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Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht

Titel: Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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bitte erklären, was Sebastian herausgefunden hat?« Eustacia hob ihre erlesene Teetasse und nippte daran. »Ich habe ihr bereits von dem Amulett erzählt und wie du im Silberkelch darauf gestoßen bist.«
    »Als Sebastian sich um Polidoris Leichnam kümmerte, entdeckte er eine kleine Ledermappe voller Papiere. Es waren Notizen über die Tutela und ihren Anführer Nedas. Sebastian hatte mir zu diesem Zeitpunkt bereits gesagt, dass das Amulett ein neues Symbol für die Wiedergeburt der Tutela sei, was vermutlich der Grund war, weshalb Tante Eustacia es nicht erkannte.«
    Wayren sah Kritanu an. »Wie immer hatten Sie den richtigen Instinkt. Ich erhielt von Eustacia die Nachricht, dass Sie den Hund auf dem Amulett mit den hantu saburos in Zusammenhang gebracht hatten, wenn auch nicht mit der Tutela selbst. Aber natürlich sind die hantu saburos Vampire, die Hunde darauf trainieren, dass sie ihnen Menschen bringen, von denen sie sich dann ernähren können... Und was ist die Tutela anderes als ein Rudel Sterblicher, die von Nedas und seinen Anhängern wie Hunde abgerichtet wurden?«, erklärte sie angewidert. »Ein überaus passendes Symbol, dessen Bedeutung den Mitgliedern, die es tragen, vermutlich nicht mehr bekannt sein
dürfte... wohingegen wir alle es nun ohne jeden Zweifel identifizieren können.«
    Kritanu neigte zum Dank für ihr Kompliment den Kopf, dann wandte er sich Victoria zu, um die Aufmerksamkeit zurück zum Thema und weg von sich selbst zu lenken. »Die Notizen?«
    »Offensichtlich geschieht diese Wiederbelebung der Tutela unter der Führung des Vampirs Nedas, bei dem es sich Sebastian zufolge um Liliths Sohn handelt.«
    »Aber ja!« Eustacia warf die Hände in die Luft. »Selbstverständlich. Liliths Sohn Nedas. Ich wusste, dass ich den Namen schon einmal gehört habe.«
    »Wie kann sie einen Sohn haben?«, erkundigte sich Victoria. »Hat sie... sich fortgepflanzt?« Hitze stieg ihr ins Gesicht, aber sie hatte die Frage einfach stellen müssen. Es war wichtig, dass sie verstand.
    »Nicht in diesem Fall, obwohl es für einen Vampir möglich, wenn auch nicht typisch ist, sich fortzupflanzen. Nein, ich glaube... Ich glaube, sie machte den Vater des Jungen vor ein paar Jahrhunderten zu ihresgleichen und hielt ihn sich als Geliebten. Er hatte damals eine Ehefrau, die Lilith nicht am Leben ließ, und mit dieser ein Kind. Lilith zog den Jungen bei sich groß, und sobald er das entsprechende Alter erreicht hatte, machte sie ihn ebenfalls zu einem Vampir und nennt ihn seither ihren Sohn. Sie hat ihn natürlich mit großer Macht ausgestattet, die ihrer eigenen nicht unähnlich ist.«
    Da ihre Frage nun beantwortet war, fuhr Victoria fort: »Polidoris Aufzeichnungen zufolge hat Nedas etwas in seine Gewalt gebracht, das man als Akvans Obelisk bezeichnet und das eine Bedrohung darstellt, vor der Polidori sich so sehr fürchtete, dass er Italien verließ.«Victoria warfWayren einen entschuldigenden
Blick zu. »Seine Notizen waren ziemlich schwer zu entziffern und über all die verschiedenen Papierschnipsel verteilt, so als hätte er sie niedergeschrieben, wo er gerade Platz fand.«
    »Die Tutela hat ihre Momente von Macht und Ruhm gehabt und solche der Schwäche und drohender Vernichtung. Es ist schon Jahrzehnte her, seit sie zuletzt eine tatsächliche Gefahr dargestellt hätte - das letzte Mal geschah das nach dem Vorfall in Österreich, als wir ihnen nach diesem schrecklichen Massaker Einhalt gebieten konnten«, erklärte Eustacia ruhig.
    Wayren hatte aufmerksam zugehört und dabei ohne zu blinzeln die Kuppen ihrer Finger abwechselnd in ihre beiden Handflächen gepresst.Victoria bildete sich ein, sehen zu können, wie sich die Rädchen in ihrem Kopf langsam und unaufhaltsam drehten, während sie nachdachte. Dann fasste die Frau in den großen Lederbeutel, den sie neben ihrem Stuhl auf den Boden gestellt hatte, kramte darin herum und zog schließlich ein dünnes, vergilbtes, gewelltes Manuskript hervor.
    Die Ecken waren eingerissen, und es war schlicht mit einem Lederriemen, der durch eine Seite der Papiere gefädelt war, gebunden. Es war nicht dicker als ein Finger und vielleicht doppelt so groß wie eine Männerhand.Victoria sah dunkel eingeritzte Symbole und Schriftzeichen in einer Sprache, die sie von ihrem Blickwinkel aus nicht identifizieren konnte, vermutlich aber auch dann nicht hätte entziffern können, wenn sie direkt auf die Seiten gesehen hätte. Wie es schien, war Wayren mit der Gabe gesegnet, jede

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