ist vielleicht ein wenig morbide - eher wie ein Museum als irgendetwas sonst -, aber es ist wichtig, dass wir jene nicht vergessen, die sich vor uns aufgeopfert haben.«
    Victoria schritt langsam an der langen Reihe von Porträts entlang. Sie schienen alle von derselben Hand, vom gleichen Künstler angefertigt worden zu sein, obwohl einige von ihnen offensichtlich Jahrhunderte, wenn nicht gar tausend Jahre alt waren.
    Sie blieb vor dem Bild einer eindrucksvollen Frau stehen. »Catherine Gardella«, las sie laut. Catherines Haar, das wie poliertes Kupfer glänzte, war an den Seiten ihres Kopfes zu Löckchen und Schnecken aufgesteckt und mit Bändern und Edelsteinen geschmückt. Sie trug höfische Kleidung, wie sie vielleicht vor drei oder vier Jahrhunderten in Mode gewesen war, mit einer Halskrause und geschlitzten, bauschigen Samtärmeln, die mit
rotem Satin unterfüttert waren. Sie glich mehr einer Königin als einem Venator. Auf dem Schoß hielt sie über einer Unmenge von Röcken einen Pflock. An ihrer anderen Hand funkelte ein riesiger Smaragd, der derart realistisch gemalt war, dass Victoria fast erwartete, sie würde die Hand bewegen, sodass die Facetten in eine andere Richtung blitzten.
    »Unsere Cat«, erklärte Zavier mit einem Lächeln in der Stimme. »Ihr Name war sehr zutreffend. Nach allem, was ich gehört habe, muss sie ein Hitzkopf erster Güte gewesen sein. Ihr Temperament entsprach ihren Haaren.«
    »Liliths Haar ist von derselben Farbe.« Victoria erinnerte sich an die glutrot flammende Mähne der Vampirkönigin, die auf unheilige Weise den Raum erhellt hatte.
    »Sie sind nicht die Erste, die das sagt, aber Sie haben Lilith selbst gesehen und sind nun hier, um davon zu erzählen. Ich hatte das ganz vergessen.« Zaviers Stimme sank zu einem Flüstern herab. »Sie und Max Pesaro, und natürlich Ihre Tante. Ihr seid ein paar der wenigen, der ganz wenigen dieser Ära, denen es gelungen ist, ihr zu trotzen. Ich weiß wirklich nicht, wie Max während all der Jahre so stark bleiben konnte.«
    Victoria dachte an das, was Max ihr letzte Nacht gesagt hatte - dass er einen Handel mit Lilith abgeschlossen hatte, der ihn von ihrem Bann erlösen würde, falls er der Tutela beitrat. Sie fragte sich, was er damit gemeint haben könnte; soweit sie wusste, hatte er nie in irgendeiner Form unter der Kontrolle der Vampirkönigin gestanden. Seine Kunstfertigkeit beim Pfählen und Töten von Vampiren war legendär.Wie könnte er von Lilith beherrscht werden und trotzdem noch so Furcht einflößend sein? Aber sie hatte natürlich nicht die Zeit gehabt, ihn danach zu fragen - und sie kannte ihn gut genug, um gar nicht erst zu erwarten, dass er
ihr geantwortet hätte. Sein einziges Interesse hatte darin bestanden, sie aus dem Opernhaus zu vertreiben, aus Rom, aus Italien.
    »Welche Macht hat Lilith über ihn?«, fragte sie. »Ich habe mit Max gearbeitet, aber bei gewissen Themen ist er nicht besonders... auskunftsfreudig.«
    »Ich weiß. Aber so ist Max nun einmal.« Zavier schaute zu ihr

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