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Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht

Titel: Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Böse, das jedes seiner Worte durchsetzte.Victoria stellte fest, dass sie sich nicht anstrengen musste, um sie zu verstehen. »Er hat nur noch eine letzte Aufgabe zu erfüllen, um seine Loyalität zu beweisen, dann wird er seinen Platz an meiner Seite einnehmen. Diesen Venator in meinem engsten Kreis zu haben, wird entscheidend zu unserem Erfolg beitragen, gemeinsam mit der Macht, die mir Akvans Obelisk heute Abend verleihen wird.«

    Er wandte sich Max zu, der inzwischen allein mit ihm auf der Bühne stand, und fuhr fort: »Obwohl du vor langer Zeit der Tutela angehörtest, hast du dich von uns abgewandt und wurdest zu unserem Feind, der uns rücksichtslos bekämpfte und sich selbst zur Legende machte.Als du vor vielen Monaten zu mir gekommen bist und mich darum gebeten hast, dich unseren Reihen wieder anschließen zu dürfen, wollte ich dich auf der Stelle töten.« Er verzog die Lippen zu einem niederträchtigen Grinsen. »Doch dann habe ich entdeckt, dass du das Zeichen meiner lieben Mutter trägst, die dich für sich beansprucht. Als ich erfuhr, dass sie dich zu uns geschickt hat, erkannte ich die Möglichkeiten, die sich uns damit boten.
    Vom Tutela zum Venator zum Tutela. Am Ende bist du wieder zu uns zurückgekehrt.«
    Max trat nach vorn, nickte Nedas kurz zu, dann sagte er mit einer öligen Stimme, die Victoria kaum als seine eigene wiedererkannte: »Mein Gebieter, ich bin zutiefst dankbar, dass du mich aufgenommen und mir erlaubt hast, meine Aufrichtigkeit unter Beweis zu stellen. Die Aufgaben, die du mir auferlegt hast, waren nicht leicht zu erfüllen; tatsächlich ist mir bewusst, dass niemandem sonst in deinen Reihen das abverlangt wurde, was ich tun musste. Ich begreife, dass es meine Strafe dafür ist, die Tutela verraten und all die Jahre den Venatoren angehört zu haben; ich verdanke es nur deiner verehrten Mutter, Königin Lilith, dass ich die Chance bekam, dem Geheimbund wieder beitreten zu dürfen. Ich hege die Hoffnung, dass diese letzte Prüfung, der ich mich heute Abend unterziehe, jeden Zweifel an meiner Treue und Loyalität gegenüber der Tutela auslöschen wird.«
    Hin und her gerissen zwischen Entsetzen, Unglauben und
Hoffnung beobachtete Victoria das Geschehen. Ganz bestimmt war das alles doch nur vorgetäuscht - zumindest was Max betraf. Er klang noch nicht einmal mehr wie er selbst, noch weniger als bei ihrem Gespräch vor wenigen Tagen.
    Aber war es wirklich möglich, dass Lilith ihn geschickt hatte?
    Victorias Finger waren verkrampft; jeder Gedanke an den Bogen und die hölzernen Pfeile war verflogen.Von Entsetzen und Faszination gebannt, starrte sie auf die Szene unter ihr. Ihr Herz pochte wie wild, und ihre Kehle war so trocken, dass sie kaum schlucken konnte.
    Max, was tust du da?
    Gelächter drang von unten herauf - Max und Nedas lachten über irgendeinen Scherz, den sie mit niemandem sonst teilten. Dann trat Nedas von dem größeren Mann zurück und verkündete: »Es ist Zeit! Wo ist nun dieser weibliche Venator, der dir einmal so wichtig war?«
    Victoria erschauderte am ganzen Körper, und ihr Herzschlag setzte für einen Moment aus. Ihre Brust zog sich zusammen, und eine Welle der Übelkeit überrollte sie. Sie wusste, dass sie sich nicht bewegen sollte, um die Tutela nicht auf ihr Versteck aufmerksam zu machen, trotzdem drehte sie sich von Wut übermannt zu Sebastian um. Er starrte auf das Schauspiel unter ihnen, genau wie sie es eben noch getan hatte. Die Finger um einen ihrer Pfeile gekrampft, sah sie ihn an, bereit ihm das Holz in sein menschliches Herz zu stoßen, als Entschädigung für diese letzte Hinterlist.
    Doch sie tat es nicht, denn unter ihr gerieten die Dinge in Bewegung. Allerdings hatte das Ganze nichts mit ihr und ihrem Versteck zu tun; die Vampire und Tutelas rannten nicht los, um sie zu suchen.

    Nein. Stattdessen wurde gerade eine kleine, schmächtige Gestalt nach vorn geschubst; sie hatte bis zu diesem Zeitpunkt hinten im Saal neben Sara, beide in identische schwarze Umhänge mit Kapuze gekleidet, gestanden. Als sie jetzt nach vorn ins Licht kam, erkannte Victoria sie sofort.
    Tante Eustacia.
    Der weibliche Venator, den sie erwarteten, war nicht Victoria, sondern ihre Tante.
    Sie rang ein fassungsloses Keuchen nieder und starrte weiter nach unten. Eustacia schüttelte die Hände ab, die sie unsanft in Richtung Bühne stießen, und ging hoch erhobenen Hauptes selbst dorthin. Sie stolzierte durch die Ansammlung von Vampiren und Tutelas, dann drei Stufen

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