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Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht

Titel: Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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verlassen und all ihre Leute mit sich genommen hatte, wie konnten wir es da mit Bestimmtheit wissen?«
    Es war ein Glück für sie, dass er in der Nacht der Vampirattacke auf Claythorne ordentlich einen im Tee gehabt hatte; er hatte den ganzen Tumult verschlafen. Sie fragte sich, wie peinlich ihm das Ganze wohl gewesen war; immerhin hatte er der Tutela beichten müssen, dass er nicht mehr über sie hatte herausfinden können, weil er zu betrunken gewesen war, um sie zu observieren. Der Gedanke brachte ein leises Lächeln auf ihre Lippen. Geschah ihm recht.
    »Lilith? Ohne Frage hätte sie es gewusst.Wie amüsant, dass ihr mich bis nach Italien locken musstet, um euch Klarheit zu verschaffen.« Sie drehte sich in dem schmalen Gang halb um, sodass sie ihn aus dem Augenwinkel ansehen konnte, und bemerkte, dass er ein Bündel über der Schulter trug.
    »Vielleicht hätte sie das, aber sie und ihr Sohn Nedas haben nicht viel füreinander übrig; warum also sollte sie ihm etwas verraten, das ihn schützen könnte? Sie würden einander eher in die Hölle schicken als sich gegenseitig zu unterstützen. Diese Richtung, meine Liebe.« Er gestikulierte mit der Pistole, um sie nach
rechts zu dirigieren. »Die anderen werden erfreut sein, dass Sie bereits hier sind.«
    Victoria konzentrierte ihre Wahrnehmung. Je länger sie allein waren, desto besser. Ihr Nacken war eiskalt und prickelte. Es waren viele Vampire in der Nähe. Irgendwo.
    Es juckte sie in den Fingern, nach einem Pflock zu greifen, da er die ihr vertrauteste Waffe war, aber natürlich würde er gegen George nichts ausrichten können. Abgesehen davon... einen Vampir konnte sie bedenkenlos töten, aber galt das notwendigerweise auch für einen Sterblichen, der ihr im Weg stand? Besonders, wenn es sich um den Bruder ihrer besten Freundin handelte, auch wenn dieser selbst gewalttätige Tendenzen hatte? Nein, sie würde eine unblutige Methode finden müssen, ihn loszuwerden. Zum Glück trug sie noch immer ihren Umhang über dem kleinen Bogen, den sie sich um die Schulter geschlungen hatte, denn sonst hätte er ihn ihr bestimmt abgenommen. Ohne Zweifel war George Starcasset nicht allzu erfahren darin, jemanden mit vorgehaltener Pistole dazu zu zwingen, sich seinem Willen zu unterwerfen. Die Waffe tanzte und ruckte willkürlich in seiner Hand, außerdem neigte er dazu, beim Sprechen mit ihr zu gestikulieren.
    »Hier hinein.« Er deutete auf eine kleine Tür. »Wir haben noch etwas Zeit, bevor wir unten erwartet werden.« Das Grinsen, mit dem er sie bedachte, hätte sie erschaudern lassen, wäre es von jemand Bedrohlicherem gekommen.
    Sobald sie das kleine Zimmer betreten hatten, schubste er sie weiter, sodass sie ein paar Schritte von ihm entfernt stand, während er, die Pistole noch immer auf sie gerichtet, die Tür hinter sich zuzog. »Also, ich möchte nicht, dass Sie schreien, denn sonst bin ich gezwungen, die hier zu benutzen. Und das würde ich
nicht gerne tun, denn die Vampire könnten durch den Blutgeruch angelockt werden. Ziehen Sie den Mantel aus.«
    Victoria zog den Bogen unauffällig mit von der Schulter, als sie den Umhang ablegte, dann wickelte sie das Ganze zu einem Bündel zusammen und ließ es zu Boden fallen. Es gab nur einen einzigen Stuhl in der Kammer; was auch immer George im Schilde führte - und sie glaubte, es zu wissen -, würde in mehr als einer Hinsicht unbequem werden.
    »Waren Sie wirklich so stark angetrunken, als Sie auf Claythorne in mein Zimmer kamen?«, fragte sie.
    Zu ihrer Überraschung schien er leicht zu erröten. »Ich wusste nicht, was Vioget vorhatte, als er mich dazu verleitete, fast eine ganze Flasche Brandy zu trinken... Doch dann ließ er durchblicken, dass Sie einen Besuch von mir begrüßen würden, und als er mich dann nach oben zu Ihrem Zimmer führte, war ich natürlich alles andere als abgeneigt, seinem Vorschlag zu folgen.«
    Victoria fühlte, wie der Zorn in ihr aufkeimte. Also hatte Sebastian George tatsächlich zu ihr gebracht? Er hatte sie glauben lassen, es sei dessen eigene Idee gewesen, und er habe ihn lediglich ermutigt!
    »Nun, sein Eindruck war gar nicht so falsch.« Victoria fragte sich, ob George wohl ebenso leichtgläubig sein mochte, wenn er zwar nicht sturzbetrunken war, dafür aber eine Schusswaffe hatte, die ihm das Gefühl von Macht verlieh. Sie wartete gespannt, wie er auf ihre Erwiderung reagieren würde.
    Er ließ die Pistole ein wenig tiefer sinken, und sein Mund entspannte sich. »Ich hatte schon so

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