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Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht

Titel: Das Buch der Vampire 02 - Schwärzeste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Sterblicher wie möglich. Es wäre verheerend.« Wayren sah sie an, und Eustacia las in ihren Augen, dass sie begriff. »Du denkst an Rosamunds Prophezeiung, nicht wahr? Das... hmmm.« Sie beugte sich wieder
zu ihrer Tasche hinunter und förderte fünf Bücher in verschiedenen Größen, Formen und Zuständen zutage, die eigentlich unmöglich alle in die Tasche gepasst haben konnten.
    »Des Venators ruhmreiche Zeit wird in Rom zu Ende gehen«, zitierte Eustacia die Worte, die sie nie vergessen hatte. Nur ein kurzer Satz, einer von vielen, die sie über die Jahrzehnte gelesen, studiert, geprüft hatte... Aber kein anderer war ihr so nachhaltig im Gedächtnis geblieben wie dieser.
    Von rechteckigen Brillengläsern umrahmte, blau-graue Augen blickten in durchdringende schwarze. »Es könnte alles Mögliche bedeuten, Eustacia.«
    »Das könnte es.Trotzdem fürchte ich, dass dies vielleicht unsere letzte Schlacht werden wird. Rosamund war mit vielen Talenten gesegnet, und das Verfassen der mystischen Schriften war nur eines davon.« Sie faltete die Hände auf dem rabenschwarzen Kleid, welches, wie sie fand, genau zu ihrem Alter passte. »Unsere einzige Hoffnung besteht darin, Nedas an der Aktivierung des Obelisken zu hindern, oder aber ihn irgendwie zu stehlen.«
    »Das Einzige, was wir mit Sicherheit wissen, ist, dass er sich seine Macht bisher noch nicht vollständig zunutze gemacht hat. Er wartet auf etwas - auf den richtigen Zeitpunkt oder auf eine andere Sache, die er noch braucht -, denn ansonsten hätte er es inzwischen getan.«
    »Ich muss Victoria zur Seite stehen; sie kann das nicht allein schaffen.«
    Wayren fixierte sie mit Augen, die sich binnen eines Zwinkerns von blassem Mondsteingrau in funkelndes Saphirblau verwandelt hatten. »Jede Chance, die wir haben, wird in dem Moment vertan sein, in dem jemand die Verbindung zwischen dir
und Victoria herstellt. Exakt in der Sekunde, in der du dich bei irgendeiner Zusammenkunft der Tutela oder in Nedas’ Nähe blicken lässt, ist das Spiel aus. Du bist eine Legende.«
    »Du denkst, ich bin zu alt zum Kämpfen.« Es schmerzte, dies aus Wayrens Mund zu hören. Auch wenn sie wusste, dass es stimmte.
    »Ein Venator ist niemals zu alt zum Kämpfen. Aber es gibt eine bessereVerwendung für dich und deine Erfahrung, als durch deine Anwesenheit unsere Absichten zu verraten. Ich liebe dich, Eustacia, aber das hier ist etwas, das Victoria allein wird tun müssen.«
    »Allein? Wie um alles in der Welt... Nein, ich werde das Konsilium einberufen. Und vielleicht lässt Vioget sich zur Mithilfe überreden. Der Punkt wird kommen, an dem er sich für eine Seite entscheiden muss.«
    »Vielleicht wird er das. Vielleicht auch nicht. Ich setze kein großes Vertrauen in ihn.«
    Keine von beiden erwähnte Max.

    Das Opernhaus unterschied sich nicht von den Theatern, die Victoria in London besucht hatte: Es war prunkvoll, überladen und von fein herausgeputzten Angehörigen der Oberschicht bevölkert, die sich mehr dafür interessierten, zu sehen und gesehen zu werden, als für die Oper selbst.
    Sie war von den Tarruscelli-Zwillingen und Baron Galliani mit einer Kutsche abgeholt worden und hatte sich zur offenkundigen Freude des barone auf den freien Platz neben ihm gesetzt. Er überschüttete sie augenblicklich mit Entschuldigungen, sie nicht schon früher besucht zu haben, aber er habe erfahren, dass sie krank gewesen sei.
    Victoria gestattete ihm während der Fahrt, so aufmerksam zu
sein, wie er wollte, was ihr mehr als einen abschätzenden Blick von Portiera und Placidia eintrug. Sie lächelte bescheiden, als er mit großem Gewese ihren Arm und den einer der Schwestern - sie sah nicht, welche - nahm, um sie durch das Foyer der Oper zur Loge der Regalados zu geleiten.
    Im Inneren des kleinen Sitzraumes, der sich in etwa zweifacher Mannshöhe gleich links neben der Bühne befand, also nahe genug, dass Sara jeden einzelnen Kostümknopf im Detail würde sehen können, warteten Graf Regalado und seine Tochter.
    »Wie schön, dass Sie uns Gesellschaft leisten«, begrüßte er sie mit einem Lächeln, das Victoria an Sirup denken ließ. Er verbeugte sich, dann küsste er nacheinander den Zwillingen die Hand. Anschließend wandte er sich ihr zu, verbeugte sich wieder, nahm ihre Hand auf dieselbe Weise, ließ sie jedoch nach dem Kuss nicht los. »Mrs.Withers, es ist mir eine besondere Ehre, dass Sie der Einladung meiner Tochter heute Abend gefolgt sind. Zu meiner Enttäuschung hatten wir

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