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Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht

Titel: Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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und gesagt, dass er sich
schnell bewegt. Ich nehme an, er ist ein Vampir und kein Dämon. Was meintest du damit?«
    »Ja, natürlich ist er ein Vampir. Tatsächlich sogar einer von Liliths Söhnen. Und ich meinte lediglich, dass er Polidori so schnell aufgespürt und so viele seiner Gefolgsleute auf ihn angesetzt hat - einschließlich des Dämons und des Vampirs, die du im Silberkelch getroffen hast.« Seine Lippen zuckten. »Ich kann nicht fassen, dass du so lange gebraucht hast, mich danach zu fragen.«
    Sie hob trotzig das Kinn. »Ich ziehe es vor, nicht berechenbar zu sein. Abgesehen davon wusste ich, dass du mich ködern wolltest, danach zu fragen... und dass du - oder Polidori - es mir zu gegebener Zeit sagen würdet. Immerhin hast du einige Mühe auf dich genommen, um mich aus meinem Zimmer zu locken.«
    Ihre Augen wurden schmal. »Und da wir gerade beim Thema sind... Warum warst du nicht bei Polidori, als die Vampire eintrafen? Ich dachte, du würdest bei ihm bleiben.«
    »Ich war gerade auf dem Rückweg zu ihm, als ich auf deinen liebestrunkenen Viscount stieß, der durch das Haus torkelte, also nahm ich mir einen Moment Zeit, ihn zu seinem eigenen Zimmer zu geleiten und zu warten, bis er in seinem Bett schnarchte, bevor ich ihn verließ. Zu diesem Zeitpunkt waren die Vampire jedoch schon durch den Korridor und zu Polidoris Zimmer gestürmt. Er hatte meinen Rat befolgt und sich in einem anderen zur Ruhe begeben - nicht, dass das am Ende einen Unterschied gemacht hätte.«
    »Ich verstehe. Du bist wirklich einfallsreich, wenn es darum geht, Gefahren zu umgehen.«
    »Und damit meine kostbare Haut zu retten.« Er sagte die Worte leichthin, doch in seinen Augen lag leise Verärgerung. »Ich
werde mich nun um diesen Schlamassel hier kümmern, und vielleicht kann deine Zofe die Wunde an deinem Bein versorgen … Es sei denn, du würdest sie lieber geheim halten und gestatten, dass ich mich ihrer annehme.«
    »Meine Zofe schafft das schon, vielen Dank.« Victoria hörte die Heiserkeit in ihrer Stimme und erkannte, dass es vernünftiger wäre, sich ein Stück von Sebastian zu entfernen. Er hatte auf sie die unselige Wirkung, dass ihr Herzschlag sich beschleunigte und ihre Nerven vibrierten. Besonders, nachdem sie gesehen hatte, wie er im Kampf gegen den Imperialvampir mit dem Schwert umgegangen war. Sie war zwar abgelenkt gewesen, aber trotzdem war ihr die Kraft und Anmut seiner Bewegungen nicht entgangen.
    »Siehst du... jetzt benehme ich mich selbst berechenbar. In deiner Nähe scheine ich einfach nicht dagegen anzukommen, Victoria.«
    Der Ausdruck in seinen Augen verriet ihr, dass er darüber alles andere als glücklich war.

    »Wann«, ächzte Victoria, während sie ihr Bein kreisen ließ und es gegen den dick gepolsterten Schild ihres Ausbilders schmetterte, »werden Sie mich endlich im qinggong unterrichten?« Ihr Kraftmoment ließ nicht nach, als sie auf ihn zustürzte und einen Fausthieb auf Brusthöhe folgen ließ.
    Kritanu war jedoch viel zu behände, und so duckte er sich weg, bevor er ihren Angriff anschließend mit einem mächtigen Tritt parierte. »Sie müssen zuerst dieses kalaripayattu mit dem Schwert beherrschen, bevor ich Ihnen beibringe, durch die Luft zu gleiten und im Kampf zu springen«, erwiderte er. »Das war übrigens gerade ein sehr durchsichtiges Manöver.«

    Kritanu war einer der Komitatoren: Ein Kampfkunstexperte, der als Beschützer, Assistent und nicht zuletzt als Trainer des jeweiligen Venators, dem sie zur Seite gestellt waren, diente. Er begleitete Eustacia schon seit Jahrzehnten und fungierte inzwischen auch als Victorias Mentor.
    Victoria, die blitzschnell zur Seite ausgewichen war, um dem Schlag zu entgehen, war mehr als nur ein bisschen ungehalten, dass er es schaffte, mühelos einen ganzen, langen Satz zu sprechen, während sie selbst heftig keuchte und ächzte. Der Mann war über siebzig, sie selbst erst zwanzig. Und sie trug noch nicht einmal ein Korsett, wenngleich ihre Brüste flach an den Körper gebunden waren.
    Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass sie nicht für berechenbar gehalten werden wollte... weder von einem Kampfgegner noch von diversen geheimnisvollen, faszinierenden Männern.
    »Und wann werden wir dann endlich anfangen, mit dem Schwert zu üben?«, fragte sie und hämmerte dabei in schnellem Stakkato mit den Fäusten gegen seine Brust.
    Eustacia und sie waren am Vortag von Claythorne zurückgekehrt, und Victoria hatte auf einer dringend erforderlichen

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