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Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht

Titel: Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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sie hatte gewusst, dass ihre Herrin mit Sebastian weggefahren war und war dementsprechend nicht allzu beunruhigt gewesen, als sie an diesem Abend nicht mehr zurückkehrte. »Na, schließlich hab ich ja gesehen, wie Sie beide sich angeschaut ham - so als ob Sie es gar nicht erwarten könnten, sich an die Wäsche zu gehen. Sie sind jung und haben jetzt ein ganzes Jahr lang um den Marquis getrauert, es war also
höchste Zeit für ein bisschen Ringelpiez mit Anfassen, wenn Sie mich fragen.«
    Was konnte man darauf schon antworten? Die Einschätzung ihrer Zofe war, wie stets, zutreffend; woher hätte sie wissen sollen, dass Sebastian noch andere Ziele verfolgte als nur, sie zu verführen?
    Verbena hatte nicht lange gebraucht, um ihre Herrin umzuziehen und sie für ihren Gang nach Canossa bereit zu machen. Oliver hatte sich unterdessen zu Eustacias Villa aufgemacht, um die alte Dame über Victorias Heimkehr zu unterrichten - natürlich hatte sie, da Verbena sich nichts dabei gedacht hatte, gar nicht gewusst, dass ihre Nichte vermisst worden war - sowie über deren Plan, zum Theater zu gehen, um zu versuchen, Nedas zu töten.
    Oliver war inzwischen zurück, allerdings mit der Nachricht, dass Eustacia nicht zu Hause gewesen war. Er hatte die Botschaft natürlich hinterlassen, aber Victoria konnte nicht länger warten; die Zeit lief ihr davon.
    Jetzt, vor dem Opernhaus, bestand ihr größtes Problem darin, sich Zugang zu dem zerstörten Gebäude zu verschaffen, ohne von einem Schaulustigen oder, noch schlimmer, einem Mitglied der Tutela bemerkt zu werden.Wenn sie erst einmal drinnen war, wollte sie Nedas ausfindig machen und ihn aus sicherer Entfernung aus dem Hinterhalt attackieren.
    Victoria schlich zum rückwärtigen Teil der Oper, wo es weniger Augenzeugen gab, dann ging sie ungezwungen auf das Gebäude zu. Sie entdeckte einen schmalen Eingang, der halb von einem kleinen Hügel verdeckt war und vermutlich von Dienern und Lieferanten benutzt wurde. Während sie sich dem Opernhaus näherte, begann ein leises Frösteln ihren Nacken zu überziehen.

    Sie verließ den Fußweg und ging an einem Trio von Bäumen vorbei ein paar Schritte auf die Tür zu, als sie jemanden hinter sich spürte. Noch bevor sie sich umdrehen konnte, um festzustellen, wer da aus dem Schatten der Eichen getreten war, stach sie etwas seitlich in die Hüfte: etwas Rundes und Hartes.
    »Also sind Sie es tatsächlich,Victoria. Ich hatte schon so eine Ahnung. Nein, bleiben Sie nicht stehen. Gehen Sie einfach hübsch unauffällig weiter zur Tür. Ich hatte erwartet, dass Pesaro Sie selbst herbringen würde, aber letztendlich ist das auch egal.« George Starcasset drängte sie mit einer Pistole an ihren Nieren weiter; er hielt sie tief genug, dass ein Passant sie nicht bemerken, sondern glauben würde, er habe Victoria fürsorglich den Arm um die Taille gelegt.
    »Ich fürchte, ich weiß nicht, wovon Sie sprechen«, erwiderte Victoria ruhig, obwohl sie überrumpelt worden war. Zumindest gingen sie in die richtige Richtung.
    »Wir waren uns, was Sie betrifft, nicht sicher; selbstverständlich hatten wir einen gewissen Verdacht, weshalb ich Sie nach Claythorne einlud und dafür sorgte, dass Vioget und Polidori ebenfalls anwesend sein würden, um die Vampire anzulocken. Natürlich wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was für gute Freunde« - er rammte ihr den Pistolenlauf hart in den Rücken - »Sie und Vioget sind. Aber da ich Sie weder in Aktion gesehen noch beobachtet habe, was in jener Nacht geschah, konnte ich mir nicht ganz sicher sein. Kommen Sie, hier entlang.« Ein rascher Blick über die Schulter bestätigte Victoria, dass die lächelnde, jungenhafte Miene, die sein Gesicht sonst immer zeigte, verschwunden war, ersetzt durch einen fanatischeren, verstörenderen Ausdruck.
    »Wessen konnten Sie sich nicht ganz sicher sein, George?«,
fragte sie, als sie die Tür erreichten. Sie konnte kaum glauben, dass dies der Bruder ihrer besten Freundin war! Er stieß wieder mit der Pistole zu, was sie als Aufforderung verstand, die Tür zu öffnen. Sie gehorchte, darauf hoffend, dass niemand sonst in der Nähe war. Wenn sie ihm entkommen wollte, durfte es so wenig Zeugen wie möglich geben. Bestenfalls gar keine.
    »Ob Sie ein Venator sind, natürlich. Versuchen Sie nicht, es abzustreiten, meine Hübsche.« Er zog die Tür hinter sich ins Schloss und ließ dabei die Pistole sinken. »Wir hatten Sie schon eine ganze Weile in Verdacht, aber nachdem Lilith London

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