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Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht

Titel: Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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hereingekommen war, erregte Victorias Aufmerksamkeit, und sie linste hinter der Tür versteckt in den Gang.
    Ein großer, goldblonder Mann kam gelassenen Schrittes auf sie zu. Sebastian.
    Endlich bekam sie die Gelegenheit, ihm ein wenig von seiner eigenen Medizin zu verabreichen und aufzutauchen, wenn er nicht damit rechnete. »Ah, Sebastian, und ich dachte, du würdest noch immer die Straßen Roms nach mir durchkämmen.«
    »Ich bedaure, dir das sagen zu müssen, mein Engel, aber falls du gehofft hast, meinen Herzschlag zu beschleunigen, indem du mir hier vor die Nase springst, hast du meine Fähigkeiten wirklich unterschätzt. Ich hatte dich vorhin schon gesehen, als du dein... Paket... aus dem Theater brachtest und ins Gebüsch warfst. Übrigens habe ich den guten Mr. Starcasset mit meinem Kutscher fortgeschickt, damit er sich nicht weiter einmischen
kann. Dich anschließend so schnell zu finden, kommt mir natürlich höchst gelegen.«
    Verdammt! Würde sie ihm nie einen Schritt voraus sein?
    »Ich hoffe, du bist nicht hier, um mich aufzuhalten. Du weißt ja, was letztes Mal passiert ist, als du es versucht hast.«
    Er sah sie ruhig an, und überrascht erkannte Victoria die Zustimmung in seinen Augen. »Wider besseres Wissen verspreche ich dir, dich nicht aufzuhalten. Allerdings werde ich dich begleiten, falls du dir wirklich sicher bist, dass du das tun willst.Vielleicht ist es dir ja tatsächlich vorherbestimmt, dabei zu sein.«
    »Nedas will Akvans Obelisken aktivieren, und ich werde mein Bestes tun, um ihn davon abzuhalten.Was denkst du, was passieren wird?«
    »Ich weiß es nicht genau, doch fürchte ich, dass es nichts ist, das ich gerne mit ansehen möchte.Wenn Nedas darin involviert ist, kann es nur widerwärtig sein.«
    »Kennst du den Weg, oder bist du mir gegenüber in dieser Hinsicht mal nicht im Vorteil?«
    Er antwortete mit einem Lächeln, doch ließ es ein wenig von seinem sonstigen Esprit vermissen. »Ich weiß etwas Besseres. Eine Stelle, von der aus du sie unbemerkt beobachten kannst.«
    Victoria dachte an ihren Bogen und die Pfeile. Unbemerkt hieß, dass sie vielleicht wirklich die Gelegenheit bekäme, die sie benötigte. »Dann lass uns gehen.«
    Als sie sich auf den Weg machten, fügte sie hinzu: »Danke, Sebastian.«
    Er schüttelte den Kopf. »Spar dir deinen Dank, denn möglicherweise wirst du das Ganze noch bereuen.«

    Victoria konnte Stimmen hören, als sie in die Hocke ging, um Sebastian durch eine niedrige, schmale Öffnung zu folgen. Dahinter befand sich ein in der Dunkelheit verborgenes Guckloch, das den Blick auf eine tief unter ihnen gelegene Bühne freigab.
    Es war nicht dieselbe wie die, auf der zwei Abende zuvor die Oper aufgeführt worden war, der sie beigewohnt hatte; weder gab es hier Logen, noch Reihen samtbezogener Stühle, die in einem Halbkreis um die Bühne angeordnet waren. Das Dekor bestand nicht aus Gold und Marmor, sondern aus derbem, rauem Holz und abblätterndem Putz. Kurz unterhalb der Decke und fast auf gleicher Höhe mit Victorias Kopf war in eine Wand ein kleines Fenster eingelassen, das, wie sie bemerkte, aus offenen Balken bestand und mit Spinnweben überzogen war.
    »Wo sind wir?«, flüsterte sie Sebastian ins Ohr.
    »Zweite Probenbühne, unter dem Theater«, gab er ebenso leise zurück.
    Sie blickte wieder nach unten, um die Leute - hauptsächlich Männer und viele von ihnen Vampire -, die sich dort bewegten, zu beobachten. Sie schienen sich um die Bühne herum zu versammeln. Die Kälte in Victorias Nacken hatte nicht nachgelassen; die Haut dort war so eisig, dass sie brannte.
    Sie lehnte sich wieder zu Sebastian hinüber und wollte gerade etwas sagen, als er die Finger um ihren Arm schloss und nach unten deutete. Während er das tat, veränderte sich etwas in der Atmosphäre; sie wurde stickig, angespannt und metallisch vor Verderbtheit.
    Ein Mann ging auf die Bühne zu, und die anderen - Vampire wie Tutela-Mitglieder - traten beiseite, um ihn durchzulassen. Victoria konnte ihn nicht genau sehen, trotzdem registrierte sie glänzend schwarzes, kurz geschorenes Haar, olivfarbene Haut, die
viel dunkler war als die eines Italieners, und dichte Brauen. Es war schwer einzuschätzen, aber sie hatte den Eindruck, als wäre er ein paar Jahre älter als sie, vielleicht Mitte zwanzig. Seine Lippen waren schmal und verkniffen, das Weiß seiner Augen so grell, dass es beinahe blendete.
    Er ähnelte seiner Mutter mit ihrer fast durchscheinend blassen Haut und den

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